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Lagarde will bald die EZB-Strategie überprüfen – „Interpretieren Sie nicht zu viel in meine Worte hinein“

Vor dem Europaparlament äußert sich die EZB-Chefin zur Strategie der Notenbank, ihrer Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und dem geringen Frauenanteil im Rat.

Notenbanker sind oft sehr vorsichtig und sprechen in ihrer eigenen Sprache. Bei ihrem ersten Auftritt als neue EZB-Präsidentin vor dem Währungsausschuss des Europaparlaments schickte Christine Lagarde daher eine Warnung vorweg: „Interpretieren Sie nicht zu viel in meine Worte hinein.“ Sie sei gerade erst vier Wochen im Amt und noch dabei, die Sprache der Notenbanker zu lernen.

Anders als ihr Amtsvorgänger Mario Draghi wich Lagarde dabei häufiger von ihrem Redetext ab. Sie kündigte an, dass die EZB „in naher Zukunft“ ihre geldpolitische Strategie überprüfen werde. Dabei werde sie sich von zwei Grundsätzen leiten lassen: von einer gründlichen Analyse und von Offenheit.

Lagarde verwies auf andere Notenbanken wie die in den USA, die derzeit ebenfalls ihre Strategie prüft. Eine Frage, die alle Zentralbanken beschäftige, sei, wie sich das mittelfristige Ziel der Geldpolitik am besten definieren lasse. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation knapp unter zwei Prozent als Idealwert für die Wirtschaft an, verfehlt dieses Ziel aber bereits seit dem Frühjahr 2013. Im November lag die Teuerung lediglich bei 1,0 Prozent.

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Die Französin leitet die Euro-Notenbank seit November. Sie löste den Italiener Mario Draghi ab, dessen Amtszeit nach acht Jahren im Oktober endete. Lagarde ist die erste Frau an der Spitze der EZB. Aktuell ist sie auch die einzige Frau im gesamten EZB-Rat, der 25 Mitglieder hat. Mit Isabel Schnabel ist eine weitere Frau für das Direktorium der Notenbank nominiert worden. Sie muss allerdings ebenso wie der Italiener Fabio Panetta noch vom Parlament bestätigt werden.

Während ihrer Befragung vor dem Parlament wurde Lagarde auch auf den geringen Frauenanteil in der Notenbank angesprochen. Dabei verwies sie darauf, dass 19 der 25 Mitglieder des Rates Vertreter der nationalen Notenbanken seien.

Sie rief die Parlamentarier dazu auf, ihren Einfluss auch auf nationaler Ebene geltend zu machen, um daran etwas zu ändern. „Vielleicht können Sie eine Rolle dabei spielen und die nationalen Entscheider dazu drängen, weibliche Kandidaten zu nominieren“, sagte sie. „Ich möchte nicht die einzige Frau im EZB-Rat sein.“

Ein weiteres Thema in der Befragung war, ob die EZB den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen kann und sollte. Lagarde machte klar, dass das primäre Mandat der EZB darin besteht, Preisstabilität zu sichern. Dennoch müsse sich die Notenbank damit befassen, ob und inwiefern das Ziel der Preisstabilität durch den Klimawandel beeinflusst wird. „Wenn es einen Einfluss hat, sollte das berücksichtigt werden.“