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Kohls Redenschreiber geht

Stühlerücken bei der Deutschen Börse: Neben Vorstandschef Carsten Kengeter tritt laut Handelsblatt-Informationen auch Chefkommunikator Matthias Fritton ab. Seine Aufgaben übernimmt zunächst eine Regulierungsexpertin.

Matthias Fritton hat die Aufgabe als Chefkommunikator der Deutschen Börse in stürmischen Zeiten übernommen. Wenige Tage vor seinem offiziellen Amtsantritt am 1. März 2016 wurde bekannt, dass Deutschlands größter Börsenbetreiber über eine Fusion mit der London Stock Exchange verhandelt.

Fritton stammt wie der scheidende Vorstandschef Kengeter aus Heilbronn. Anfang der 1990er Jahre arbeitete er als Redenschreiber für Bundeskanzler Helmut Kohl und ist insbesondere in der Union gut verdrahtet. Bei der Deutschen Börse sollte er helfen, der Öffentlichkeit und vor allem der Politik den Deal mit London schmackhaft zu machen. Doch dieses Vorhaben scheiterte. Kengeter hatte über den Deal vorab zwar mit der Bundesregierung gesprochen, aber nicht mit der eigentlich zuständigen Börsenaufsicht in Wiesbaden. Am Finanzplatz Frankfurt und in der hessischen Landesregierung gab es sofort heftige Kritik an der geplanten Verschmelzung, schließlich sollte die Zentrale der fusionierten Mega-Börse in London angesiedelt werden. Der Zusammenschluss platzte schließlich im Frühjahr 2017.

So überrascht es nicht, dass neben Vorstandschef Kengeter nun auch Fritton seinen Hut nimmt. Der Generalbevollmächtige werde seine Tätigkeit für das Unternehmen zum 31. Dezember beenden, heißt es in einer Mitteilung im Deutsche-Börse-Intranet, die dem Handelsblatt vorliegt. „Ich bin vor knapp zwei Jahren zur Deutschen Börse gekommen, um an einem großen europäischen Projekt mitzuarbeiten, das leider nicht verwirklicht werden konnte“, wird Fritton darin zitiert. „Ich halte es nun für folgerichtig, dass ich meine Position zur Verfügung stelle.“

Fritton ist in der Finanzbranche kein Unbekannter. 1998 wurde er Kommunikationschef der staatlichen Förderbank KfW, 2006 übernahm er die gleiche Funktion bei der Dresdner Bank. Von 2008 bis 2016 arbeitete er dann für die Personalberatung Egon Zehnder.

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Bei der Deutschen Börse ordnete Fritton die Zuständigkeiten neu und übernahm die Verantwortung für Unternehmenskommunikation, Marketing und Regierungsbeziehungen. Im Zuge des Umbaus löste er bestimmte Marketingaktivitäten aus den Geschäftsbereichen heraus und bündelte sie zentral, was ihm im Unternehmen nicht nur Freunde bescherte. Zudem setzte er sich dafür ein, dass die Deutsche Börse im Sommer 2017 Sponsor des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt wurde. Damit sollte die Verbundenheit des Unternehmens zur Mainmetropole demonstriert werden.

Fritton gilt als enger Vertrauter von Vorstandschef Kengeter, dem er direkt unterstellt ist. Kengeter tritt Ende des Jahres wegen eines Ermittlungsverfahrens gegen ihn wegen des Verdachts auf Insiderhandel ab. Seine Nachfolge tritt Theodor Weimer an, der aktuell noch an der Spitze der Münchener Hypo-Vereinsbank steht.

Kengeter lobte Fritton im Intranet der Deutschen Börse für seine Arbeit. „Er hat uns stets auf denkbare politische und gesellschaftliche Implikationen unseres Handels hingewiesen und ist nie davor zurückgeschreckt, klar Position zu beziehen.“ Auf der Neuausrichtung seines Segments könne das Unternehmen aufbauen. Bis auf weiteres soll Regulierungschefin Alexandra Hachmeister die Themen des Bereichs koordinieren.