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Lifestyle-Marke Bogner streicht 150 Stellen

Der hochverschuldete Münchener Mittelständler muss sparen und beantragt staatliche Fördermittel. Auch die Firmenzentrale soll verkauft werden.

Bogner spart am Personal: In den nächsten zwei Jahren sollen 150 von 800 Stellen wegfallen. Das teilte die Lifestyle-Marke an diesem Donnerstag mit. Betroffen seien insbesondere die Verwaltung sowie die hauseigene Logistik. Den Versand will der Mittelständler komplett an einen Dienstleister abgeben. Zudem solle die Firmenzentrale im Münchener Osten abgestoßen werden, wie das „Manager Magazin“ berichtet.

Der Mittelständler kommt nicht zur Ruhe. Erst im Frühjahr hatte die Führungsspitze gewechselt. Nach nur zweieinhalb Jahren gab Vorstandschef Andreas Baumgärtner im März sein Amt auf. Auf den erfahrenen Manager folgten Finanzchefin Gerrit Schneider sowie der zuvor für den Vertrieb verantwortliche Heinz Hackl. Sie wurden Co-CEOs.

Das Label habe schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft EY ein Umbauprogramm ausgearbeitet. Dabei gehe es darum, schneller, flexibler und ertragsstärker zu werden, erklärte das hochverschuldete Unternehmen. Bogner verdient seit Jahren kaum noch Geld. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe der Umsatz 163 Millionen Euro betragen. Zuletzt hatte Bogner Erlöse von 157 Millionen Euro gemeldet. Der Vorsteuergewinn sei von 300.000 Euro auf 2,6 Millionen geklettert.

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Das neue Management gibt sich zuversichtlich: „Das Geschäftsjahr 2019/2020 zeigt: Unsere Strategie geht auf, und wir gewinnen an Fahrt. Wir wachsen auf allen Kanälen und in allen Regionen“, sagte Hackl. Um die Coronakrise zu überstehen, braucht Bogner allerdings frisches Geld. Die Firma stehe kurz vor dem Abschluss eines Finanzierungspakets. Neben einem Konsortialkredit gehe es auch um staatliche Fördermittel der LfA Förderbank Bayern. „Die geplante Finanzierung sichert nicht nur unsere finanzielle Stabilität für die nächsten drei Jahre, sondern ermöglicht uns auch Investitionen in wichtige Zukunftsthemen“, erläuterte Co-CEO Schneider.

Im vergangenen Herbst hatte sich Eigentümer Willy Bogner zurückgezogen. Er habe sich entschieden, seine „Rolle als Gesellschafter durch einen Treuhänder wahrnehmen zu lassen“, erklärte der Patron damals. Die Verantwortung übergab der 78-Jährige an Arndt Geiwitz, den geschäftsführenden Gesellschafter der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner. Der Jurist aus Neu-Ulm ist ein erfahrener Sanierer.

Bogner hatte vor ein paar Jahren versucht, das Unternehmen mithilfe von Goldman Sachs zu verkaufen. Doch die Interessenten passten Bogner nicht. Außerdem lag der angebotene Kaufpreis unter seinen Erwartungen.

In den vergangenen Jahren sind reihenweise deutsche Modelabels pleitegegangen. Erst am Mittwoch teilte die Luxusmarke Strenesse mit, der Betrieb werde zum Jahresende eingestellt.