Kein gutes Geschäftsjahr: Diese Firmen gingen 2018 Pleite
Das Jahr neigt sich dem Ende zu – Zeit, die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren zu lassen. Sind Sie 2018 mit Ihrem Einkommen gut ausgekommen? Wenn ja : Daumen hoch! Wenn nicht: Trösten Sie sich, denn schlimmer geht’s immer. So wie bei diesen Firmen, für die das Jahr hauptsächlich eins war: voller roter Zahlen. Hier ist die traurige Top 10 der größten Pleiten weltweit.
1. Kettler
Es war ein Schock für alle, die ein Stück ihrer Kindheit auf den beliebten Kettcar-Rädern von Kettler verbracht haben: Das Unternehmen gab im Sommer 2018 erneut seine Insolvenz bekannt. Bereits seit drei Jahren hielt sich der Freizeitartikel-Hersteller nur mit Mühe über Wasser. Nach langem Tauziehen ist jetzt die Übernahme durch einen Finanzinvestor endlich in trockenen Tüchern und die 500 Beschäftigten schießen bestimmt eine Glücks-Silvesterrakete mehr in den Himmel.
2. Paracelsus
Ähnlich erging es dem Klinikkonzern Paracelsus. Bereits Ende 2017 meldete die Gruppe Insolvenz an. Das finanzielle Ringen zog sich durch das erste Halbjahr 2018 bis schließlich im August ein neuer Eigentümer dem Verfahren ein Ende setzte. Trotzdem wartet noch viel Arbeit auf die rund 5200 Angestellten an den insgesamt 22 Standorten.
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3. Claire’s
Der US-Schmuckkette Claire’s ging Anfang des Jahres das Geld aus. Die deutschen Filialen findet man bei uns meistens in Bahnhöfen und Einkaufszentren. Und genau da lag das Problem: Claire’s kam nicht gegen die Konkurrenz aus dem Internet an und häufte sich einen Schuldenberg von 1,9 Milliarden Dollar an.
4. Toys ‘R’ Us
Dem scharfen Konkurrenzkampf fiel etwa zur gleichen Zeit auch der amerikanische Spielzeugriese Toys ‘R’ Us zum Opfer. Der Konzern schloss sämtliche 735 US-Filialen und stellte seine über 30.000 Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen. Auch die deutschen Filialen sollten verkauft werden.
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5. Remington
Remington genießt als ältester Waffenhersteller in den USA ein hohes Ansehen. Und dann das: Das 1816 gegründete Unternehmen hatte Ende März Insolvenzschutz beantragen müssen und dabei einen Umsatzrückgang im vergangenen Jahr beklagt. Nun gelang der Sprung aus den Schulden mit neuen Krediten von neuen Banken in Höhe von insgesamt 193 Mio. Dollar.
6. Henry Lloyd
Bekannt für sein hochwertiges Edel-Ölzeug, ist die britische Traditionsmarke Henry Lloyd vor allem in maritimen Kreisen beliebt. Doch der Textilmarkt ist kein leichtes Fahrwasser, vor allem dann nicht, wenn starker Gegenwind von den großen Outdoor-Marken kommt. Im Juni 2018 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Doch es hatte Glück im Unglück: Schon vier Tage später hatte Lloyd einen neuen Investor aus Schweden.
7. Sears
Mit seiner 125-jährigen Geschichte war die Kaufhauskette Sears eines der Aushängeschilder des amerikanischen Marktes. Bis zum Oktober 2018, als das Unternehmen pleite ging. Schon vorher litt der Konzern unter einem stetigen Umsatzschwund aufgrund des zunehmenden Onlinehandels. Das Schicksal der rund 90.000 Mitarbeiter liegt noch immer in den Händen der Gläubiger.
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8. Kiko USA
Die Kosmetikkette aus Italien ging auch durch immer mehr Online-Shopper in die Knie. Anfang 2018 meldete der US-Ableger Insolvenz an, wegen schwacher Verkaufszahlen und weniger Kundschaft in den Einkaufszentren.
9. Bench
Coole Klamotten für junge Leute, die den eher lässigen Style pflegen. Dafür stand die britische Modemarke Bench. Leider musste der Mutterkonzern Bench Limited Anfang Mai seine Zahlungsunfähigkeit bekannt geben. Ein Grund dafür sei der schwierige Einzelhandelsmarkt in Großbritannien sowie die Abwertung des britischen Pfunds nach dem Brexit. Im Sommer schlossen auch alle 14 Läden in Deutschland, Österreich und den Niederlanden ihre Tore.
10. Gerry Weber
Noch ein Fashion-Label, das aber nur ganz knapp dem totalen Aus entkommen ist. Gerry Weber richtet sich mit eher konservativen Styles vorwiegend an die Kundschaft im mittleren Alter. Im September 2018 brachen die Aktien des finanziell angeschlagenen Traditionshauses dann rasant ein, ein Sanierungsgutachten wurde in Auftrag gegeben. Schließlich im November zum Glück die Rettung: Gerry Weber entkam noch einmal der Insolvenz, die Gläubiger ließen sich besänftigen. Zumindest vorerst.
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