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Krisen sind kein seltenes Phänomen

Krisen werden als Ausreißer eines stabilen Finanzmarktsystems wahrgenommen. Dabei gehören sie genau genommen dazu. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) sollten Anleger im Portfolio berücksichtigen.

Wachstum ist kein stetiger Prozess und Krisen sind keine seltenen Phänomene. Die damit verbundenen Kursrückschläge an den Kapitalmärkten führen zu schmerzhaften Verlusten. Deutsche Aktien verloren im Durchschnitt alle 5 Jahre deutlich an Wert:

Quelle: MARS Asset Management

Einerseits lassen sich Kursverluste auf spezifische Ereignisse wie z.B. Konkurs der Lehman-Bank oder Anschläge wie dem 11. September 2001 zurückführen. Die Vorhersage dieser Ereignisse ist jedoch im Vorfeld unmöglich. Anleger können aber die Stabilität des Kapitalmarktes beurteilen, wie negative Ereignisse interpretiert werden. Grundsätzlich gilt, dass in einem wirtschaftlichen Aufschwung negative Nachrichten weniger kritisch gesehen werden als in einer Rezession bzw. Phase sinkender Kurse.

Andererseits treten jedoch auch Kursverluste auf, die sich nicht durch neue Informationen erklären lassen. Wenn, wie am Schwarzen Montag (19. Oktober 1987), die weltweiten Aktienmärkte um mehr als 20% einbrechen, dann sollten Anleger feststellen können, was die überraschende und am Börsentag davor noch vollkommen unbekannte Ursache für diesen Kursrückschlag gewesen war. Doch kein gigantischer Meteorit schlug an diesem Tag ein, der 1/5 der Wirtschaftsleistung vernichtete. Aus heutiger Perspektive erscheint der damalige Crash als bloße Korrektur eines zu schnellen und zu steilen Zins- und Aktienkursanstiegs. Doch dieses Beispiel ist kein Ausnahmefall.

Die wissenschaftliche Forschung untersucht seit mehr als 30 Jahren die Beziehung zwischen Aktienkursen und Nachrichten (siehe Roll (1988), Cutler (1989), Tetlock (2007), Boudoukh (2012)). Die meisten Studien konnten kein starkes Verhältnis zwischen Aktienrenditen und neuen Informationen nachweisen. Kursverluste treten somit auch auf, wenn keine neuen fundamentalen Informationen vorliegen.

Das Problem liegt einerseits darin, dass auf den Kapitalmärkten (praktisch) unendlich viele Informationen existieren, die von Marktteilnehmern jeweils unterschiedlich interpretiert werden. Andererseits führt die Preisinformation wieder zu Rückkopplungen bei den Marktteilnehmern und löst weitere Käufe/Verkäufe aus. Die Folge sind Fluktuationen im Kleinen, die sich zu Wachstumsschüben organisieren, sich jedoch auch zu chaotischem und unkontrollierbarem Verhalten aufschaukeln können.

Vergleicht man diesen Preisbildungsprozess, dann findet man viele Parallelen "selbstorganisierender dynamischer Systeme mit Rückkopplung" in Natur und Gesellschaft. Ein Vergleich macht deutlich, was gemeint ist: Sandkörner rieseln auf einen Haufen, bis dieser eine kritische Höhe erreicht und auseinander rutscht. Darauf wächst er erneut, bis wieder eine kritische Steilheit erreicht ist und Sandlawinen nach unten rutschen. So wie es unterschiedlich starke Sandlawinen gibt, treten auf den Kapitalmärkten unterschiedlich starke Kursrückschläge auf

In nachfolgender Grafik sind die Abfolge von Lawinen bzw. Tagesverluste von 3% und mehr abgebildet.

Quelle: MARS Asset Management

Während in den 70er Jahren gerade einmal 3 Tage mit Verlusten von mehr als 3% auftraten, stieg die Anzahl in den 80er und 90er Jahren auf 17 bzw. 38 Tage. Fast (Shanghai: 600391.SS - Nachrichten) 100 Tage mit heftigen Kursrückschlägen verbuchte das letzte Jahrzehnt von 2000 bis 2010. Seit 2010 traten bisher 33 Tagesverluste von mehr als 3% auf. Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) letzte kleine Kursrutsch von mehr als 3% auf Basis der Schlusskurse war 2016.

FAZIT: Finanzmärkte haben die Eigenschaft, in Richtung einer Instabilität zu reifen. Wenn ein kritischer Zustand erreicht wird, kann ein kleiner Auslöser eine Krise herbeiführen. Dies ist kein seltenes Phänomen. Anleger sollten deshalb den Anlagemix in ruhigen Zeiten an der persönlichen Verlusttoleranz ausrichten, um beim nächsten Kurseinbruch nicht überrascht zu werden.