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Kissinger: Habe Verständnis für Berlins Probleme in Ukraine-Krieg

LONDON (dpa-AFX) - Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger hat Verständnis für die Schwierigkeiten Deutschlands geäußert, seine Rolle in Europa im Zuge des Ukraine-Kriegs zu finden. "Angesichts der Geschichte ist es keine einfache Aufgabe für Deutschland eine Führungsrolle in Europa zu übernehmen, die darauf basiert, die stärkste militärische Macht zu sein", sagte Kissinger am Montag vor Journalisten in London, denen er per Videokonferenz zugeschaltet war.

"Ich fühle mit der deutschen Regierung angesichts der Aufgabe, die sie sich gesetzt hat und dass sie nicht in der Lage war, sich mit einem fertigen Plan auf etwas zu stürzen, das sich so von früheren Aufgaben unterscheidet", sagte der inzwischen 99 Jahre alte US-Staatsmann.

Deutschland werde eine sehr wichtige Rolle spielen bei der Schaffung des neuen Europas, das jetzt entstehe, so Kissinger weiter. Das gelte sowohl hinsichtlich der Sicherheit Europas gegenüber der Gefahr weiterer russischer Aggression als auch, was den Wiederaufbau der Ukraine betreffe. "Das wird eine Unterstützung in der Art des Marshall-Plans erfordern", fügte er hinzu.

Kissinger prägte die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Ende der 1960er-Jahre für beinahe ein Jahrzehnt, zunächst als Nationaler Sicherheitsberater, dann als Außenminister. Er stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie und musste 1938 aus Deutschland vor den Nazis fliehen.