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Kinder-Impfempfehlung angepasst: Was Eltern jetzt wissen müssen

Die Impfkampagne schreitet in Deutschland weiter voran. Mittlerweile wurden 56,5 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Dosis der vier zugelassenen Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca sowie Johnson & Johnson verabreicht. Die Impfstoffe sind hierzulande für alle Altersgruppen ab 18 Jahren zugelassen. Doch wie sieht es für Kinder und Jugendliche aus? Besorgte Eltern fragen sich, ob sich ihre Kinder gegen das Virus impfen lassen können und wie sicher eine Impfung mit den neu entwickelten Vakzinen ist. Business Insider beantwortet die wichtigsten Fragen zur Impfung von Kindern und Jugendlichen.

Welche Impfstoffe sind für Kinder und Jugendliche zugelassen?

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat seit Ende Mai den mRNA-Impfstoff von Biontech für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. Das Vakzin von Biontech/Pfizer ist damit in der EU der erste Impfstoff, der auch für Personen unter 18 Jahren zugelassen wurde. Eine Zulassung von Moderna steht noch aus.

Für welche Kinder und Jugendliche ist der Impfstoff von Biontech zugelassen?

Auch hierzulande ist es möglich, Kinder ab 12 Jahren impfen zu lassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Impfstoff von Biontech jedoch nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen. Zu diesen Vorerkrankungen zählen unter anderem Adipositas, chronische Lungen- und Nierenerkrankungen, neurologische oder muskuläre Erkrankungen, Herzkrankheiten sowie Trisomie 21. Die Impfung soll hier mit zwei Dosen innerhalb von drei bis sechs Wochen durchgeführt werden.

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Neu ist: Zusätzlich spricht die Stiko eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 12 Jahren aus, in deren Umfeld sich Angehörige oder Kontaktpersonen befinden, die ein erhöhtes Risiko auf eine schwere Covid-19-Erkrankung besitzen und nicht geimpft werden können. Auch Jugendlichen, die berufsbedingt einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind und zum Beispiel in Krankenhäusern arbeiten, empfiehlt die Stiko eine Impfung mit Biontech.

Kindern und Jugendlichen ohne Vorerkrankungen wird von der Stiko derzeit noch von einer Impfung abgeraten. Zu gering sei bei dieser Altersgruppe aktuell die Datenlage. Nach ärztlicher Aufklärung und Einverständnis ist jedoch auch hier eine Impfung bei Personen im Alter von 12 bis 17 Jahren möglich. Für Kinder unter 12 Jahren wurde noch kein Impfstoff zugelassen.

Wie sicher ist eine Impfung bei Kindern und Jugendlichen?

Das Robert Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass bisher zu wenige Corona-Impfstoffstudien mit Minderjährigen durchgeführt wurden, um eine allgemeine Empfehlung auszusprechen. Die Gesundheit der Kinder liegt hier an erster Stelle, heißt es. Auch die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin betont: "Zusätzlich bleibt zu bedenken, dass angesichts der zwangsläufig noch fehlenden Daten der Impfstoffe zur mittel- und langfristigen Sicherheit gerade bei Kindern und Jugendlichen und gerade angesichts der neuartigen Impfstofftechnologien besonders hohe Ansprüche gestellt werden müssen, die derzeit nicht erfüllt werden können."

Covid-19-Erkrankungen verlaufen bei Kindern ohne Vorerkrankungen meist zudem sehr milde oder asymptomatisch. In dieser Altersgruppe kommt es demnach kaum zu Hospitalisierungen, sagt das RKI. Eine zu schnelle Zulassung, ohne alle Gefahren für Minderjährige zu kennen, sei deshalb unverantwortlich.

Zur Wirksamkeit der Impfstoffe bei Kindern und Jugendlichen gibt es ebenfalls noch keine ausreichende Datenmenge. In den bisherigen Studien erreichten die mRNA-Impfstoffe nach der zweiten Dosis bei Personen im Alter von 12 bis 15 Jahren jedoch eine Wirksamkeit von 100 Prozent. Klar ist allerdings auch, dass nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff vor allem nach der zweiten Dosis vermehrt Reaktionen wie Fieber, Schüttelfrost oder Kopfschmerzen auftreten.

Ist eine Impfung bei Kindern im Kampf gegen Corona notwenig?

Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, muss in der Bevölkerung eine Herdenimmunität von 80 bis 85 Prozent erreicht werden. Kinder und Jugendliche haben hierzulande einen Anteil von 15 Prozent an der Bevölkerung. Es ist daher schwierig, das gesetzte Ziel zu erreichen, ohne dabei auch Minderjährige zu impfen. Eine Pflicht zum Impfen schließt Gesundheitsminister Jens Spahn indessen aus. Um in Deutschland das Infektionsgeschehen an Einrichtungen wie Schulen und Kitas einzudämmen, empfiehlt die Stiko weiterhin eine Impfung der Eltern, des Betreuungspersonals sowie der Lehrer und Erzieher.

Neben Biontech hat auch Moderna das Vakzin an 12- bis 18-Jährigen getestet und die Daten bei den Zulassungsbehörden eingereicht. In Ländern wie den USA und Kanada werden seit Mai auch 12- bis 15-Jährige mit Moderna geimpft. Beide mRNA-Impfstoffhersteller führen zudem auch Studien bei Kindern ab sechs Jahren durch. Stiko-Mitglied Fred Zepp rechnet in der "Apotheken Umschau" derweil "mit Impfstoffen für Kinder unter zwölf Jahren frühestens Ende des Jahres, eher Anfang nächsten Jahres."