Kunden bei Media Markt, Saturn & Co. müssen sich bald wohl eine ungewöhnliche Frage gefallen lassen
Gemälde, teure Weine oder Dressurpferde: Wer sein Vermögen am Fiskus vorbeischleusen will, legt sein Geld in Wertgegenstände an. Vor dem Hintergrund der „Panama Papers“-Affäre will die Bundesregierung solche Käufe künftig erschweren — zumindest wenn es sich um kreditfinanzierte Käufe handelt. Konsumgüter wie Waschmaschinen, Fernseher und Handys wären auch von der Regelung betroffen.
Nach dem Gesetzesentwurf soll eine Ausweisungspflicht bei Verbraucherkrediten am dem 1. Januar 2018 in Kraft treten. Jeder, der etwa bei Media Markt, Saturn und anderen Fachmärkten einen Fernseher auf Raten kauft, müsste dann seine Steueridentifikationsnummer vorweisen. Ein Vorgang, der den meisten Kunden ziemlich ungewöhnlich vorkommen dürfte.
Das Gesetz soll Steuertricks von Briefkastenfirmen verhindern
Das etwas sperrig klingende „Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz“ enstand nach dem Bekanntwerden der „Panama Papers“ und soll den Steuertricks von Briefkastenfirmen den Riegel vorschieben.
Der Bundesverband deutscher Banken gibt jedoch zu Bedenken, dass kaum jemand seine Steuernummer auswendig weiß und eine Anfrage beim Amt Tage dauern kann. Zudem würde die Regelung eine enorme Belastung für die zuständigen Behörden bedeuten, die dann wahrscheinlich mit Anfragen überschwemmt würden.