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Kuka will 300 Millionen Euro sparen und besser mit Eigentümer Midea kooperieren

Mit einem Sparprogramm und einer Offensive auf dem wichtigen chinesischen Markt will der Roboterbauer Kuka aus der Krise kommen. Interimschef Peter Mohnen hat am Freitag ein Sofortprogramm vorgestellt, mit dem unter anderem die Kosten bis 2021 um 300 Millionen Euro gesenkt werden sollen.

Zudem soll die Zusammenarbeit mit dem Eigentümer Midea verbessert werden. Zuletzt knirschte es gewaltig zwischen dem chinesischen Großaktionär und dem Augsburger Roboterbauer. Eine deutsch-chinesische Taskforce mit „interkulturell erfahrenen Fachkräften“ soll nun die Zusammenarbeit fördern.

In der Nacht zum Freitag hatte Kuka nicht nur die Prognose für 2018 zum zweiten Mal nach unten korrigiert. Anfangs hatte der Konzern noch 3,5 Milliarden Euro Umsatz und eine operative Umsatzrendite von 5,5 Prozent versprochen. Nun werden es wohl nur 3,2 Milliarden Euro Umsatz und eine Marge von 3,0 Prozent werden.

Mohnen kassierte auch die Mittelfristziele seines Vorgängers, des langjährigen Kuka-Chefs Till Reuter: Im Jahr 2020 seien 4,0 bis 4,5 Milliarden Umsatz und eine operative Umsatzrendite von mehr als 7,5 Prozent nicht mehr realistisch. Die Probleme führt Mohnen gleich auf eine Reihe von Ursachen zurück: die Konjunkturabkühlung, die schwierige Lage in der Autoindustrie und das verlangsamte Wachstum in China.

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Mit dem Sofortprogramm kämpft der Interims-CEO, zuvor Finanzvorstand, auch um eine Daueranstellung als Chef. „Mohnen weiß, dass er nicht viel Zeit hat. Er braucht schnelle Erfolge“, hieß es in Industriekreisen. Laut Aufsichtsratskreisen soll der frühere Finanzvorstand eine echte Chance bekommen, das Unternehmen auch dauerhaft zu führen.

Allerdings muss er dafür die Profitabilität rasch spürbar verbessern. Laut Mitarbeiterkreisen drängt Midea auf niedrigere Kosten. So sollten die Ausgaben für IT von aktuell drei auf zwei Prozent der Gesamtkosten sinken. Laut Branchenkreisen hat die Zentrale in Augsburg in den Wachstumsjahren zu viel Speck angesetzt. Mohnen drückte es so aus: „In Boomzeiten sitzt der Euro locker.“

Kosten will Mohnen nun unter anderem in der Verwaltung, im Vertrieb, Einkauf und Projektmanagement einsparen. Das bedeutet auch Stellenabbau. „Das Effizienzprogramm wird auch Personalmaßnahmen umfassen“, heißt das im Unternehmensjargon. Konkrete Zahlen gibt es noch nicht, denn die Verhandlungen mit den Arbeitnehmern stehen noch aus.

Roboter für China teilweise zu teuer

Ausgerechnet in China läuft es bei Kuka gerade überhaupt nicht rund. Ex-Chef Reuter wollte eigentlich mit Midea-Unterstützung den Wachstumsmarkt China erst so richtig erobern. Laut Insidern ist der Hausgerätehersteller beim Einsatz von Kuka-Robotern in den eigenen Werkshallen aber zurückhaltend.

Den Chinesen seien die Kuka-Roboter teilweise zu teuer, zudem hätten die Augsburger zeitweise Lieferprobleme gehabt. Mohnen räumte ein, dass man ausgerechnet auf dem Hauptfokus-Markt China hinter den Zielen zurückgeblieben sei. „Das ärgert uns und deswegen sind wir sehr motiviert, das zu ändern.“

Allerdings habe auch die Konkurrenz unter der Markteintrübung in China zu leiden. „Das hat überhaupt nichts mit Midea zu tun.“ Langfristig werde der Markt hochattraktiv bleiben. „Die Automatisierungsbranche hat Super-Perspektiven.“ Die Partnerschaft mit Midea könne Rückenwind geben, wenn der Markt wieder anspringe.

Konkret will Kuka nun kleinere und einfachere Robotersysteme zum Beispiel für die Elektronikindustrie für den asiatischen Markt entwickeln. An Forschung und Entwicklung will Kuka dabei künftig nicht sparen, dafür sollen weiterhin etwa fünf Prozent des Umsatzes ausgegeben werden. Doch soll das Geld fokussierter ausgegeben und die Entwicklungszyklen beschleunigt werden.

Kuka steht unter besonderer Beobachtung. Midea hatte mehr als vier Milliarden Euro für den Roboterbauer ausgegeben und damit eine Debatte über den Einfluss chinesischer Investoren ausgelöst. Das Außenwirtschaftsgesetz wurde in der Folge verschärft.