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Li Keqiang befeuert Spekulationen um Expansionspläne von BMW in China

Die Vorzeichen verdichten sich, dass BMW die Mehrheit an einem deutsch-chinesischen Joint Venture übernimmt. Nachdem in der vergangenen Woche darüber spekuliert wurde, dass BMW bis zu 75 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer Brillance halten könnte, äußerte sich nun Chinas Ministerpräsident Li Keqiang zu dem Thema.

Auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk erwähnte Li Keqiang, dass ein „europäischer Autobauer seine Joint-Venture-Beteiligung auf 75 Prozent erhöhen will.“

Am Donnerstag hatte Brilliance-Präsident Qi Yumin gegenüber der Nachrichtenseite Sina noch nicht bestätigen wollen, wie hoch die Beteiligung sein werde. Die Details des Gesetzes zur Aufhebung der Beteiligungsbeschränkung seien noch nicht veröffentlicht worden so Qi Yumin. „Wie kann man denn dann schon über konkrete Anteilsverteilung sprechen.“ Abgestritten hatte der Brillance-Chef die Gerüchte aber nicht.

Li Keqiang würde BMW mit der Aufhebung der Beteiligungsbeschränkung einen Herzenswunsch zu erfüllen. „Die BMW Group begrüßt Chinas Bekenntnis zur weiteren Öffnung und Reformen einschließlich des Wegfalls der Begrenzung für ausländische Beteiligungen bei Pkw Joint Ventures vom Jahr 2022 an“, hieß es vergangene Woche in München.

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Das große Interesse der Münchener an einem höheren Joint-Venture-Anteil liegt auf der Hand: Kein Markt wächst schneller als der chinesische. Seit 2013 hat der Konzern seine Verkäufe in China auf fast 600.000 Autos verdoppelt, China ist vor den USA und Deutschland mit Abstand der größte Einzelmarkt.

Fünf Modelle werden in den beiden Werken Dadong und Tiexi gefertigt, mit dem X3 läuft in diesen Tagen ein zusätzlicher Geländewagen in China vom Band. Die für 2020 geplante Elektorversion „iX3“ soll von China aus in die ganze Welt exportiert werden – auch ein Novom bei BMW.

Die Werke werden noch wichtiger: Mit dem von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelskrieg hat auch China Zölle auf Autoeinfuhren aus den USA eingeführt. Der Export von Geländewagen aus dem BMW-Werk in South Carolina nach China lohnt nicht mehr. Konzernchef Harald Krüger prüft deshalb, künftig auch den X5 in China zu bauen, weitere Modelle könnten folgen. Entscheidungen, die BMW noch leichter fallen dürften, wenn man mit 75 Prozent eindeutig Herr des Joint Ventures ist.

Seit 2003 arbeiten BMW und Brilliance in einem Gemeinschaftsunternehmen für den chinesischen Markt. Bislang ist BMW wie auch VW, General Motors oder Daimler mit der Joint-Venture-Struktur sehr gut gefahren.