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Lilafarbene Tränen für den 67-Millionen-Mann

Lilafarbene Tränen für den 67-Millionen-Mann
Lilafarbene Tränen für den 67-Millionen-Mann

Wenn ein Spieler von den eigenen Fans verflucht wird, muss das für den betreffenden Profi kein schlechtes Zeichen sein.

Bei Dusan Vlahovic ist es, wie schon bei Romelu Lukaku vor einem halben Jahr, viel mehr eine besondere Anerkennung für seine Leistungen: Weil der serbische Stürmer in der laufenden Saison so phänomenal performte und nun vor dem Wechsel zu Juventus Turin steht, gehen die Anhänger des AC Florenz auf die Barrikaden.

„Den Respekt erwirbt man sich nicht mit Toren. Vlahovic, du sch*** Buckliger“, war auf einem der vielen Transparenten in der Nähe der Geschäftsstelle des Klubs zu lesen.

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Die „Gobbi“ (Buckligen), das sind die Spieler und Fans des verhassten Rekordmeisters mit den weiß-schwarzen Trikots. Dass sich ausgerechnet der eigene Liebling Richtung Turin aus dem Staub macht – und das auch noch mitten in der Saison – lässt die verschmähte Liebe der Viola-Fans noch bitterer erscheinen.

67 Millionen Euro für Vlahovic

Die Fakten liegen zwar noch nicht auf dem Tisch, doch aller Voraussicht nach wird sich nichts mehr daran ändern: Vlahovic wird in Kürze einen Vertrag beim Erzrivalen unterschreiben.

Das Schmerzensgeld für die Fiorentina wird dabei so hoch sein, dass sich zumindest die Verantwortlichen der Fiorentina die Hände reiben dürfen. Laut Gazzetta dello Sport werden die Bianconeri 67 Millionen Euro für der 21-Jährige überweisen – eine Summe, die dank einiger Boni sogar auf über 70 Millionen Euro wachsen kann.

Damit wäre der Stürmer, an dem gerüchteweise auch Borussia Dortmund und einigen Top-Teams der Premier League interessiert waren, der teuerste Spieler im aktuellen Transferfenster.

Doch wer ist dieser Mann, der den finanziell angeschlagenen Turinern weitere 67 Millionen Euro aus den klammen Vereinskassen zieht? Geht es nach Stefano Cantalupi, Serie-A-Experte der Gazzetta dello Sport, dann passt er wie die Faust aufs Auge zum kriselnden Rekordmeister.

„Vlahovic wird den Unterschied ausmachen“

„Vlahovic wird Juventus mit Sicherheit sofort helfen, weil es im Team keine echte Spitze gibt. So wie Juve aber spielt, sind sie angewiesen auf einen solchen Spieler - einen Spieler, der auch mal ein Tor im Alleingang schießt“, erklärt Cantalupi bei SPORT1.

„Weder Álvaro Morata noch Paulo Dybala sind in der Lage, dies zu tun. Vlahovic hat die Physis, das Alter und die Energie, um die Probleme von Juventus zu kaschieren. Er ist aber nicht nur wuchtig, er verfügt auch über eine gute Schusstechnik, vor allem mit dem linken Fuß, und hat einen guten Kopfball. Er ist ein kompletter Stürmer.“

Dass die Turiner in der aktuellen Lage auf einen solchen Spieler angewiesen sind, wird mit Blick auf die Tabelle deutlich. Obwohl die Elf von Trainer Massimiliano Allegri zuletzt besser in Form kam, liegt sie immer noch außerhalb der Champions-League-Plätze. (Service: Tabelle der Serie A)

Dies könnte sich aber mit der Ankunft des 1,90-Meter-Hünen ändern: „In der Serie A traue ich ihm zu, dass er Juve in die ersten vier Plätze führt, die zur Champions League berechtigen“, erklärt Cantalupi: „Er kann der Mann der Wende sein. Um Inter (Tabellenführer mit elf Zählern mehr als Juve, Anm. d. Red.) abzufangen, wird es wohl nicht reichen – aber die anderen Mannschaften könnte Juve mit Vlahovic noch überholen.“

Besser als Haaland?

Und auch in der Champions League dürfte der neue Knipser sofort einschlagen. „Im Duell mit Villarreal wird Vlahovic den Unterschied ausmachen“, legt sich der Italien-Experte fest - am 22. Februar steigt Juves Hinspiel beim spanischen Klub. (Champions League: Ergebnisse und Spielplan)

Bei Vlahovics früherem Klub Partizan Belgrad hören sich die Vorschusslorbeeren sogar noch euphorischer an.

„Er war schon mit 15 Jahren ein Phänomen“, erinnert sich der dortige Sportdirektor Ivica Iliev. „Er ist sogar stärker als Haaland und wird einer der besten Stürmer der Welt werden. Schon früher dachte er nur an Fußball und trainierte auch an freien Tagen wie ein Besessener.“

Auch Iliev würde Vlahovic „raten, in Italien zu bleiben, das er bereits kennt, wo er sich weiterentwickeln kann und keine Zeit mit der Anpassung verliert.“

Nun also steht mit dem geplanten Fünf-Jahres-Vertrag der nächste Schritt auf der Karriereleiter bevor – er soll mit sieben Millionen Euro pro Jahr dotiert sein.

Wiedersehen am letzten Spieltag

Und so wird Dusan Vlahovic demnächst wohl mit dem Juve-Trikot auf Torejagd gehen, während die Tifosi der Fiorentina den letzten Spieltag der Saison am 22. Mai herbeisehnen dürften.

Wie ist das Schicksal will, wird Juventus Turin dann beim AC Florenz gastieren, möglicherweise im entscheidenden Spiel um den Champions-League-Platz.

Ein Sieg gegen den früheren Helden - der Schmerz der verschmähten Liebe wäre mit einem Schlag weg.