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Leasing-Airline könnte künftig Eurowings Konkurrenz machen

Die bisher nur im Auftrag anderer Airlines fliegende Leasing-Gesellschaft überlegt, künftig selbst Tickets zu verkaufen. Das wäre ein gewagter Schritt.

Die zu German Airways gehörende LGW fliegt bisher nur im Auftrag der Lufthansa-Tochter. Foto: dpa
Die zu German Airways gehörende LGW fliegt bisher nur im Auftrag der Lufthansa-Tochter. Foto: dpa

Während auf die Lufthansa-Gruppe eine neue Streikwelle zurollt, weiß man bei der Billigtochter Eurowings in Köln, dass man sich auf einen Partner verlassen kann: German Airways. Er wird ungeachtet der Arbeitskämpfe weiter im Auftrag von Eurowings fliegen.

Hinter der neuen Airline, die nicht mit der insolventen Germania und auch nicht mit dem Eurowings-Vorläufer Germanwings verwechselt werden darf, verbergen sich die beiden Fluggesellschaften der Zeitfracht-Gruppe: die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) und die WDL Aviation. Beide Airlines wurden kürzlich unter dem Namen German Airways zusammengebunden, auch wenn sie weiter als separate Flugbetriebe agieren.

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LGW fliegt mit insgesamt 17 Jets schon länger für Eurowings. Das hat historische Gründe. LGW gehörte zu Air Berlin und wurde im Zuge der Insolvenz der einst zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft an Eurowings verkauft. Die Lufthansa-Tochter veräußerte die Gesellschaft dann wiederum an Zeitfracht.

Während dieser Zeit flog LGW stets für Eurowings und macht das bis heute. Zwar streiten sich bei LGW wie bei Lufthansa die Gewerkschaften Verdi und Ufo um die Vertretung des Kabinenpersonals. Doch vom aktuellen Streikaufruf der Ufo ist German Airways nicht betroffen.

Doch der Arbeitskampf könnte indirekte Folgen für German Airways haben. Nach Informationen aus Branchenkreisen hat die Streikwelle beim Management Überlegungen bestärkt, künftig selbst Flugtickets zu vermarkten.

Das wäre ein Novum für Zeitfracht. Sowohl LGW als WDL agieren als sogenannte Leasing-Airlines. Sie bieten anderen Airlines lediglich Gerät und Personal an. Zu den Geschäftspartnern zählen neben Eurowings etwa Lions Air aus der Schweiz, Easyjet aus Großbritannien oder die polnische Lot. Wo geflogen wird, legen die Geschäftspartner fest, sie übernehmen auch den Vertrieb der Tickets.

Konsolidierung prägt den Markt

Doch mittlerweile – so ist zu hören – sei die Idee, einen eigenen Ticketvertrieb aufzubauen und somit aus German Airways eine vollwertige Fluggesellschaft zu machen, weit fortgeschritten. Ein Sprecher von Zeitfracht wollte sich zu den Informationen auf Anfrage nicht äußern.

Der Schritt wäre gewagt. Schließlich läuft gerade eine gewaltige Konsolidierungswelle durch den europäischen Luftfahrtmarkt. Vor allem kleinere Fluggesellschaften scheitern, weil ihnen die Größe fehlt, um die steigenden Kosten etwa für Kerosin breit zu verteilen und im harten Preiswettkampf zu bestehen.

Andererseits hat Zeitfracht bewiesen, dass man in der Lage ist, Zukäufe zu integrieren. Hier hat man offensichtlich durchaus weitere Ideen für künftiges Wachstum. So soll Zeitfracht auch zu den Interessenten für die deutsche Ferienfluggesellschaft Condor gehören. Die sucht nach der Pleite ihrer britischen Mutter Thomas Cook gerade einen neuen Investor.

Auch dazu will man sich bei Zeitfracht nicht äußern. „Wir schauen uns immer gute Optionen an“, sagte ein Sprecher lediglich.