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Kein Whatsapp bei der Deutschen Bank

Die Deutsche Bank verbannt Kurznachrichten- und Kommunikationsprogramme wie Whatsapp von Firmentelefonen. Damit soll die Einhaltung von Compliance-Vorgaben verbessert werden. Compliance umschreibt die Einhaltung rechtlicher und betrieblicher Vorschriften und Regeln.

Im laufenden Quartal werden solche Funktionen abgeschaltet, teilte die für Regulierung zuständige Spitzenmanagerin Sylvie Matherat und IT-Chefin Kim Hammonds am Freitag in einer Nachricht an die Beschäftigten mit, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Anders als E-Mails können Textnachrichten und Kommunikation in Apps nicht von der Bank archiviert werden, erklärte eine Person mit Kenntnissen der Entscheidung.

Behörden schreiben Banken vor, die Kommunikation ihrer Mitarbeiter zu archivieren. Das ist eine der Lehren, die als Folge der Finanzkrise gezogen wurden. Vergehen von Beschäftigten sollen so leichter aufgeklärt werden können.

„Uns ist vollkommen bewusst, dass diese Änderung ihren Arbeitsalltag verändern wird und wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die das mit sich bringt“, so Matherat und Hammonds in der Mitteilung. „Jedoch ist der Schritt notwendig, um sicherzustellen, dass die weiterhin alle regulatorischen und rechtlichen Anforderungen erfüllt.“ Ein Sprecher der Bank bestätigten die Entscheidung, ohne weitere Details zu nennen.

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Die Regel umfasst auch private Telefone, sofern sie von Mitarbeitern auch für die Arbeit genutzt werden. Außer Whatsapp gehören auch Kommunikationswerkzeuge wie Google Talk oder iMessage zu den unterbundenen Diensten.

Die Deutsche Bank arbeitet grundsätzlich daran, die Compliance zu verbessern und den eigenen Ruf aufzupolieren, nachdem gleich mehrere Ermittlungen und teure Rechtsstreitigkeiten etwa wegen der Manipulation von Zinssätzen, Geldwäsche oder umstrittenen Hypothekengeschäften das Institut belastet hatten. Vorstandschef John Cryan hat Kulturveränderungen bei der Bank zu einem Kernbestandteil der Erneuerung des Instituts erklärt.

Seit 2008 hat die Bank Strafen und außergerichtliche Einigungen erzielt, die sie mehr als 13,9 Milliarden Dollar gekostet haben, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Darin eingeschlossen sind 3,1 Milliarden Dollar an Strafe im Zuge einer im vergangenen Monat mit dem US-Justizministerium erzielten Einigung wegen Hypothekengeschäften im Vorfeld der Finanzkrise. Hinzu kommen noch 4,1 Milliarden Dollar an Nachlässen für Schuldiger der Bank, die in den kommenden fünf Jahren geleistet werden müssen.

Im Juli 2012 hatte die Bank versehentlich 482 Bänder mit Telefonanrufen zerstört, deren Aufbewahrung die britische Finanzaufsicht FCA angeordnet hatte, so die Behörde. Die FCA hatte eine Strafe wegen Zinsmanipulationen um 101 Millionen Pfund erhöht, da die Bank die Ermittlungen erschwert habe.

Die FCA hatte bereits 2010 Regeln erlassen, wonach die Handy-Telefonate von Händlern für mindestens sechs Monate gespeichert werden müssen.