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Langjähriger Lufthansa-Chef Mayrhuber ist gestorben

Er hat die Lufthansa geprägt wie nur wenige: Wolfgang Mayrhuber. Über 40 Jahre arbeitete er für die deutsche Airline, davon sieben Jahre als Vorstandsvorsitzender und vier Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrats. Nun ist Mayrhuber gestorben – mit 71 Jahren und nach längerer Krankheit.

„Wolfgang Mayrhuber hat unserem Unternehmen mehr als 45 Jahre gedient und hat es geprägt. Wir Lufthanseaten danken ihm für seine großen Verdienste um die Lufthansa Group. Unsere Gedanken sind nun bei seiner Familie“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Wer Mayrhuber begegnete, erlebte einen Manager, der stets charmant und eloquent, dabei jedoch zugleich knallhart sein konnte. „Er war ein Grandseigneur“, beschreibt ein langjähriger Wegbegleiter den Lufthanseaten.

Dabei half Mayrhuber seine Herkunft, er wurde in Waizenkirchen in Oberösterreich geboren. Den speziellen österreichischen Charme, der sich perfekt mit einer häufig überraschenden Direktheit paaren lässt, hat er niemals abgelegt.

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Als sich der langjährige Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, Wilhelm Bender, 2009 mit einer großen Feier in einer gewaltigen Wartungshalle verabschiedete und Mayrhuber nach zahllosen Lobesreden als einer der Letzten die die Bühne erklomm, begann er seine Rede mit den süffisanten Worten: „Wie meine Mutter immer zu sagen pflegte: Zu viel Weihrauch schwärzt den Engel.“

Mayrhuber verbrachte sein Leben mehr oder weniger für den „Kranich“. 1970 begann er seine Karriere als Ingenieur in der Triebwerksinstandhaltung der Lufthansa Technik in Hamburg. Schnell wurde sein Talent erkannt, der damalige Lufthansa-Chef Jürgen Weber holte ihn in sein Sanierungsteam.

Mayrhuber lieferte, auch später noch. Er erfand den HON-Circle, das Kundenbindungsprogramm für die Topkunden der „Hansa“. Er kaufte die marode Swiss, als diese schon weitgehend saniert war. Bis heute ist der Deal eine Art Blaupause für Übernahmen der Airline. Später folgte der Kauf der österreichischen AUA und die Beteiligung an Brussels Airlines.

Es ist auch Mayrhubers Verdienst, dass Lufthansa heute ein so klingender Name ist. „Er war es, der das Branding des Unternehmens maßgeblich prägte“, heißt es bei Lufthansa. Angesichts all dieser Leistungen haben die die Lufthanseaten über die eine oder andere Schwäche des Managers hinweggesehen. So neigte Mayrhuber zu komplexen Strukturen, Funktionen wurden mehrfach vergeben, was in der chronisch margenschwachen Luftfahrt schnell zu einer Belastung werden kann.

Mayrhuber war seit mehreren Jahren krank, er konnte nur noch mit Hilfsmittel laufen. Dennoch war er bis zur Übergabe des Aufsichtsratsvorsitzes an Karl-Ludwig Kley im vergangenen Jahr regelmäßig in der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt zu sehen. „Er hat für Lufthansa gelebt“, so ein Wegbegleiter.