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"Klingt nach Zensur": Dominik Graf kritisiert Diversitätspolitik der Ufa

"Eher unglücklich", "filmischer Schwachsinn": Regisseur Dominik Graf hat scharfe Kritik an der Ufa geübt, die in der vergangenen Woche verkündet hat, diverser werden zu wollen.

"Mehr Diversität vor und hinter der Kamera": Mit einer Selbstverpflichtung für mehr Vielfalt machte das Filmunternehmen Ufa in der vergangenen Woche Schlagzeilen. Kritik kommt nun von Regisseur Dominik Graf ("Die geliebten Schwestern", "Im Angesicht des Verbrechens"). "Es klingt, als seien den Leuten, die das hier formulieren, die künstlerischen Grundvoraussetzungen ihres Mediums nicht präsent", sagte Graf in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit", das am Donnerstag veröffentlicht wird.

Dass die Ufa als nach eigenen Angaben erstes deutsches Unterhaltungsunternehmen in Zukunft vermehrt "Frauen, LGBTIQ, People of Color sowie Menschen mit Beeinträchtigungen" vor und hinter der Kamera beschäftigen will, sei zwar "eine gute Sache", so Graf; "eher unglücklich" finde er aber die Formulierungen aus der Erklärung der Ufa. "Das Lautsprecher-Getöse daran erregt den Verdacht, dass der doch überwiegende filmische Schwachsinn, den die Branche produziert, mit einem gesellschaftsrelevanten Verhaltenscode wettgemacht werden soll."

Dominik Graf: "Gewalt ist immer herabwürdigend"

Von der "Zeit" gefragt, ob ein Film ein getreues Abbild der gesellschaftlichen Wirklichkeit schaffen sollte, meinte Graf: "Das klingt gefährlich nach Zensur der Stoffe." Außerdem sei er als Regisseur nicht dafür zuständig, eine Welt zu zeigen, wie sie sein sollte. Vielmehr müsse man die Welt so "böse" darstellen, wie sie ist. "Gewalt und Übergriffe spielen deshalb in unseren Filmen eine große Rolle. Gewalt ist immer präsent in der Gesellschaft, und immer ist sie für das Opfer 'herabwürdigend', um einen Begriff aus dieser Selbstverpflichtung zu verwenden. Dabei ist es ganz egal, welche Hautfarbe oder welches Geschlecht das Opfer hat. Und so muss Gewalt auch dargestellt werden, sonst verharmlosen wir sie."

Dominik Graf hatte zuletzt den ersten Teil des Jubiläums-"Tatorts" mit dem Titel "In der Familie" inszeniert.