Licht, Essen & Co.: Wie Airlines mit neuen Konzepten den Jetlag bekämpfen
Nach einem Flug durch verschiedene Zeitzonen hat mehr als die Hälfte der Passagiere Probleme mit dem Jetlag. Um das zu ändern, arbeiten Airlines mittlerweile mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Bereichen zusammen.
Über ausgeruht oder müde bestimmt nicht alleine der Schlaf. Auch die Lichtverhältnisse haben einen erheblichen Einfluss darauf, ob Menschen sich fit fühlen oder sich nur ins nächste Bett sehnen. Und diese Erkenntnis machen sich laut „Welt“ immer mehr Fluggesellschaften zunutze. Im vergangenen Jahr etwa gewann das Hamburger Startup Jetlite den Innovationspreis des Bundesverbands der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie mit folgendem Konzept: der optimalen Anpassung des Lichts in Flugzeugkabinen, um den Reisenden einen Jetlag am besten ganz zu ersparen.
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Während blaues Licht eher wach macht und verhindert, dass der Körper das Schlafhormon Melatonin produziert, hat rotes Licht genau die gegenteilige Wirkung. Je nach Flugdauer, -strecke und -zeiten berechnet der Jetlite-Algorithmus, wann während des Fluges welche Lichtzusammensetzung am besten geeignet ist, um den Passagieren das Switchen zwischen den Zeitzonen so angenehm wie möglich zu gestalten. Der A350-Langstreckenjet der Lufthansa verfügt bereits über 24 unterschiedliche Lichtkompositionen, die je nach Bedarf eingesetzt werden.
Auch die Konkurrenz hat die Bedeutung des Lichts bei Langstreckenflügen längst erkannt und setzt sowohl beim A3500 wie auch dem 787 von Airbus und Boeing auf eine moderne LED-Technologie. Laut „Welt“ lässt sich die Kabinenbeleuchtung, die auch im neuen A330 und im A330neo zum Einsatz kommen soll, aus 16,7 Millionen Farbtönen zusammenstellen.
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Wer mit der australischen Airline Quantas fliegt, kann sich in einer Lounge in Perth blauem Licht aussetzen und dadurch einen Energieschub erfahren. Zwei weitere Pfeiler der Airline, die seit kurzem in nur 17 Stunden nonstop zwischen Perth und London verkehrt: Schlafwilligen Passagieren soll das Einschlummern erleichtert werden, indem die Temperatur heruntergedreht wird. Und es wird an Bord leichtes Essen serviert, das die Verdauung fördern soll. Mit scharfen Gewürzen versehen, macht es eher wach, Getränke wie heiße Schokolade sollen dagegen einschläfernd wirken.
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Die Hamburger Firma Jetlite bezieht die Ernährung ebenfalls bewusst in ihr ganzheitliches Konzept ein. Mit einem speziellen Ernährungskonzept und einer bald erscheinenden App, die Passagiere auch im Vorfeld und Nachgang des Fluges zu ihren Ess- und Schlafgewohnheiten befragt und maßgeschneiderte Tipps gibt.
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