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Kleine Händler nutzen Amazon und Ebay als Sprungbrett für den Export

Eine exklusive Studie zeigt: Über Onlinemarktplätze können Einzelhändler neue Kunden im Ausland finden. Neue Programme erleichtern den Einstieg.

Für Anastasiya Koshcheeva war das Förderprogramm „Unternehmerinnen der Zukunft“ ein echter Glücksfall. Mithilfe der Coaches, die sie dort bekommen hat, konnte sie im vergangenen Jahr einen professionellen Onlineshop auf dem Amazon Marketplace aufbauen. „Innerhalb weniger Monate konnte ich meinen Umsatz um mehr als 50 Prozent steigern“, freut sie sich.

Die Händlerin verkauft über ihren Shop Moya Einrichtungsgegenstände, die nach traditionellen Verfahren aus sibirischer Birkenrinde hergestellt werden. Die Kunden dafür findet die Berlinerin jetzt nicht mehr nur in Deutschland, sondern weltweit. „Ich konnte während des Programms vier Handwerker in der sibirischen Produktionsstätte einstellen, um mein Unternehmen noch weiter auszubauen“, berichtet sie.

Gerade in der Coronakrise werden Plattformen wie Amazon, Ebay oder Zalando für viele Händler nicht nur zum Rettungsanker, um sich mit zusätzlichen Umsätzen über Wasser zu halten. Sie entwickeln sich auch immer mehr zum Sprungbrett, um mit geringem Aufwand Kunden im Ausland zu gewinnen und so den Einstieg in den Export zu finden.

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Ein noch unveröffentlichter Report von Amazon, der dem Handelsblatt exklusiv vorliegt, zeigt: Von den Zehntausenden kleinen und mittleren Unternehmen, die in Deutschland ihr Sortiment über die Plattform von Amazon anbieten, verkauften 80 Prozent im vergangenen Jahr ihre Waren auch an Kunden im Ausland. Sie machten damit einen Exportumsatz von mehr als 2,75 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor waren es erst 2,5 Milliarden Euro.

Der untersuchte Zeitraum ging von Juni 2019 bis Ende Mai 2020, umfasste also einen großen Teil der Zeit, die von den Folgen der Pandemie betroffen war. In diesem Zeitraum stieg die Zahl der von deutschen Händlern über Amazon verkauften Produkte um 22 Prozent von 450 auf 550 Millionen – das sind mehr als 1000 verkaufte Artikel pro Minute. Die Jahresumsätze wuchsen dadurch durchschnittlich von 90.000 Euro auf 120.000 Euro an.

Alle 1,5 Sekunden wird ein Produkt ins Ausland verkauft

Markus Schöberl, der bei Amazon für den deutschen Marketplace verantwortlich ist, bezeichnet die Zusammenarbeit von Amazon mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen, den sogenannten KMU, als „Win-win-Situation“. Und er betont: „Sie können sich über uns ein zweites Standbein aufbauen.“

Auf Ebay war der Anteil der Exporteure sogar noch höher. Dort verkauften im vergangenen Jahr 98 Prozent der deutschen Händler auch ins Ausland. Im Schnitt exportierten sie in 18 verschiedene Länder.

„In einer Zeit, in der viele Unternehmen gezwungen waren, ihre Türen zu schließen, hat Ebay kleinen Unternehmen in der EU einen nahtlosen Zugang zur Weltwirtschaft ermöglicht“, sagt Ebay-Europachef Rob Hattrell. Eine absolute Umsatzsumme war von Ebay nicht zu bekommen.

Aber auch hier steigt der Exportabsatz. So verkaufte im vergangenen Jahr alle 1,5 Sekunden ein deutscher Ebay-Händler ins Ausland. Das waren im Gesamtjahr mehr als 21 Millionen Verkäufe. 2018 hatte diese Zahl noch bei 18,5 Millionen gelegen.

Um weiteren Händlern den Start auf den Plattformen zu erleichtern, haben sowohl Amazon als auch Ebay Programme für KMU aufgelegt. Amazon hat beispielsweise gemeinsam mit dem Handelsverband HDE und der Initiative „Händler helfen Händlern“ das Wissensportal „Quickstart Online“ gegründet, das Händlern, die bisher noch keinen E-Commerce betreiben, bei allen Fragen rund um den Onlinehandel helfen soll.

Ebay hat schon im vergangenen Jahr das Programm „Local Heroes“ aufgelegt, das Händlern beim Neueinstieg günstige Konditionen bietet. Mehr als 5000 Kleinunternehmen haben das Programm bisher für einen Einstieg in den E-Commerce genutzt.

Mehr: Ebay-Deutschlandchef: „Wir wollen keine Kopie von Amazon werden.“