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"Bitte keine Araber": Bewerber erhält von Berliner Unternehmen rassistisch motivierte Absage

Ein aus Ägypten stammender junger Mann bewirbt sich bei einem Berliner Unternehmen um eine Stelle. Er kassiert eine Absage – offenbar nicht weil er unqualifiziert ist, sondern weil er Araber ist. Das legt zumindest eine E-Mail nahe, die die Chefin aus Versehen an ihn adressierte.

Für den Bewerber gab es eine rassistisch motivierte Absage. (Symbolbild: Getty)
Für den Bewerber gab es eine rassistisch motivierte Absage. (Symbolbild: Getty)

Eine Lektion in Sachen nicht enden wollender Rassismus – auch in Deutschland – liefert das folgende kleine, auf einer wahren Begebenheit beruhende Kapitel aus unserem Arbeitsalltag. Ein junger Mann, ein in Ägypten lebender Universitätsabsolvent namens Yaseen Gabr, bewirbt sich bei einem renommierten Berliner Architekturbüro um eine Stelle – natürlich voller Hoffnung auf eine womöglich lebensverändernde Zusage. Doch er wird enttäuscht werden. Denn er erhält bald eine E-Mail, die seine Hoffnungen zunichte macht. So weit so normal?

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Von wegen! Die Mail, die Yaseen erhielt, war nicht für ihn bestimmt. Vielmehr sollte sie offenbar einen oder mehrere interne Mitarbeiter, vielleicht Leute in der Personalabteilung des Unternehmens, erreichen. Das Schreiben war für Yaseen vielsagend. Daraus entnahm er, dass die Verantwortlichen des seit 1992 bestehenden Architekturbüros ihn nicht etwa für unqualifiziert für die Stelle hielten. Offenbar hatten sie etwas gegen ihn als möglichen Mitarbeiter, weil er Araber ist. Für die Chefin war das jedenfalls ein Grund für eine Absage – weshalb sie dem Personalbüro in der fehlgeleiteten E-Mail die klar Botschaft zukommen lassen wollte: "Bitte keine Araber".

Kurz und bündig. Klipp und klar. Die himmelschreiende Ungerechtigkeit wollte Yaseen jedoch nicht auf sich sitzen lassen, weshalb er die E-Mail auf Facebook veröffentlichte. Was in ihm derzeit vorgeht oder was er in dem Moment fühlte, als er die niederschmetternde E-Mail erhielt, darüber kann man nur spekulieren. Yaseen tat es stilistisch dem Architekturbüro nämlich gleich und verlor auf dem sozialen Netzwerk nicht mehr als die notwendigen Worte zum Vorfall. "Die schlimmste Ablehnung, die man bekommen kann", schreibt er in einem Kommentar. Abschließend fügte er noch einen Halbsatz über das Unternehmen hinzu: "Großes renommiertes Berliner Büro".

Geschlossen ist das Kapitel damit wohl noch lange nicht, das lässt sich auch aus der Empörungswelle ablesen, die Yaseens Geschichte im Internet ausgelöst hat. Unter den Hashtags #BitteKeineAraber und #Rassismus wird das Thema von vielen Nutzern heiß diskutiert. Auch Moderatorin und Journalistin Dunja Hayali meldete sich auf twitter zu Wort:


Doch was sagen die Verantwortlichen des besagten, namentlich auch von Yaseen nicht genannten Architekturbüros zum Sachverhalt eigentlich? Dass es sich übrigens um ein Architekturbüro und zwar ein bestimmtes in Berlin handelt, haben findige Internetnutzer mittlerweile herausgefunden. Nun, die sind derzeit nicht erreichbar. Will man die Homepage des Unternehmens abrufen, landet man vor einer – fast – leeren Seite. Zu lesen gibt es darauf kaum mehr als folgendes: "Diese Website ist zurzeit im Wartungsmodus. Bitte später wiederkommen." Auch das wieder: kurz und bündig.

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