KORREKTUR/Expertin: Ukraine hängt mit Reparatur von Heizkraftwerken hinterher
(In der 11.50 Uhr gelaufenen Meldung zu ukrainischen Wärmekraftwerken hat das ukrainische Energieministerium den Angaben widersprochen. Zudem hat die zitierte Expertin diese mittlerweile präzisiert. Sie erhalten eine berichtigte Neufassung.)
KIEW (dpa-AFX) - Mit Blick auf den zweiten Kriegswinter hängt die Ukraine nach Einschätzung einer Expertin bei der Umsetzung eines Reparaturplans für Kraftwerke deutlich hinterher. "Was die Heizkraftwerke anbelangt, so sind dort die (geplanten) Reparaturarbeiten erst zu einem Drittel abgeschlossen", sagte Energieexpertin Olena Serkal am Mittwoch in einem Video-Interview mit Forbes Ukraine. Später präzisierte sie ihre Worte auf Facebook und machte deutlich, dass sie ausschließlich den entsprechenden Reparaturplan, dessen Details sie nicht nannte, in den Blick genommen habe - "nicht die Bereitschaft des gesamten Systems".
Das ukrainische Energieministerium hatte kategorisch zurückgewiesen, dass ein Großteil der Heizkraftwerke noch nicht bereit für den Winter sei. Solche Berichte entsprächen "nicht den Tatsachen", hieß es aus Kiew. Bereits vor einem Monat seien die Reparaturen zu 70 Prozent abgeschlossen gewesen.
Serkal erklärte zudem, dass die Situation bei den ukrainischen Atomkraftwerken sowie den Stromnetzen wesentlich besser sei. Für Reparaturen fehle es aber trotz der kürzlichen Erhöhung der Strompreise vor allem an Geld. Gleichzeitig warnte sie: "In diesem Jahr sind wir anfälliger." Die Sicherheitsreserven im System seien nicht mehr so groß, und es gebe Schwachstellen.
Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Im vergangenen Winter hatte Russland dabei massiv die ukrainische Energieinfrastruktur mit Raketen und Drohnen angegriffen. Deswegen hatten viele Ukrainer vorübergehend nur stundenweise Strom. Im Industriegebiet Dnipropetrowsk warnte der Stromversorger bereits davor, dass es in der kommenden Wintersaison wieder zu regelmäßigen Abschaltungen kommen werde.