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Kolumne Deutschstunde: Jeder Kasus kämpft um sein eigenes Objekt

Ich weiß nicht, wie oft ich mich in den Jahrzehnten meiner journalistischen Tätigkeit bereits für ein Gedenken im Genitiv eingesetzt habe, ich weiß nur, dass es nach entsprechenden Veröffentlichungen immer ein großes Leserecho gegeben hat. Einige Leser meinten allerdings, das Genitivobjekt sei keineswegs so selten wie die Zauneidechse bei Tesla in Grünheide, vielmehr gebe es dieses Glied so häufig wie Sand am Meer, etwa bei „das Haus meines Vaters“ oder „die Rede der Kanzlerin“.

Diese Beispiele treffen allerdings daneben. Bei ihnen handelt es sich um kein Genitivobjekt, sondern um ein Genitivattribut. Bei einem Objekt haben wir es mit einem Satzglied zu tun, das von einem Verb als Ergänzung gefordert wird (wir kaufen „den Wagen“ – Objekt im Akkusativ). Ein Attribut ist hingegen eine Beifügung, die ein Substantiv (bzw. Adjektiv oder Adverb) näher bestimmen und erklären soll (wir kaufen den Wagen „meines Nachbarn“ – Attribut im Genitiv). In dem Satz „Ich empfange die Mail ‚eines Lesers‘“ ist die Mail das Objekt, der Leser allerdings (was um Himmels willen keine Abwertung sein soll!) nur das Attribut. Im Übrigen ist das mit dem Sand am Meer so eine Sache. Wer gerade die Fußball-Übertragungen eines Wochenendes hinter sich gebracht hat, fragt sich, ob nicht nur die Zuschauer in den Stadien, sondern auch der Genitiv bei den Reportern abgeschafft worden ist. Natürlich kämpfen auch andere Kasus (Fälle) um ihre Objekte. „Er dankt dem Vater“ ist ein Dativobjekt, die Aussage „Er besteht ...

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