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Kylie Jenner verkauft Kosmetikfirma für 600 Millionen Dollar an Coty

Kylie Cosmetics (Photo by David Dee Delgado/Getty Images) (Getty Images)

Die jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt gibt die Mehrheit an Kylie Cosmetics ab. An dem Deal ist die deutsche Milliardärsfamilie Reimann beteiligt.

Wenn Kylie Jenner ein Foto von einer Verkaufsmaschine für Lippenstifte auf Instagram postet, klicken weltweit mehr als drei Millionen Menschen auf das Herzchen. Eyeliner heißen bei ihrer Kosmetikfirma „Kyliner“. Und wer eine Dose ihres Glanz-Körper-Puders öffnet, den strahlt ein eingelassenes Dollarzeichen an.

Willkommen in der schönen Welt von Kylie Cosmetics, der rasant wachsenden Marke des Reality-TV-Stars. Sie sieht ganz anders aus als die des US-Kosmetikkonzerns Coty, der mehrheitlich der JAB Holding der deutschen Milliardärsfamilie Reimann gehört und seinen Inhabern in den vergangenen zwei Jahren wenig Freude gemacht haben dürfte.

Die 12,5 Milliarden Dollar teure Übernahme der Beauty-Sparte von Procter & Gamble hat der Traditionskonzern immer noch nicht verarbeitet. Im Sommer benannte der Vorstand offen die Probleme bei der Integration. Wegbrechende Gewinnen, Abschreibungen über drei Milliarden Dollar, ein groß angelegter Umbau und ein Vierjahresplan für den Turnaround wurden verkündet.

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Nun also steht offenbar ein großer Schritt im Zuge dieses Umbaus aus: Wie Coty am Montag bekannt gab, wird das Unternehmen für eine Summe von 600 Millionen Dollar 51 Prozent an Kylie Cosmetics übernehmen. In den vergangenen zwölf Monaten kam Kylie Cosmetics auf Umsätze von rund 180 Millionen Dollar, wie Coty am Montag bei Bekanntgabe des Kaufs mitteilte.

Der Deal bewertet die Firma insgesamt mit 1,2 Milliarden Dollar. Die 22-jährige Gründerin Kylie Jenner gilt laut dem Magazin „Forbes“ als jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt.

Zweifelsohne punktet Kylie Cosmetics mit vielem, was Coty fehlt: Die Gründerin ist ein kalifornischer Reality-TV-Star und Influencerin, die vom „Time“-Magazin 2014 und 2015 gemeinsam mit ihrer Schwester Kendall zu den einflussreichsten Teenagern der Welt gekürt wurde. Mit mehr als 150 Millionen Abonnenten allein auf Instagram gehört sie zu den populärsten Stars in der Welt der sozialen Medien.

Dort erreicht sie genau die Zielgruppe, mit der sich all die etablierten Schönheits- und Parfümkonzerne schwer tun: Junge Frauen und auch Männer, die nicht mehr samstags durch die deutschen Fußgängerzonen bummeln, um sich dann in einer Drogerie ausgiebig zum angesagten Duft der Saison beraten zu lassen. Die stattdessen auf Instagram oder Youtube checken, welche Produkte ihres Stars kaufen, bewerben – oder wie im Fall von Jenner und den weiteren Mitgliedern der Kardashian-Familie selbst vertreiben.

Wenn Jenner wie am Montag ein Foto von sich postet und darauf verweist, das am nächsten Tag ihre exklusive Feiertags-Kollektion gelauncht wird, gefällt das fast vier Millionen Menschen. Zahlen, von denen die Marketingexperten beim Coty-Konzern, zu dem Kosmetik-Marken wie Cover-Girl oder Max Factor gehören, wohl nur träumen können.

Bei Coty selbst war am Montag keiner für eine Stellungnahme zu dem Thema zu erreichen. Aber seit Verkündung der Turnaround-Pläne im Juli wabern die Spekulationen, in welche Richtung die Umstrukturierungen laufen – und wie auch die deutschen Unternehmensteile betroffen sein könnten.

In Darmstadt, wo Coty seine Zentrale für den deutschsprachigen Raum hat, ist zum Beispiel auch die Profi-Haarpflegemarke Wella angesiedelt. Im Oktober kam aus der New Yorker Zentrale die Mitteilung, der Konzern wolle sich auf die Bereiche Kosmetik, Schönheits- und Hautpflege konzentrieren und prüfe einen Verkauf der professionellen Beauty-Marken sowie des Geschäfts mit Profi-Haarpflege, die Frisöre nutzen.