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Lebenskrisen machen immer mehr Arbeitnehmern zu schaffen

Viele Beschäftigte gehen trotz psychischer Probleme zur Arbeit. (Bild: AOK Bundesverband)
Viele Beschäftigte gehen trotz psychischer Probleme zur Arbeit. (Bild: AOK Bundesverband)

Psychische Probleme und Erkrankungen setzen den deutschen Arbeitnehmern immer stärker zu. Die Krankenstände sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Fehlzeiten-Report der AOK hervor. Viele Betroffene gehen aber weiter zur Arbeit. Die Krankenkasse fordert von Arbeitgebern mehr Unterstützung für diese Angestellte.

Psychische Erkrankungen sind längst zur Volkskrankheit geworden. Die von ihnen verursachten Fehltage liegen heute um 79,3 Prozent höher als noch vor zehn Jahren. Das stellten der AOK-Bundesverband und das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) im Fehlzeiten-Report 2017 fest. Diese Krankheitsbilder führen zudem zu langen Ausfallzeiten. Laut Statistik entfallen auf jeden psychisch Erkrankten 25,7 Krankheitstage – das ist mehr als doppelt so viel wie der allgemeine Durchschnittswert von 11,7 Tagen je Fall. Insbesondere belastende Umstände im nahen Umfeld setzten den Beschäftigten zu.

„Etwa die Hälfte der Erwerbstätigen war in den letzten fünf Jahren von einem kritischen Lebensereignis betroffen“, bilanzierte Helmut Schröder, Stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Das Institut hatte 2000 repräsentativ ausgewählte Beschäftigte befragt. 58,7 Prozent berichteten von körperlichen und 79 Prozent von psychischen Problemen durch Lebenskrisen. Mehr als die Hälfte (53,4 Prozent) fühlten sich deshalb in der eigenen Leistungsfähigkeit im Berufsleben eingeschränkt. Knapp die Hälfte (48,8 Prozent) gab zu Protokoll, trotz einer Lebenskrise zur Arbeit gegangen zu sein. Mehr als ein Drittel (37,3 Prozent) war aufgrund der psychischen Probleme unzufrieden mit der Arbeit oder meldete sich häufiger krank (34,1 Prozent).

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Von den Studienteilnehmern unter 30 Jahren berichtete etwas mehr als jeder Dritte (37,6 Prozent) von kritischen Lebensereignissen, die zur psychischen Belastung wurden. Unter den 50- bis 65-Jährigen waren bereits fast zwei Drittel (64,7 Prozent) betroffen. Insgesamt kamen am häufigsten Konflikte im privaten Umfeld (16 Prozent), eine schwere Erkrankung von Angehörigen (zwölf Prozent) und finanzielle Probleme (elf Prozent) vor. Letztere betrafen vor allem die jüngeren Beschäftigten, die Älteren mussten sich insbesondere mit Krankheit oder dem Tod des Partners auseinandersetzen.

Auch der Tod eines nahestehenden Menschen stürzt viele Arbeitnehmer in tiefe Krisen. (Bild: AOK Bundesverband)
Auch der Tod eines nahestehenden Menschen stürzt viele Arbeitnehmer in tiefe Krisen. (Bild: AOK Bundesverband)

Die AOK forderte angesichts dieser Zahlen Betriebe und Arbeitgeber auf, Mitarbeiter in Lebenskrisen besser zu unterstützten. „Kritische Lebensereignisse bei Beschäftigten können ein ‚Stresstest‘ für die Stabilität der beiderseitigen Beziehung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter sein”, sagte Instituts-Vize Schröder. „Wenn Krisen sowohl aus Sicht des Betriebes als auch des betroffenen Beschäftigten gut gemeistert werden, können beide Seiten gestärkt aus ihr hervorgehen.“

Insgesamt ist der Krankenstand 2016 im Vergleich zum Vorjahr mit 5,3 Prozent aber gleich geblieben. Jeder Beschäftigte fehlte im Durchschnitt 19,4 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.