Lahm-Unternehmen Sixtus vor dem Aus: "Erhebliche Verluste"
Philipp Lahm war einer der größten und erfolgreichsten deutschen Fußballer der letzten Jahrzehnte. Im Geschäftsleben läuft es für den Weltmeister von 2014 nicht so gut: Die Traditionsfirma Sixtus, bei der er im Jahr 2015 50 Prozent der Anteile erworben hatte, stellt ihre Produktion ein und hat fast alle Mitarbeiter entlassen.
Das im bayerischen Hausham beheimatete Unternehmen bietet Körperpflegeprodukte für Haut und Muskulatur auf natürlicher Basis an. Erst kürzlich hatte die Philipp Lahm Holding GmbH alle Anteile an der Firma übernommen, der ehemalige FC-Bayern-Kapitän wurde damit zum alleinigen Gesellschafter.
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Nun kam die Schock-Nachricht für den Weltmeister: Bei einer Güterverhandlung vor dem Arbeitsgericht in Holzkirchen wurde verkündet, dass die Eigenproduktion und der Außendienst eingestellt werden. 20 der 31 Mitarbeiter wurden von Sixtus gekündigt, die restlichen Stellen entfallen, da einige von ihnen befristet waren, die Mitarbeiter freiwillig oder in Rente gehen, berichtet der “Münchner Merkur”.
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Acht statt 220 Pflegeprodukte
Laut der Sixtus-Anwältin Birgit Baudisch sind nur noch eine Teilzeitkraft und ein Azubi übrig. Ab Januar 2020, erklärte sie dem “Münchner Merkur”, gebe es auf dem 3850 Quadratmeter großen Sixtus-Gelände in Hausham nur noch drei Schreibtische, ein Zwölf-Quadratmeter-Labor und einen Kellerraum für Akten. Im April hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass es Ende des Jahres nach Bad Aibling umziehen werde.
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Bisher bot Sixtus 220 Pflegeprodukte an, diese sollen nun auf acht reduziert werden und auch nicht mehr selbst hergestellt, sondern von Dritt-Unternehmern produziert werden. Der Grund für diesen radikalen Schritt: “Erhebliche Verluste”, erklärt Baudisch. Vier Millionen Umsatz pro Jahr seien nötig, um das Konstrukt zu erhalten, doch dieser konnte laut der Anwältin im Jahr 2018 nicht erzielt werden.
Vor Gericht ging es um die Kündigungsschutzklagen von drei Mitarbeitern, insgesamt klagen sieben Angestellte gegen ihre Entlassung. Sixtus habe demnach ohne Angabe von Gründen gekündigt. Der Urteilsspruch wird für den Sommer erwartet.
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