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Kreml beklagt Probleme bei Nawalny-Untersuchungen

Alexej Nawalny möchte seine verschwundene Kleidung zurückhaben, die er am Tag der Vergiftung trug. Der Kreml möchte sie nicht herausgeben – und beschuldigt seine Mitarbeiter.

Im Fall des vergifteten Kremlkritikers Alexej Nawalny hat Russland Schwierigkeiten bei den Untersuchungen beklagt. Die Mitarbeiter Nawalnys hätten viele Beweise beiseitegeschafft, was die Überprüfungen erschwere, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Zur Forderung Nawalnys, ihm seine im Krankenhaus in Omsk entfernte Kleidung zurückzugeben, sagte Peskow: „Bei aller Wertschätzung für den Patienten, wir beschäftigen uns nicht mit Kleidung. Das ist nicht unser Profil.“

Nawalny vermutet, dass Spuren des Nervengifts der laut Chemiewaffenverbot geächteten Nowitschok-Gruppe an der Kleidung hafteten.

Die Mitarbeiter Nawalnys hätten eine große Menge an Beweisen weggeschafft, meinte Peskow. „Wir wissen nicht, was sie noch mitgenommen haben, aber wissen eindeutig, dass sie etwas Wichtiges mitgenommen haben“, sagte Peskow, ohne Einzelheiten zu nennen.

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Nawalny wiederum hatte den russischen Ermittlern vorgeworfen, sie hätten seine Kleidung als „entscheidendes Beweisstück“ beseitigt. Russland weist bisher alle Vorwürfe zurück, dass auf Nawalny ein Anschlag mit dem Gift verübt worden sein soll. Drei Labore, darunter eins der Bundeswehr, hatten die Vergiftung allerdings bestätigt. Deutschland fordert Russland zur Aufklärung des Verbrechens auf. Russland verlangt bisher erfolglos die Herausgabe der Laborbefunde.

Nawalny war am 20. August auf einem Flug von der sibirischen Stadt Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Nach einer Zwischenlandung wegen des Notfalls wurde er in Omsk im Krankenhaus behandelt. Dort wurde er ausgezogen, in ein Koma versetzt und beatmet. Wo genau seine Kleidungsstücke sind, ist nicht klar. Die Ermittler sollen sie mitgenommen haben.

Am 22. August war der 44-Jährige auf Drängen seiner Familie nach Deutschland ausgeflogen worden. Dort wird er in der Berliner Universitätsklinik Charité behandelt. Von dort aus äußerte er sich auch zum Fall.

Mehr: Spur der Uniklinik-Hacker führt nach Russland.