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Lilienart tarnt sich vor menschlichen Pflückern

Die Artgenossen der Gattung Fritillaria wachsen so abgelegen, dass sie keiner Tarnung bedürfen. (Bild: Ali Ozturk/Anadolu Agency via Getty Images)
Die Artgenossen der Gattung Fritillaria wachsen so abgelegen, dass sie keiner Tarnung bedürfen. (Bild: Ali Ozturk/Anadolu Agency via Getty Images)

Eine neue Studie zeigt, wie geschickt sich Pflanzen an ihre Umwelt anpassen können. Diese Heilpflanze versucht den menschlichen Pflückern zu entgehen, indem sie sich unsichtbar macht.

Die Fritillaria delavayi wächst in den Hochgebirgen Chinas, Bhutans und Tibets. Dort, möchte man meinen, bietet allein der abgelegene Standort einen gewissen Schutz für die Liliengewächse. Doch die Fritillaria delavayi wird in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilpflanze verwendet. Und so suchen die Menschen nach den kleinen Gewächsen, um sie zu Medizin zu machen.

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Eine Studie, die im November im Fachmagazin Current Biology veröffentlicht wurde, stellte nun Erstaunliches fest. Die Pflanze wehrt sich, indem sie sich so gut es geht der umgebenden Natur anpasst. In einer Art evolutionärem Lernprozess ist sie nun in der Lage, in Tarnfarben zu wachsen, haben Forscher vom botanischen Institut Kunming festgestellt.

In ihrer Studie stellten die Botaniker von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften fest, dass Fritillaria delavayi in machen Regionen nur noch in grau-brauner Farbe blühte, gut versteckt zwischen dem Schotter und Geröll, in dem sie normalerweise gedeiht.

Der Mensch übt Selektionsdruck aus

Vor Tieren muss sie sich nicht fürchten, denn die halten zu den oft giftigen Pflanzen lieber Abstand. Das einzige Wesen, das auf ihre Verbreitung Einfluss nimmt, ist der Mensch, weshalb die Forscher schlossen, dass die Tarnfarbe eine Reaktion auf die Pflücker sein muss. Die Lilie bildet erst nach fünf Jahren ihre erste Blüte und blüht auch dann nur mit einer einzigen Blüte pro Jahr. Es ist aus Sicht der Pflanze also gut nachzuvollziehen, warum sie sich davor schützen möchte, gepflückt zu werden.

Da der Bedarf an chinesischer Medizin stetig ansteigt und auch der Preis für die Zwiebeln der Lilienart teurer wurde, wurde sie in den vergangenen Jahren immer mehr geerntet. Die Forscher stellten nun fest, dass sie ihre Farbe besonders in den Gegenden veränderte, in denen besonders viel geerntet wurde.

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Dieser Selektionsdruck durch kommerzielles Ernten habe viel größere Ausmaße, als sonstige natürliche Einflüsse auf die Evolution der Pflanzenart, beschrieb Professor Hang Sun, der an der Studie beteiligt war. Die geschickte Tarnung könnte aber auch negative Auswirkungen für die Fritillaria delavayi haben. Zum Beispiel könnte sie durch ihre Tarnung auch für die Bestäubung durch Insekten schlechter zu entdecken sein und so das Fortbestehen der eigenen Gattung verhindern. Ob dies der Fall ist, hoffen die chinesischen Forscher durch langfristige Beobachtung herauszufinden.

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