MOSKAU (dpa-AFX) -Als Reaktion auf antisemitische Ausschreitungen im Nordkaukasus will Russland sich stärker gegen eine vermeintliche Einmischung von außen wappnen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau, nachdem sich Präsident Wladimir Putin am Vorabend mit seinem Sicherheitsrat und den Leitern der Sicherheitsbehörden beraten hatte. Am Kreis der Teilnehmer lasse sich ablesen, dass es um "verstärkte Maßnahmen zur Abwehr einer Einmischung von außen" gegangen sei, sagte Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Details könne er nicht nennen.
In Dagestan im muslimisch geprägten Nordkaukasus hatte eine Menschenmenge am Sonntag den Flughafen von Machatschkala gestürmt und Jagd auf jüdische Passagiere eines Fluges aus Tel Aviv gemacht. Es gab mehr als 20 Verletzte; 83 Personen wurden festgenommen. Aus Sicht der russischen Führung sind diese Unruhen über soziale Medien aus dem Ausland provoziert worden. Die Ereignisse im Nahen Osten würden missbraucht, um mit manipulierten Informationen die Stimmung in Russland anzuheizen, sagte Peskow.
"Die Ereignisse in Machatschkala wurden unter anderem inspiriert durch soziale Medien, nicht zuletzt vom Gebiet der Ukraine und mit der Hand der Agenturen westlicher Geheimdienste", hatte Putin am Montag bei der Sitzung gesagt. Die Ukraine wies den Vorwurf zurück. Die Ereignisse in Dagestan zeigten eher den Kontrollverlust Putins im eigenen Land, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj.