LBBW macht €731 Millionen Gewinn trotz hoher Immobilien-Risiken
(Bloomberg) -- Die LBBW hat den Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert, obwohl sie für ihr Immobilienkreditgeschäft hohe Risikovorsorge bilden musste. Hinter diesen Rückstellungen standen echte Problemfälle, während das Vorjahr noch von pauschaler Vorsorge geprägt war.
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Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich auf rund 731 Millionen Euro, von 691 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres, wie die Bank mitgeteilt hat. Zugleich kletterte die Gesamtrisikovorsorge von 86 Millionen Euro auf 118 Millionen Euro. Auf das Segment Immobilien/Projektfinanzierungen entfielen 106 Millionen Euro an Vorsorge.
Auf Grund stark gestiegener Zinsen waren die Immobilienmärkte in den vergangenen beiden Jahren weltweit stark unter Druck geraten. Die Bewertungen von Immobilien sanken, was Kreditnehmern zusetzte. Besonders Büroimmobilien traf es hart, weil hier zusätzlich der Trend zum Homeoffice für hohe Leerstände in den Gebäuden sorgte.
Die LBBW war mit der Übernahme der Berlin Hyp im Jahr 2022 zu einem der größten deutschen Finanzierer von Gewerbeimmobilien geworden. Sie hatte sich in einem Bieterwettstreit gegen die Helaba und die DekaBank durchgesetzt, kurz bevor der Markt in schwieriges Fahrwasser geriet.
Ungeachtet der anspruchsvollen Marktlage wies die LBBW für das Segment Immobilien/Projektfinanzierungen im ersten Halbjahr einen Gewinn von 190 Millionen Euro aus, mehr als im Vorjahr. Einen “starken Ergebnisbeitrag” habe dabei die Berlin Hyp geliefert.
Zuletzt hatte es Anzeichen gegeben, dass sich die Lage bei Gewerbeimmobilien stabilisiert. So kletterten die Preise für deutsche Büroimmobilien im zweiten Quartal um 0,3%, verglichen mit den ersten drei Monaten des Jahres, zeigen Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken. Es war der erste Anstieg auf Quartalssicht seit dem Höhepunkt des Marktes vor zwei Jahren.
Einen dreistelligen Millionengewinn berichtete die LBBW auch für ihre anderen drei operativen Segmente, also Unternehmenskunden, Kapitalmarktgeschäft sowie Privatkunden/Sparkassen.
Die Verwaltungsaufwendungen nahmen zu. Dahinter stand unter anderem der Aufbau von Stellen in Wachstumsfeldern und zur frühzeitigen Vorbereitung auf den demografischen Wandel. Wachstumsinitiativen hat es nach Angaben der Bank beispielsweise im Bereich Corporate Finance gegeben.
Für das Gesamtjahr 2024 geht die LBBW weiterhin von einem Gewinn vor Steuern von mehr als 1 Milliarde Euro aus.
Mit der NordLB will am Donnerstag dieser Woche eine weitere große Landesbank ihre Zahlen zum ersten Halbjahr vorlegen. Im Fokus dürfte dann abermals das Immobiliengeschäft stehen. Mit ihrer Sparte Deutsche Hypo ist die NordLB stark in diesem Kreditsegment aktiv.
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