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Klöckner gegen 'Entweder-Oder' bei Umweltschutz und Landwirtschaft

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesagrarministerin Julia Klöckner dringt darauf, weitere Umwelt- und Tierschutzvorgaben für die Bauern wirtschaftlich umsetzbar zu gestalten. Es gehe nicht um ein "Entweder-Oder", sagte die CDU-Politikerin am Donnerstagabend bei einer Online-Diskussion des Bauernverbands. Es gehe darum, Betriebe wettbewerbsfähig zu halten und realistische Ziele zu formulieren. So sei Insektenschutz wichtig, es könne aber keinen Schädlingsschutz geben. Der Anbau von Obst und Gemüse müsse weiterhin gelingen.

Klöckner mahnte zügige Klärungen zwischen Bund und Ländern für die nationale Umsetzung der künftigen EU-Agrarfinanzierung an. Diese führe zu einem Systemwechsel - jeder Euro werde an Umwelt- und Klimaschutz gekoppelt. Es werde anstrengend für die Landwirte werden, aber Umweltleistungen sollten auch honoriert werden. Stallumbauten und Investitionen in neue Technik würden staatlich gefördert.

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch forderte, noch in diesem Jahr zu einem gesellschaftlichen Konsens über die künftige Ausrichtung der Landwirtschaft und die nötige Finanzierung zu kommen. Klöckner müsse dies jetzt in die Hand nehmen, sagte er in der Diskussion vor der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin, die wegen der Corona-Pandemie in der kommenden Woche nur digital stattfindet. Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) betonte, Landwirte dürften beim Umbau nicht alleine gelassen werden.

FDP-Chef Christian Lindner mahnte mehr Realismus an, statt weiter ein romantisiertes Bild bäuerlicher Familienbetriebe als Ideal zu verbreiten. Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch forderte eine fairere Verteilung der Erlöse. Die Spanne zwischen den Preisschildern und dem, was bei den Erzeugern ankomme, gehe zu weit auseinander.

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Grünen-Chef Robert Habeck nannte als wichtiges Ziel, den Widerspruch zwischen Lebensmittelproduktion und Ressourcenschutz aufzuheben. Nötig sei auch eine verbindliche Haltungskennzeichnung auf den Produkten, damit Verbraucher wissen, was sie kaufen könnten.

Der AfD-Agrarpolitiker Stephan Protschka sagte, der Agrarexport werde weiter benötigt. Lieber solle hier mit Umwelt- und Tierschutz "in demokratischen Händen" produziert werden als in China oder Russland.