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Kommentar: Was Donald Duck uns über Corona beibringt

Donald Duck weist den Weg. Was sagt er uns über die Corona-Pandemie? (Bild: Paul Yeung)
Donald Duck weist den Weg. Was sagt er uns über die Corona-Pandemie? (Bild: Paul Yeung)

Der Comicheld zeigte einst anhand einer Reistafel, was Pandemie bedeutet: Ganz schnell kann einem schwindlig werden wegen der Zahlen. Daher ist der Lockdown ab heute wichtig.

Ein Kommentar von Jan Rübel

Es gab schon schönere Montage, auch zu Novemberbeginn. Nützt ja nichts, würde der Ostfriese sagen, eben „Bonjours Tristesse“ – nicht nur regnet ein Grau herab, sondern dann herrscht auch noch dieser Lockdown ab heute. Muss das wirklich sein?

Ich finde ja, die Lustigen Taschenbücher sind wichtige Ratgeber. Zum Beispiel Band 66, da erzählt gleich die erste Geschichte, wie Donald Duck es mit einer Reistafel zu tun bekommt: ein magisches Dame-Spiel aus China (aber nicht aus Wuhan) mit 64 Feldern, das er für Onkel Dagobert aus den Klauen Gustav Gans‘ zurückholen soll, denn es ist besonders; legt man ein Reiskorn auf ein Feld, verdoppelt es sich auf dem nächsten Feld. Das daneben erbringt schon 8 Reiskörner, das daneben 16, dann 32…

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…ihr könnt ja mal ausrechnen, was an Verdopplungen bis zum 64. Feld herauskommt. Eine Menge.

Vergleichbar ist diese Reistafel mit der Ansteckungsmöglichkeit beim Corona-Virus. Ehe sich ein Ort versieht, hat eine infizierte Person zwei andere angesteckt, die wiederum tragen das Virus an jeweils weitere zwei und so weiter. Will man diese Kette unterbrechen, muss man die Kontakte runterfahren. Anderes gibt es bisher nicht.

Reis statt Erbsen!

Daraus folgen zwei gute Nachrichten.

Zum einen ist die durch die Infektion ausbrechende Krankheit Covid-19 für nicht wenige nicht lebensgefährlich, viele überstehen sie wie eine härtere Grippe – obwohl wir noch längst nicht wissen, welche Langzeitschäden sich einnisten. Und zum anderen können wir etwas gegen Corona unternehmen, indem wir das Virus schlicht nicht weitertragen. Wer es hat, brütet es aus, überlebt hoffentlich – und gut ist. Was wir nicht machen sollten: Reiskörner auf die magische Tafel legen.

Daher sind die jetzigen Corona-Maßnahmen sehr wichtig. Sie sind die richtige Entscheidung. Denn nun heißt es erstmal durchzuatmen.

Lesen Sie auch: Verschärfte Corona-Beschränkungen in Deutschland in Kraft

Noch die Reiskornzählerei im Kopf, kann ich die aktuelle Erbsenzählerei nicht mehr hören. Immer wieder werden Ungereimtheiten gegeneinander ausgespielt: Warum müssen auf Corona gut eingestellte Restaurants schließen, während wir uns in den Bussen und Bahnen wie Sardinen quetschen? Warum wird Kunst & Kultur wieder einmal der Saft abgedreht, während in den Supermärkten munter entlang der Regale gedrängelt wird?

Diese Fragen machen einfach keinen Sinn. Viel mehr sind die Betreiber von Bahn und Bus aufgefordert, Lösungen zu finden – endlich für Abstände zu sorgen; in anderen Ländern klappt das ja. Und in Supermärkten sollten manche „Gehwege“ besser geplant werden, während wir alle ein wenig mehr Zeit mitzunehmen versuchen und eher mal stehenbleiben und anderen den Vortritt lassen. Dann wird das schon.

Im Gegenteil ist absolut sinnlos, nun Supermärkte und öffentliche Verkehrsmittel zu schließen, nicht wahr?

Es ist halt kompliziert

Doch an einer schlichten Wahrheit kommen wir nicht vorbei: Die Sozialkontakte in der gesamten Republik müssten um mindestens 50 Prozent reduziert werden, wollen wir kein Reistafel-Erlebnis haben. Ohne Ungereimtheiten, Ecken und Kanten wird dies uns nicht gelingen. Wir müssen unseren Alltag hobeln, und leider fallen Späne. Diese Ungerechtigkeiten müssen von der Gemeinschaft so gut wie möglich geschultert werden – also verschuldet sich der Bund gerade enorm, und das ist gut so.

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Von oben herab läuft hier übrigens nichts. Die Leute können weiterhin sich das Maul über „die da oben“ zerreißen, sie dürfen demonstrieren und sogar polizeiliche Auflagen ignorieren, ohne dass viel passiert. Über die jetzigen Maßnahmen wird viel diskutiert und gestritten, wir leben halt in einer Demokratie. Das Mimimi über eingeschränkte Grundrechte findet statt und kann souverän ausgehalten werden – denn hier bricht sich keine heimliche Diktatur bahn, sondern die Vernunft.

Für Donald übrigens geht die Geschichte nicht gut aus. Wegen seiner leichten Erregtheit zerdeppert er die Reistafel und zerstört damit ihre magische Wirkung. Denn die 64 Felder in der richtigen Reihenfolge zusammenzukleben, erfordert eine Anzahl von Versuchen, die astronomischen Kopfschwindel bringt. Bringen wir diesen November hinter uns.

Im Video: Corona bis zum Schluss Thema im US-Wahlkampf