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Kreml: Diskussion über Zukunft von Ostsee-Pipeline ist grundlos

MOSKAU (dpa-AFX) - Der Kreml hält die Diskussionen über einen möglichen Baustopp der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 für überflüssig. "Warum sollte man von irgendwelchen negativen Maßnahmen gegenüber dem internationalen Projekt sprechen, an dem auch deutsche Unternehmen beteiligt sind?", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. "Das wäre fehl am Platz und - was das Wichtigste ist - im Moment absolut grundlos."

Der Kreml sieht die Gasleitung von Russland nach Deutschland als ein wirtschaftliches Projekt und kein politisches. Peskow sagte, es gebe keinen Grund, das Thema auf eine politische Ebene zu heben.

Nach der Vergiftung Nawalnys waren Rufe laut geworden, als Reaktion den Bau der Leitung zu stoppen. Damit soll auch wirtschaftlich der Druck auf Moskau erhöht werden, den Fall aufzuklären. Nawalny ist einer der schärfsten Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin.

Die deutsche Bundesregierung betrachtet es nach Untersuchungen in einem Speziallabor der Bundeswehr als zweifelsfrei belegt, dass Nawalny mit einem Nervengift der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde.

Die Ärzte in der sibirischen Stadt Omsk, wo Nawalny zuerst behandelt wurde, schließen weiterhin eine Vergiftung aus. Der Toxikologe Alexander Sabajew sagte: "Das ist eindeutig kein "Nowitschok", das ist keine phosphor-organische Verbindung, das ist keine Vergiftung. Das ist eine Erkrankung. Das ist ein methabolisches Syndrom." Bei einer Vergiftung wäre Nawalny binnen weniger Stunden gestorben.