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Lebensmittelhandel geht Schritt auf die Bauern zu

BERLIN (dpa-AFX) - Im seit Monaten schwelenden Streit zwischen Bauern und Lebensmittelhandel gehen Supermärkte und Discounter einen Schritt auf die Landwirte zu. Der Handelsverband Deutschland (HDE) veröffentlichte am Dienstag eine Selbstverpflichtung des Lebensmitteleinzelhandels zu einer fairen Zusammenarbeit mit den Landwirten.

"Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat ein großes Interesse an einer heimischen Landwirtschaft und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Erzeugern. Dabei handelt es sich keineswegs nur um ein Lippenbekenntnis", betonte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.

In dem Kodex verpflichtet sich der Handel, unter anderem wichtige Teile der sogenannten UTP-Richtlinien zum Schutz von Landwirten und Lieferanten vor unfairen Praktiken der Handelsriesen, ab sofort anzuwenden und nicht auf eine gesetzliche Regelung zu warten. Das gilt etwa für den Verzicht auf einseitige Vertragsänderungen oder die einseitige Durchsetzung von Listungsgebühren, Werbekosten- oder Vermarktungszuschüssen gegenüber den Landwirten.

Zudem kündigen die Händler an, neue Produktionsstandards - etwa für mehr Tierwohl - künftig "mit Augenmaß und im Dialog mit landwirtschaftlichen Erzeugern" setzen zu wollen und den damit verbundenen Mehraufwand bei der Gestaltung der Lieferverträge angemessen zu berücksichtigen. Und sie signalisierten, dass neben dem Preis auch andere Faktoren wie Qualität, Nachhaltigkeit, Tierwohl oder Regionalität eine größere Rolle in der Werbung spielen könnten.

Ausdrücklich wies der HDE allerdings auch auf die Grenzen des Verhaltenskodex hin. "Die rote Linie für die Festlegungen in der Selbstverpflichtung gibt das Kartellrecht vor", sagte Sanktjohanser. Wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen - etwa zu Mindestpreisen - könnten deshalb nicht Gegenstand des Kodex sein.