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Kunst-Stipendium für Faulheitskonzepte

Von Tieren lernen: Faultiere können auch ohne Stipendium ziemlich gut nichts tun. (Symbolbild: Getty)
Von Tieren lernen: Faultiere können auch ohne Stipendium ziemlich gut nichts tun. (Symbolbild: Getty)

Ein Stipendium fürs Nichtstun? Klingt absurd, aber genau das schreibt eine Hamburger Universität jetzt aus. Das ganze ist ein Kunstprojekt und nennt sich “Schule der Folgenlosigkeit”.

Ausnahmsweise geht es bei der Bewerbung für das Stipendium einmal nicht darum, sich aufzuplustern und detailliert zu beschreiben, was man besonders gut kann und schon geleistet hat. Stattdessen müssen die Bewerber überzeugend darlegen, was sie gerade überhaupt nicht tun wollen, warum das so ist und wie lange sie es NICHT tun wollen. Dafür lobt die Hamburger Hochschule für bildende Künste (HFBK) ein Stipendium von 1600 Euro für drei der Bewerber aus.

Projektinitiator Friedrich von Borries erklärte gegenüber der dpa: “Das kann ein Manager sein, der beschließt ein Meeting lang nichts zu sagen, aber auch jemand, der einen Monat lang nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit fahren will.” Die Idee hinter dem Stipendium hängt mit einem Ausstellungsprojekt von Borries zusammen. Im Rahmen dieser “Schule der Folgenlosigkeit” werden auch die Stipendiaten verkündet, wenn die Ausstellung am 5. November im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg eröffnet wird. In der Projektbeschreibung heißt es: “Wir leben in einer Zeit, in der man statt nach ‘Erfolg’ und ‘Wirksamkeit’ besser nach Folgenlosigkeit streben sollte: Welche Handlungen kann ich unterlassen, damit mein Leben keine negativen Folgen für das Leben anderer hat?”

Folgenlosigkeit als neues Ideal

Es ist natürlich auch ein besonders zeitgemäßes Thema, da die Corona-Pandemie viele Menschen zum Nichtstun verdammt hat. Damit taucht auch die zentraler Frage der Kunstausstellung auf: “Könnte Folgenlosigkeit ein neues regulatives Ideal werden, wie Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit, unerreichbar, aber dennoch erstrebenswert?” Nach Vorbildern wird dort gesucht und eben nach Nachahmern, die sich ihr Nichtstun mit einer drastischen Umkehr des Leistungsprinzips nun versüßen können.

Noch bis zum 15. September können sich einfallsreiche Nichtstuer mit ihren Ideen bewerben.

Video: Das ist der faulste Hund der Welt