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In der Krise beginnt nun auch der bisher so robuste Arbeitsmarkt zu bröckeln – das zeigen neue Daten von Unternehmen und Arbeitsagenturen

Wie lange noch? "Der Arbeitsmarkt ist robust", sagt Andrea Nahles, die neue Präsidentin der Bundesagentur für Arbeit. - Copyright: Picture Alliance
Wie lange noch? "Der Arbeitsmarkt ist robust", sagt Andrea Nahles, die neue Präsidentin der Bundesagentur für Arbeit. - Copyright: Picture Alliance

Inmitten der Krisen-Brandung mit Rezession, Inflation, steigenden Zinsen und fallendem Euro steht der deutsche Arbeitsmarkt bisher wie ein robuster Fels. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf rund 2,5 Millionen halbiert. Das ist mit einer Quote von ... Prozent nicht weit entfernt von Vollbeschäftigung. Von kleinen Cafés über Handwerker bis zur Großindustrie suchen Firmen in Deutschland händeringend Mitarbeiter. Fast zwei Millionen Stellen waren zur Jahresmitte unbesetzt. Und langfristig gilt ohnehin der Mangel an Arbeits- und Fachkräften als das größere Problem. Denn in den kommenden zehn Jahren scheiden mehr als eine Million ältere Menschen mehr aus dem Arbeitsleben aus, als jüngere Jahrgänge nachkommen. "

"Ja, uns droht eine Rezession", sagte die noch neue Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die gute Nachricht ist aber: Der Arbeitsmarkt ist robust."

Nun beginnt auch der Fels in der Brandung zu bröckeln.

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Das zeigen gleich zwei neue Umfragen bei Unternehmen. Beide Alarmsignale kommen von den renommiertesten Arbeitsmarktforschern in Deutschland.

IAB-Arbeitsbarometer fällt

Erstens: Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sank im September um 0,8 Punkte auf 100,4 Punkte. Damit liege der Frühindikator auf dem niedrigsten Stand seit dem Corona-Einbruch 2020. Der Index nähert sich dem neutralen Wert von 100 Punkten, droht also ins Negative zu drehen. Das IAB ist die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit.

Für das Barometer erfragt das IAB monatlich die Prognosen alle Arbeitsagenturen in Deutschland zu für die nächsten drei Monate. Es hat sich als treffsicherer Frühindikator bewährt, der anzeigt, wie sich der Arbeitsmarkt in der nahen Zukunft entwickelt.

Das Barometer für die Beschäftigung sank im September um 0,7 Punkte nach, lag mit 103,7 Punkten aber immer noch im positiven Bereich. Die Beschäftigung dürfte also noch wachsen, allerdings nimmt das Tempo nun deutlich ab.

Das Barometer für die Arbeitslosigkeit fiel um 0,9 Punkte auf bereits 97,1 Punkte - was auf eine steigende Arbeitslosigkeit hindeutet. Ein Grund dafür ist, dass bei den Arbeitsagenturen vermehrt geflüchtete Menschen aus der Ukraine als arbeitssuchend erfasst werden. Darin steckt eine gute Nachricht, weil ihr Potenzial mittelfristig gegen den Arbeitskräftemangel helfen kann.

Ifo-Beschäftigungsbarometer sackt ab

Zweitens: Auch laut einer Umfrage des Ifo-Instituts sinkt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen nun quer durch alle Branchen. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer fiel im September auf 99,5 Punkte, nach 100,9 Punkten im August. Es signalisiert also bereits eine negative Entwicklung. "Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rezession und mit Blick auf den Fachkräftemangel konzentrieren sich die Unternehmen vor allem darauf, ihre Mitarbeiter zu halten", urteilen die Ifo-Wirtschaftsforscher.

In der Industrie war das Beschäftigungsbarometer erneut rückläufig. Positive und negative Antworten halten sich hier etwa die Waage. Im Dienstleistungssektor war das Barometer zwar ebenfalls rückläufig, aber insbesondere der IT-Sektor sowie die Rechts- und Steuerberatung sucht per saldo Mitarbeiter. Im Handel komme es bereits eher zu Entlassungen als zu Neueinstellungen. Auch die Baufirmen zeigten sich aufgrund vieler Stornierungen vorsichtig bei der Personalplanung.