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Warum den größten NHL-Rüpel Hass antreibt

Warum den größten NHL-Rüpel Hass antreibt
Warum den größten NHL-Rüpel Hass antreibt

Als NHL-Profi der Qualität von Brad Marchand ist man nach ein paar Saisons in der Regel ein reicher Mann. Auch auf den Kanadier trifft das zu, übersteigt sein Jahresgehalt doch die Marke von fünf Millionen Dollar. (NHL: Buffalo Sabres - Boston Bruins ab 18 Uhr LIVE im TV auf SPORT1)

Doch Marchand könnte noch wesentlich reicher sein, hätte er sich öfter mal besser unter Kontrolle. Denn laut spotrac.com hat der 32-Jährige in seiner Karriere bereits über eine Million Dollar für Strafen hingeblättert.

Marchand ist bekannt für seine Aussetzer. Faustkämpfe und überharte Checks gehören fast schon zu seinem Standardrepertoire. Rekordverdächtig wortkarge Interviews und das Ablecken von Gesichtern seiner Gegenspieler hat er sich aber auch schon geleistet - nicht nur einmal.

Marchand Top-Scorer der Boston Bruins in der NHL

Wäre der Stürmer nicht so ein begnadeter Eishockey-Spieler, wäre ihm seine Disziplinlosigkeit womöglich schon zum Verhängnis geworden. (Spielplan und Ergebnisse der NHL)

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Doch Marchand gehört auch in der laufenden Saison - seiner zwölften in der NHL - wieder zu den besten Scorern der Liga. Nach 37 absolvierten Spielen hat er 19 Tore und 29 Assists auf dem Konto und liegt in der Bestenliste damit auf Rang 7 - punktgleich mit Eishockey-Superstar Sidney Crosby, der vier Spiele mehr bestritten hat.

Anfang März knackte er sogar die beeindruckende Marke von 300 Treffern in der NHL. Sein größter Erfolg: 2011 gewann Marchand mit den Boston Bruins den Stanley Cup.

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Zehn Jahre später steht er immer noch für das Team aus Massachusetts auf dem Eis. In den vergangenen Spielzeiten war er - gemessen an Scorer-Punkten - zumeist bester Spieler der Bruins.

Marchand leckt Gegenspieler über das Gesicht

Doch für Schlagzeilen hat der ehemalige kanadische Nationalspieler in der Vergangenheit eher durch seine teils harten aber auch kuriosen Aktionen gesorgt - und weniger durch seine sportlichen Leistungen. 2018 hatte ihm die Liga beispielsweise verboten, seinen Gegenspielern durchs Gesicht zu lecken.

Gleich zweimal hatte der Rüpel zuvor einen Gegner abgeleckt. Im Conference-Halbfinale jenes Jahres machte er sich über Tampa Bays Ryan Callahan her, zuvor wurde Torontos Leo Komarov im Viertelfinale Opfer der ekligen Attacke.

Wenige Monate davor hatte Marchand ihn bereits während eines Spiels auf die Wange geküsst und nach dem Spiel gesagt, er wisse nicht, ob der Este etwas von ihm wolle, aber er sei süß.

Nicht umsonst gilt er daher als klassischer "Pest" beziehungsweise "Agiator". So werden Spieler im Eishockey bezeichnet, die ständig Versuche starten, gegnerische Spieler durch verschiedene Aktionen zu irritieren und aus dem Konzept zu bringen, um deren Effektivität zu reduzieren oder sie dazu zu verleiten, strafbare Aktionen zu begehen.

Prügeleien und Provokationen sorgen für Ärger

Allerdings bleibt es bei Marchand hierbei nicht nur bei körperlichen Annäherungen, der Bad Boy lässt auch gerne einmal die Fäuste, Knie oder Ellbogen sprechen. Vor der Finalserie der Bruins 2019 gegen die St. Louis Blues hatte ESPN eine Liste mit seinen 25 größten Aufregern veröffentlicht.

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Beispiele gefällig? Bei der 0:7-Niederlage 2018 gegen die Washington Capitals verprügelte er Torschütze Lars Eller, weil dieser aus seiner Sicht zu provozierend gejubelt hatte. Während Eller eine blutende Wunde davon trug, wurde Marchand vom Eis geschickt. "Sein Jubel war unnötig. Ich wollte, dass er das weiß", rechtfertigte er nach dem Spiel seine übertriebene Aktion.

Während eines Spiels gegen die Vancouver Canucks, gegen die er 2011 in seiner Rookie-Saison die Meisterschaft geholt hatte, lief er an der Bank der Kanadier vorbei und reckte dabei einen imaginären Stanley Cup in die Höhe.

"Das zeigt, was er für ein Typ ist. Es ist zu schade, dass er sich so verhält, aber so ist es nun mal", kommentierte der damalige Canucks-Star Henrik Sedin die Provokation seinerzeit. (Tabellen der NHL)

Kurioses Interview wird zum Twitter-Hit

Von den Fans aufgrund seiner markanten Gesichtsform als Honigdachs, Eichhörnchen oder Ratte bezeichnet, sorgt der Weltmeister von 2016 aber nicht nur auf dem Eis für Kopfschütteln. Legendär ist sein Interview nach dem entscheidenden Sieg im sechsten Spiel des Conference-Halbfinals gegen die Columbus Blue Jackets 2019.

Drei Fragen stellte ihm Reporter Kyle Bukauskas, Marchand schaffte es, diese mit lediglich zehn Worten zu beantworten. Auch als er sich wenig später in der Umkleidekabine mit weiteren Medienvertreter traf, zeigte er sich nicht gesprächiger. Laut Sportsnet reichten ihm 39 Worte für 19 Fragen.

Auch auf Twitter trieb er bereits sein Unwesen und machte sich dort über das Aussehen seiner Kritiker lustig. "Das Einzige, was wehrlos ist, ist dein Mund mit dem riesigen Loch zwischen deinen Zähnen. Du könntest einen Hot Dog mit geschlossenem Mund essen", antwortete er beispielsweise auf die Frage eines Users, ob er auch einen wehrlosen Mann erschießen würde.

Hass als Antrieb für den eigenen sportlichen Erfolg

Von ESPN wurde er passenderweise jüngst als "moderne Kombination aus Talent und Ärger" bezeichnet, Vergleiche zu Pat Verbeek, dem Urvater der NHL-Rüpel, wurden laut. Marchand selbst sieht das Ganze hingegen eher gelassen und macht seine aggressive Art für seinen Erfolg verantwortlich.

"Ich habe Dinge getan, die eine Grenze überschritten haben und ich habe den Preis dafür bezahlt. Es gibt viele Leute in der Eishockeywelt, die gerne sagen: 'Gewinnen ist alles.' Aber ist das wirklich so? Wie weit sind sie bereit zu gehen? Ich hatte immer das Gefühl, dass man bereit sein muss, alles zu tun, um zu gewinnen. Auch wenn das bedeutet, gehasst zu werden", beschrieb er sich selbst einmal.

Seine Bekanntheit hat er seiner Art zu verdanken: "Wenn ich das Spiel anders spielen würde, würdest du meinen Namen absolut nicht kennen. Es wäre dir nicht wichtig genug, mich zu hassen, weil ich nicht in der NHL wäre."