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Babymilch: Neue Vorwürfe gegen Nestlé

Nestlé steht mal wieder in der Kritik
Nestlé steht mal wieder in der Kritik

Der weltweit operierende Lebensmittelkonzern Nestlé ist immer wieder in den Schlagzeilen. Mal sind die Produkte überteuert, mal die Qualität mies oder der Nutzen wird kritisiert. Die neuesten Vorwürfe des ARD-“Markencheck” wiegen schwer. Sie zeigen, dass der Essens-Gigant aus einem früheren Skandal aus den 1970er Jahren nichts gelernt hat.

Damals brachte die Firma ihr Milchpulver für Kindernahrung auch in Asien und Afrika auf den Markt. Viele fütterten ihre Kinder mit dem Produkt in der Hoffnung, dass sie so besser und gesünder aufwachsen würden als mit den regionalen Nahrungsmitteln und dem natürlichen Weg des Stillens. Zudem vermarktete der Konzern sein Produkt aggressiv und engagierte Pseudokrankenschwestern dafür. Dabei wurde wohl hingenommen, dass die Kinder das Pulver mit verunreinigtem Wasser zu sich nahmen. In der Folge starben viele Kinder.

Jetzt steht Nestlé wieder am Pranger. Denn der Konzern soll gegen Regeln der Weltgesundheitsorganisation WHO verstoßen haben. Diese wurden auch wegen des Skandals aus den 70er Jahren aufgestellt. So wurde beschlossen, die Werbung von Milchpulver für Neugeboren in Krankenhaus zu verbieten. Zudem durften Unternehmen keine kostenlosen Proben verteilen und Ärzte keine Gefälligkeiten von Unternehmen annehmen, damit sie Milchpulver verschreiben.

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Über dies alles setzt sich Nestlé laut des „Markenchecks“ hinweg. Eine Rechtsanwältin, die sich seit Jahren mit Baby-Milch beschäftigt, sagte laut „Focus online“, dass Nestlé alleine auf den Philippinen eine Milliarden Euro Umsatz mit Babymilch macht. Und so erreicht habe, dass die Stillrate nur noch bei 36 Prozent liege.

„Babymilch-Dealer“

Werbung für die Babymilch sei überall zu finden, Krankenschwestern propangieren das Ersatzprodukt und Vertreter des Konzerns seien mit Werbegeschenken auf Tour durch das Land, heißt es weiter. Auch Ärzte würden als Anwerbeziele dienen. Deswegen bezeichnet die Anwältin den Konzern und andere Unternehmen auch als „Babymilch-Dealer“.

Nestlé streitet die Vorwürfe natürlich ab. „Bild Online“ schreibt jedoch, dass ein Mitarbeiter des philippinischen Gesundheitsministeriums ausgesagt habe, dass Nestlé versucht habe ihn zu kaufen: „Die medizinische Direktorin von Nestlé schickte mir ein Angebot und fragte mich, ob ich für ihren Konzern arbeiten wolle.“

Zudem würden die Käufer des Babymilchpulvers nicht darüber informiert, wie es anzuwenden sei. So sei bei den Leuten nicht bekannt, dass die Milch schnell schlecht wird oder dass eben das Wasser, das zur Zubereitung benötigt wird, unbedingt sauber sein muss. Nestlé informiere nicht ausreichend über die Risiken, heißt es laut des „Markenchecks“.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich seit dem Skandal vor 40 Jahren nicht viel geändert hat. Und dass Nestlé sein Geschäftsmodell auf dem Rücken unwissender Leute aufbaut und damit die Gesundheit von Kindern wohlwissend gefährdet.

Sehen sie auch: PR-Aktion von Nestlé geht schief