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Lagarde, Weidmann & Co: In diese Aktien legen Europas oberste EZB-Banker ihr privates Geld an

EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Chef der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann
EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Chef der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann

Für Anleger ist dieser 94-seitige Bericht eine Pflichtlektüre: Jedes Jahr veröffentlicht die Europäische Zentralbank ein Dokument, indem die Mitglieder des EZB-Rats angeben, in welche Einzelaktien und Fonds sie ihr privates Geld anlegen.

Der EZB-Rat besteht aus sechs Mitgliedern des Direktoriums und der Präsidenten der nationalen Zentralbanken der 19 Mitgliedstaaten der Euro-Zone. Dieses Gremium ist das oberste Beschlussorgan der Europäischen Zentralbank.

Sie sind die Entscheider unserer Geldpolitik, bestimmen den Zins und haben das Ziel die Preise stabil zu halten. Kurz und knapp: Sie sind die mächtigsten Banker Europas und wir können sehen, wie sie ihr eigenes Geld investieren. Aber: Die Angaben bleiben grob, es wird nur genannt, welche Fonds oder Einzelaktien die EZB-Banker halten, nicht, um welchen Geldbetrag es sich da genau handelt.

Der Chef der deutschen Bundesbank investiert in den MSCI World

EZB-Chefin Christine Lagarde gibt an, in zwei Fonds ein Teil ihres Vermögens anzulegen: In den BNP Paribas Europe Dividende Multipep 2, der in dividendenstarke europäische Aktien investiert und in den ODDO BHF Polaris Moderate DRW. Dieser Fonds der Privatbank Oddo BHF umfasst Anleihen, weltweite Aktien, Bankguthaben und Zertifikate, also eine breitgestreute bunte Mischung. Was noch spannend ist: Die EZB-Präsidentin legt offen, dass sie zudem in nicht börsennotierte Immobilienunternehmen, die Real Estate Transparent Corporation und die Real Estate Company, France, investiert.

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Jens Weidmann, Chef der deutschen Bundesbank, verfolgt eine ganz klassische Investmentstrategie. Der ehemalige Abteilungsleiter der Wirtschafts- und Finanzpolitik im Bundeskanzleramt investiert sein Geld in den MSCI World und den Xtrackers Dax, der die Entwicklung der 30 Standardaktien des deutschen Leitindex abbildet.

Isabel Schnabel, seit 2020 Mitglied des Direktoriums und neben Lagarde die einzige Frau, in dem 25-köpfigen Gremium, hat im Vergleich zu Weidmanns konservativem Portfolio, ein sehr spannendes Depot. Die ehemalige Wirtschaftsweise investiert in 44 verschiedene Einzelaktien und Fonds. Darunter zählen unter anderem die Tech-Giganten Alphabet, Amazon, Apple, Microsoft und Alibaba. Zudem hat die deutsche Top-Ökonomin auch Aktien der beiden Impfstoffhersteller Biontech und Curevac gekauft. Auch der klassische ETF, der MSCI World, fehlt nicht in ihrer Liste.­ Weitere spannende Investments von Schnabel: Zoom, Spotify, SAP, Disney, Bayer und BASF.

Fast die Hälfte des EZB-Rats hält keine Aktien

Aber es gibt auch Mitglieder im EZB-Rat, die aktienscheu sind, weder in Wertpapiere noch in Fonds investieren. Darunter zählen folgende Chefs der nationalen Zentralbanken: Ignazio Visco (Italien), Bostjan Vasle (Slowenien), Yannis Stournaras (Griechenland), Gaston Reinesch (Luxemburg), Robert Holzmann (Österreich) und Pablo Hernández de Cos (Spanien). Diese haben in der Liste nichts angegeben. Peter Kazimir (Slowakei) hat die Tabelle sogar durchgestrichen, Gabriel Makhlouf (Irland) hat in das Formular "nil" hingeschrieben, was kurz und schmerzlos "nichts" bedeutet.

Mit der Offenlegung ihrer Investments soll die Transparenz und Unabhängigkeit Europas oberster Notenbanker sichergestellt werden. Aus Anlagesicht zeigt der Bericht, dass es verschiedene Investmentstrategien gibt, mal konservativ und risikoarm, mal dividendenstark und auch mal Investments in zahlreiche Einzelaktien. Für Anleger ist der Bericht vor allem eins: ein Becken voller Inspirationen.