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Kursverfall setzt sich fort

Auch am Mittwoch verliert die Aktie der Münchener Beteiligungsgesellschaft Aurelius dramatisch an Wert. Ein Hedgefonds hatte im Internet einen negativen Bericht über den Finanzinvestor veröffentlicht.

Die Aktie der Münchener Beteiligungsgesellschaft Aurelius ist am Mittwoch erneut abgestürzt. Sie fiel im Frankfurter Xetra-Handel um rund 35 Prozent auf 35 Euro. Bereits am Tag zuvor war die Aktie zweistellig abgestürzt, nachdem die Gesellschaft ins Visier des Hedgefonds Gotham City geraten war.

Gotham City hatte in einem im Internet veröffentlichten Bericht geschrieben, die Aurelius-Aktie sei seiner Ansicht nach nicht mehr wert als 8,56 Euro. Der Hedgefonds, der zugleich mit Leerverkäufen auf fallende Kurse bei Aurelius wettete, wirft dem Investor unter anderem Ungereimtheiten bei der Bilanzierung vor.

Aurelius hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Studie von Gotham City bestehe aus bekannten Fakten, die aber bewusst in irreführender Weise und mit falschen Behauptungen und Annahmen präsentiert worden seien, um den Aktionären des Unternehmens zu schaden - und zum Nutzen des Leerverkäufers. Aurelius prüfe Schadenersatz-Forderungen und eine Strafanzeige wegen Marktmanipulation gegen Gotham City. Die Wertpapieraufsicht erklärte, sie prüfe den Handel mit den Aktien routinemäßig.

Um den Kurs zu stützen, legte das Unternehmen ein weiteres, 50 Millionen Euro schweres Aktienrückkaufprogramm auf. Die Hauptversammlung solle am 21. Juni zudem einen Rückkauf von weiteren zehn Prozent des Grundkapitals beschließen.

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Aurelius-Chef Dirk Markus hat sein Geschäftsmodell, den Kauf angeschlagener Unternehmen zu günstigen Preisen, von Deutschland auf ganz Europa ausgeweitet. Dabei profitiert der Finanzinvestor von Buchgewinnen, weil der Kaufpreis unter dem Buchwert liegt. Das sei „ein wesentlicher Teil des Geschäftsmodells“, hieß es in der Stellungnahme von Aurelius. Der größte Zukauf war jüngst die Europa-Sparte des US-Bürobedarf-Händlers Office Depot. Zu den bekanntesten Beteiligungen gehören die Fernhochschule AKAD, die Nachhilfe-Organisation Studienkreis und der Segelyachtbauer Hanse Group. Vom börsennotierten Spirituosen- und Saft-Hersteller Berentzen hat sich das Unternehmen im vergangenen Jahr getrennt.

Laut Bundesanzeiger hielt Gotham City am vergangenen Freitag Leerverkaufs-Positionen im Volumen von 0,61 Prozent des Grundkapitals von Aurelius. Bei Leerverkäufen leihen Investoren sich Aktien, um diese zu verkaufen. Dabei hoffen sie, die Papiere bis zum Ende der Ausleihfrist billiger zurückkaufen und die Differenz als Gewinn einstreichen zu können.

Deutsche Unternehmen sind schon öfter ins Visier von Short-Sellern geraten. Bei Wirecard war der Kurs im Februar 2016 massiv eingebrochen, nachdem die bis dahin unbekannte Zatarra Research & Investigations Betrugs- und Geldwäschevorwürfe erhoben hatte. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen dubioser Handelsaktivitäten in dem Fall. Beim Werbevermarkter Ströer hatte der US-Investor Muddy Waters vor knapp einem Jahr mit einer negativen Analyse einen Kurssturz ausgelöst.