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Kompromiss in Sicht

Drei Berufe, eine Ausbildung: Gesundheitsminister Gröhes Reformpläne für die Pflegeausbildung stehen seit Wochen kurz vor dem Aus. Jetzt wagen Gesundheitsexperten von Union und SPD einen letzten Versuch.

Seit Monaten streitet die Koalition um eine Reform der Pflegeausbildung. Bislang gibt es drei Berufe, für die unterschiedliche Berufsbilder, Bildungseinrichtungen und Finanzierungswege existieren: die Altenpflege, die Krankenpflege und die Kinderkrankenpflege.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe will diese drei Berufsbilder in einer generalisierten dreijährigen Pflegeausbildung zusammenführen. Er erhofft sich davon unter anderem eine Aufwertung des Berufs der Altenpflege. Der hat nicht nur ein schlechtes Image, sondern wird in den meisten Bundesländern auch deutlich schlechter bezahlt. Doch die Pläne stoßen bei Teilen der Union und der Pflegebranche auf so massiven Widerstand, dass das endgültige Scheitern der Reform seit Wochen im Raum steht.

Jetzt machen die Gesundheitsexperten der Union Georg Nüßlein und der SPD, Karl Lauterbach einen letzten Versuch, doch noch zu einer Einigung zu kommen. Grundsätzlich soll es danach beim „Generalisierungsplan“ des Gesundheitsministers bleiben. Allerdings soll er an entscheidender Stelle aufgeweicht werden. Denn statt drei Jahren, soll die neue generalisierte Ausbildung zunächst einmal nur zwei Jahre dauern. Im dritten Ausbildungsjahr muss sich dann jeder Auszubildende entscheiden, ob er die generalisierte Ausbildung fortsetzen will, oder sich auf Altenpflege bzw. Kinderkrankenpflege spezialisieren möchte.

Wer will, kann auch nach dem zweiten Jahr aussteigen, dann mit dem Abschluss als Pflegeassistent. Damit sollen Bedenken der Kritiker Rechnung getragen werden, dass vor allem Hauptschüler, aber auch Angehörige anderer Berufe, die sich in fortgeschrittenem Lebensalter für eine Umschulung in den Pflegeberuf entscheiden, nicht an der Hürde einer generalisierten Ausbildung scheitern. Einig sind sich alle Beteiligten in dem Punkt, dass es ein Ende der unterschiedlichen Finanzierungswege geben soll. In manchen Bundesländern muss für die Altenpflegeausbildung heute noch Schulgeld gezahlt werden. Künftig soll die Finanzierung einheitlich über einen gemeinsamen Ausbildungsfonds erfolgen.

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Nach sechs Jahren soll das Bundesgesundheitsministerium überprüfen, ob die Reform die erhofften Verbesserungen gebracht hat. Sollte sich dabei herausstellen, dass sich von den Auszubildenden der Alten- und Kinderkrankenpflege, mehr als 50 Prozent für den General-Abschluss entschieden haben, sollen die spezialisierten Abschlüsse abgeschafft werden. „Wir sichern damit den Pflegeschülern die größtmögliche Entscheidungsfreiheit“, verteidigen Lauterbach und Nüßlein den Vorstoß.

Sie sind überzeugt, dass sich die geplante Aufwertung der Altenpflege auch so erreichen lässt. Der Pflegeexperte der Union Erwin Rüddel , einer der heftigsten Kritiker der Generalisierung, erklärte sich mit dem Vorschlage einverstanden. „Ich begrüße die gefundene Einigung beim Pflegeberufereformgesetz“, sagte Rüddel. Damit könnte der Streit nun tatsächlich vom Tisch sein.