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Diese Maßnahmen sollen das lange Warten an Deutschlands Flughäfen beenden

In Frankfurt stellt die Bundespolizei zwei neue Kontrolllinien für Passagiere und ihr Handgepäck vor. Die Hoffnung: Die neue Technologie soll die Abläufe deutlich beschleunigen.

In früheren Tagen wäre das Ereignis kaum eine Erwähnung wert gewesen. Doch in Zeiten, in denen das tägliche Flugchaos die Gemüter erregt, ist es der Bundespolizei eine eigene Pressekonferenz wert, wenn am Frankfurter Flughafen zwei neue Kontrolllinien eröffnet werden.

Man will zeigen, dass man auch auf Behördenseite alles tut, um das Fliegen wieder angenehmer zu machen. „Das Passagieraufkommen ist stark gestiegen, die Menge des Handgepäcks hat zugenommen. Das hat dazu geführt, dass man länger an den Kontrollen warten muss. Das wollen wir ändern, indem wir den Prozess beschleunigen“, sagt Reza Ahmari, Sprecher der Bundespolizei in Frankfurt am Dienstagmittag im Terminal eines der größten deutschen Airports.

Anfang Oktober hatten Vertreter der Luftfahrt und der Politik unter Leitung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ein 24 Maßnahmen umfassendes Programm beschlossen, mit dem die in diesem Jahr so massiv aufgetretenen Flugverspätungen und -ausfälle in den Griff bekommen werden sollen.

Eine der Maßnahmen lautet: „Die zukünftigen Weiterentwicklungen der Passagier-Kontrolltechnik werden, sofern dem Screening-Prozess in qualitativer und zeitlicher Hinsicht dienlich, für eine Effizienzsteigerung der Luftsicherheitskontrollen genutzt.“

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Ein Satz, der verpflichtet, zumal die Luftfahrtunternehmen sehr genau beobachten, ob die Politik ihre Versprechungen bei der Beseitigung des Flugchaos einhalten wird. Denn die Sorge ist groß, dass die eigenen Maßnahmen von Airlines und Airports im nächsten Jahr verpuffen, weil es nach wie vor große Engpässe bei der Flugsicherung (Lotsen) und auch den Sicherheitskontrollen am Boden gibt.

„Wir haben etwa zusätzliche Reserven in den Flotten aufgebaut, was viel Geld kostet. Aber was nützt das, wenn die Maschinen wegen Problemen bei den Kontrollen und im Tower nicht rechtzeitig abheben können?“, fragt der Manager einer Airline rhetorisch.

Hinzu kommt: Im März will Verkehrsminister Scheuer auf einem erneuten Gipfel prüfen, inwieweit das in Hamburg beschlossene Paket umgesetzt wurde. Dieses regelmäßige „Monitoring“ ist ebenfalls eine der Maßnahmen. Das erhöht den Handlungsdruck.

Mittelfristig sollen neue Technologien die Überprüfung der Reisenden und ihres Handgepäcks effizienter machen. Ernst G. Walter, der Vorsitzende der Bundespolizei-Gewerkschaft, hatte kürzlich von einem „Systemwechsel“ gesprochen, der nötig sei. Dazu gehöre die Einbindung der Flughafenbetreiber in die Organisation der Kontrollstellen sowie die Beschaffung innovativer Kontrolltechnik. Vorerst allerdings beschränkt sich die Modernisierung auf einen anderen Aufbau der Kontrollstellen.

In Frankfurt etwa können nun Passagiere vorne an drei Stellen parallel ihr Gepäck auflegen. „Man kann also überholen. Menschen mit weniger Flugerfahrung brauchen in der Regel länger dazu“, beschreibt Michael Kraft, Hauptkommissar der Bundespolizei und verantwortlich für die Neuinstallation, die Idee.

Auch an anderen Stellen der Linie setzt man nun auf die Idee der „Parallelität“. So gibt es mehrere Bildschirmarbeitsplätze zur Auswertung der Röntgenbilder vom Gepäck. Gleich an vier Positionen können Passagiere, die beim Durchlaufen des Körperscanners auffällig wurden, nachkontrolliert werden.

Auch für die Nachkontrolle des Gepäcks gibt es mehrere Positionen. „Wir wollen nicht die Sicherheit beschleunigen, wohl aber die Prozesse“, sagt Kraft immer wieder. Will sagen: Die Sicherheit wird nicht verwässert.

Die beiden neuen Linien stehen dort, wo vorher vier alte standen. Dennoch geht die Bundespolizei davon aus, dass man den Durchsatz im Schnitt erhöhen wird – alleine durch die anderen Abläufe. Ein erster Probelauf mit Statisten zeigt tatsächlich ständige Bewegung an der Kontrolllinie, es geht gefühlt deutlich schneller voran.

Und so herrscht erst einmal allgemeine Zufriedenheit, als um 14 Uhr der erste Passagier, der die neue Kontrolle passiert, von Andreas Jung, dem Polizeipräsidenten der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt, sowie Stefan Schulte, dem Vorstandschef des Flughafenbetreibers Fraport, begrüßt wird.