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Kaufland legt Übernahmetermin für 5 weitere Real-Standorte fest

Ihr seid Lieferant, Händler, Hersteller oder Vertriebspartner von Real oder den Übernahme-Interessenten? Ihr arbeitet bei Real oder wart dort einmal beschäftigt und möchtet eure Erfahrungen mit uns teilen? Dann meldet euch — natürlich vertraulich — bei unserer Autorin per Mail an solveig.gode@businessinsider.de oder anonym per Telegram an www.t.me/BI_Real

Kaufland legt Übernahmetermin für 5 weitere Real-Märkte fest

Die Real-Märkte in Celle, Freiburg St. Georgener Straße, Gerlingen, Leipzig Burghausen und Würzburg Industriestraße werden ab August zu Kaufland-Filialen umgebaut. Das berichtet die "Lebensmittelzeitung", nachdem der Lebensmittelhändler dies offiziell bestätigt hatte. Damit steht nun für fünf weitere Standorte die Zukunft fest. Insgesamt konnte Kaufland sich bereits 37 Real-Filialen sichern, das Kartellamt hatte offiziell eine Übernahme von maximal 92 Märkten erlaubt. 26 ehemalige Real-Märkte sind jetzt schon zu Kaufland-Häusern umgeflaggt worden, für elf weitere gibt es bereits festgelegte Termine.

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Im Rennen mit dem Konkurrenten Edeka um die beliebtesten Real-Standorte konnte Kaufland nun mit der Zusage des Standorts Leipzig-Burghausen einen weiteren Gewinn erzielen. Einige Märkte standen auf den Listen beider Händler. Edeka wiederum hatte den Zuschlag zuvor in Teltow bekommen, demnach steht es nun unentschieden. In Rees und Würzburg widerum gibt es noch keine Entscheidung zugunsten einer der Wettbewerber. Kaufland musste bislang an mindestens sieben von 92 Standorten anderen den Vorzug lassen.

Sozialplan für Real-Zentrale steht

Während die Abwicklung der Real-Filialen immer weiter fortschreitet, wird es langsam auch für die Düsseldorfer Zentrale ernst. Schon jetzt stehe fest, dass die Zentrale nicht mehr benötigt werde, schreibt die "Lebensmittelzeitung". Wie das Fachmedium berichtet, haben sich der Betriebsrat sowie die Geschäftsführung vor der Auflösung nun auf einen Sozialplan und Interessensausgleich für die Beschäftigten geeinigt. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen sollen den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in einer virtuellen Betriebsversammlung am 19. Mai mitgeteilt werden.

"In insgesamt sieben harten Verhandlungsrunden, die zum Teil hart und kontrovers ausgetragen wurden, konnte am Ende jedoch durch einen stets fairen und vertrauensvollen Umgang miteinander ein Ergebnis erreicht werden, das für beide Seiten eine bestmögliche Lösung bedeutet", zitiert die "Lebensmittelzeitung" aus einem Schreiben von CEO Bojan Luncer in einer Mitteilung an die Belegschaft der Real-Hauptverwaltung.

Bereits im vergangenen Jahr wurde immer deutlicher, dass die Zentrale nicht mehr benötigt wird. Nach einem Umzug waren in dem neuen Büro nur noch 400 Arbeitsplätze vorgesehen, was für die derzeit noch 800 Angestellten nicht reichen würde. Als Grund wurde die coronabedingte Home-Office-Situation angegeben. Bereits Ende 2020 hatte das Unternehmen versucht, vielen Beschäftigten ein freiwilliges Abfindungsprogramm anzubieten. Hinzukommt: Je mehr Real-Filialen sukzessive abgegeben werden, desto weniger Arbeit gibt es für die Zentrale. Spätestens im Sommer 2022 soll es die Marke Real nicht mehr geben.

SCP wird zehn weitere Standorte schließen

Zehn weitere Real-Märkte werden schließen. Das bestätigte ein Sprecher der Warenhauskette gegenüber Business Insider am Donnerstag. Betroffen sind die Real-Standorte in Bayreuth, Bremen-Vahr, Espelkamp, Essen (Porscheplatz), Hameln, Monschau, Oldenburg-Kreyenbrück, Trier, Wetzlar und Wiesbaden (Mainzer Straße). Die Mitarbeiter in den betroffenen Märkten wurden heute über die Schließungen informiert.

Grund für die Schließungen sind überwiegend negative wirtschaftliche Ergebnisse der Märkte, wie der Sprecher gegenüber Business Insider sagte. Für die betroffenen Standorte haben Real sowie der Eigentümer SCP trotz vieler Bemühungen demnach keine Übernahmeinteressenten gefunden, heißt es. Dem Vernehmen nach heißt es, dass die Bausubstanz der Immobilien, die nun geschlossen werden, nicht mehr die Beste sei und hier lange nicht mehr großflächig investiert wurde. Viele Standorte seien derart baufällig, dass sich nur noch ein Abriss lohne.

Es ist das zweite Mal, dass Real im großen Stil Standorte schließt. Insgesamt sollen 30 Märkte dichtgemacht werden, verkündeten Real und SCP bereits zu einem früheren Zeitpunkt. Bis zum kommenden Sommer will SCP das komplette Real-Filialnetz abgegeben haben.

Globus eröffnet die ersten ehemaligen Real-Märkte

Schon am 10. Mai wird Globus an zwei ehemaligen Real-Standorten neue Märkte eröffnen. Darüber berichtet die „Lebensmittelzeitung“. Es handelt sich um die Markthallen in Braunschweig und Krefeld — zwei ehemalige Vorzeigemärkte von Real. Der Umbau hat nur zwei Wochen gedauert, ein Sprecher der Globus SB-Warenhaus-Geschäftsführung begründet die kurze Spanne damit, dass die Bausubstanz der Märkte sehr neuwertig sei.

Insgesamt hat das Globus SB-Warenhaus sich 16 ehemalige Real-Standorte gesichert. Der nächste Markt, der übernommen werden wird, ist in Essen, dann sollen ehemalige Real-Standorte in den Städten Wittlich (Rheinland-Pfalz) und Siegen (NRW) folgen, heißt es in der „Lebensmittelzeitung“. Alle Übergaben sollen bis Ende Mai 2022 abgeschlossen sein.

Übernahme für 6 weitere Standorte beschlossen

Die Abwicklung der SB-Warenhauskette Real schreitet voran. Nun stehen Übernahmetermine für sechs weitere Filialen fest. Dies bestätigten Sprecher der Unternehmen Kaufland, Edeka sowie Kaes gegenüber der "Lebensmittelzeitung". Der mittelständische Händler Georg Jos. Kaes GmbH aus Mauerstetten übernimmt den Markt in Kempten zum 1. Mai und eröffnet ihn unter dem Namen V-Markt am 27. Mai neu. Am 1. September übernimmt Kaes dann auch den Standort Pentling.

Während Kaufland die erstandenen Märkte nur zwei Tage für den Umbau schließt, benötigt Kaes für diesen Prozess rund einen Monat. In dieser Zeit wird etwa der Standort im Kempten stark aufgerüstet: das Dach wird saniert, ein neuer Fußboden verlegt sowie die Metzgereiabteilung und Backwarenabteilung modernisiert.

Kaufland kann derweil zwei weitere Standorte dingfest machen: Regensburg und Garbsen wechseln zum 1. Mai zu der Neckarsulmer Handelskette. Damit erhöht sich die Zahl der gesicherten Übernahme-Standorte auf 31.

Und auch die Edeka Regionalgesellschaft Nordbayern bestätigt die Übernahme von zwei weiteren Märkten. Das Real-Haus in Kronach wird am 17. Juni zu einem E-Center, das in Neumarkt am 1. Juli. Wie lange die Umbauphase dort dauern wird, ist noch unklar.

Real.de wird ab 14. April zu Kaufland.de

Bald ist auch der Onlineshop der zerschlagenen SB-Warenhauskette Real Geschichte: Am 14. April integriert der Käufer Kaufland den bisherigen Online-Marktplatz real.de auf kaufland.de.

Durch die Integration sollen sowohl Filial- als auch Online-Welt voneinander profitieren, also eine Art Omni-Channel-Ansatz verstärkt werden. Der Einzelhändler möchte seine "Kunden des stationären Handels für die Angebote des Online-Marktplatzes begeistern und die Online-Kunden für die Angebote der Filialen", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Im nächsten Schritt plant das Unternehmen künftig weitere Services sowohl für Kunden als auch Händler anzubieten. Die Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland gehört, hat den Online-Marktplatz im Oktober 2020 von dem Real-Käufer SCP Group übernommen. Real.de gehört zu den größten deutschen Online-Marktplätzen, Kaufland.de erhält dadurch deutlich mehr Reichweite.

So sieht der neue Real- bzw. Kaufland-Onlineshop aus
So sieht der neue Real- bzw. Kaufland-Onlineshop aus

Edeka will Real-Filialen ab Juni umflaggen

Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, drückt Edeka auf die Tube bei den gerade erst erworbenen Real-Filialen: Die ersten 8 Termine für den Umbau der Standorte stehen bereits fest. Ab dem 11. Juni 2021 soll die Filiale in Kaiserslautern neu eröffnen, Ende Juli folgen Kirchheim am Neckar und Horb im Südwesten, Potsdam-Drewitz, Teltow und zwei Standorte in Bremen aus der Region Minden-Hannover. Die ersten drei Standorte in der Region Südwest sollen nicht unter dem Namen Edeka betrieben werden, sondern werden zu Marktkauf. Die Edeka-Regionen Südwest und Minden-Hannover stellen mit 19 Filialen mehr als die Hälfte des Real-Großprojekts für die Genossenschaft.

Edeka darf insgesamt 51 Real-Märkte übernehmen

Die Entscheidung des Bundeskartellamts steht: Edeka darf statt der angemeldeten 72 Real-Filialen nur insgesamt 51 übernehmen. Das teilten die Wettbewerbshüter am Mittwoch mit. Davon dürfen allerdings nur 45 Märkte ohne Auflagen an Edeka gehen: Bei sechs weiteren Standorten müssen Teilflächen für mindestens 10 Jahre an andere Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels abgegeben werden, beziehungsweise habe Edeka angekündigt, dafür andere Filialen zu schließen, heißt es in der Mitteilung. Insgesamt verzichtet Edeka durch diese Zusagen auf ein Absatzvolumen von ca. 580 Mio. Euro. 21 Standorte können aufgrund von wettbewerblichen Bedenken des Amtes nicht übernommen werden.

Hier ist die Liste aller Real-Standorte, die Edeka ohne Auflagen übernehmen darf:

  1. Bannewitz-Dresden, An der Zschauke

  2. Leipzig, Miltitzer Straße

  3. Potsdam-Drewitz, Nuthestraße

  4. Teltow, Oderstraße

  5. Schorfheide, An der B 167

  6. Freiburg, Gundelfinger Straße

  7. Schwedt, Landgrabenpark

  8. Neuruppin, Babimost-Ring

  9. Lübeck, Alexander-Fleming-Straße

  10. Henstedt-Ulzburg, Gutenbergstraße

  11. Schleswig, Flensburger Straße

  12. Flensburg, Schleswiger Straße

  13. Bremen, Duckwitzstraße

  14. Bremen-Habenhausen, Steinsetzer Straße

  15. Bremen-Vahr, Vahrer Straße

  16. Salzgitter Lebenstedt, Konrad-Adenauer-Straße

  17. Goslar, Gutenbergstraße 2

  18. Düsseldorf, Schlüterstraße

  19. Wülfrath, Zur Fliethe

  20. Bochum-Langendreer, Hauptstraße

  21. Rees, Grüttweg

  22. Duisburg, Berliner Straße

  23. Dülmen, Auf dem Quellberg

  24. Leverkusen, Stixchesstraße

  25. Düren, Heerweg

  26. Aschaffenburg, Horch-Straße

  27. Darmstadt, Eschollbrücker Straße

  28. Groß-Gerau, Mainzer Straße

  29. Wiesbaden, Mainzer Straße

  30. Wiesbaden, Äppelallee

  31. Saarbrücken-Dudweiler, Fischbachstraße

  32. Ludwigshafen, Prälat-Caire-Straße

  33. Mutterstadt, An der Fohlenweide

  34. Kaiserslautern, Mannheimer Straße

  35. Filderstadt, Plieninger Straße

  36. Horb, Hahnerstraße

  37. Dettingen/Erms, Im Schwöllbogen

  38. Kirchheim am Neckar, Max-Eyth-Straße

  39. Karlsruhe-Bulach, Ortenbergstraße

  40. ugsburg-Ost, Reichenberger Straße

  41. Weingarten, Franz-Beer-Straße

  42. Neumarkt, Dreichlinger Straße

  43. Bayreuth, Riedinger Straße

  44. Bamberg, Kirschäckerstraße

  45. Kronach, Weissenbrunner Straße

Diese Standorte darf Edeka nur übernehmen, wenn Teilflächen an andere Wettbewerber abgegeben werden:

  1. Ratingen, Am Sandbach

  2. Rhede-Vardingholt, Gronauer Straße

  3. Böblingen-Hulb, Otto-Lilienthal-Straße

  4. Nürtingen, Eichendorffstraße

  5. Memmingen, Fraunhofer Straße

  6. Würzburg, Nürnberger Straße

Wie viele Standorte Edeka schlussendlich wirklich übernehmen wird, hängt noch von verschiedenen Faktoren wie Verhandlungen mit Vermietern ab.

Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sagt:

"Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde." Edeka habe deshalb auf rund 30 Prozent der geplanten Übernahmen verzichten

müssen.

„Wir müssen sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zukunft zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern auswählen können", sagt der Kartellamts-Präsident weiter. Diese Auswahlmöglichkeit erzeuge einen Wettbewerbsdruck auf die Anbieter und sorge so für bessere Preise, Auswahl und Qualität.

Der neue Real-Eigentümer SCP begrüße die Entscheidung des Bundeskartellamtes. Ein Sprecher des Unternehmens sagte auf Anfrage von Business Insider: "Die kartellrechtliche Freigabe der Übernahme von bis zu 51 Standorten durch Edeka stellt einen weiteren Meilenstein im Verkaufsprozess dar. Diese Entscheidung ist ein weiterer Beitrag zum Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze im Lebensmitteleinzelhandel."

Edeka sichert sich 15 Standorte im Südwesten der Republik

44 Real-Standorte darf Edeka von Eigentümer SCP übernehmen – welche das konkret sind, ist aber größtenteils noch nicht bekannt. Die kartellrechtliche Genehmigung heißt noch nicht, dass ein angemeldeter Standort am Ende tatsächlich an Edeka geht. Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet stehen jetzt zumindest 15 Übernahmen im Gebiet von Edeka Südwest fest, darunter Böblingen-Hulb, Aschaffenburg, Dettingen, Freiburg, Kaiserslautern, Kirchheim/Neckar und Weingarten. Ein dreistelliger Millionenbetrag stehe dafür zur Verfügung. Eine einzelne Filiale wie die in Böblingen-Hulb könnte bereits um die 60 Millionen Euro kosten.

Bei vielen Top-Standorten hingegen – etwa Wiesbaden oder Karlsruhe-Dulach – ist noch nicht entschieden, wer sie bekommt. Auch Kaufland und Globus feilschen um Real-Standorte. Wie die „Lebensmittelzeitung“ aus Immobilienkreisen erfahren haben will, lasse Edeka im Ringen um die Immobilien nichts unversucht. Um weitere Standorte möglich zu machen böte Edeka etwa an, Teilflächen notfalls auch an Konkurrenten zu übergeben.

Globus trifft Übernahmevereinbarung für 16 Real-Märkte

Die mittelständische Lebensmitteleinzelhandelskette Globus hat eine Übernahmevereinbarung für 16 Real-Märkte getroffen. Das geht aus einem internen Schreiben hervor, das der "Lebensmittelzeitung" vorliegt. Demnach sollen vor allem Standorte in Nordrhein-Westfalen an den Händler aus dem Saarland gehen. Bereits Ende April sollen die Übernahmen beginnen.

Für die beiden ersten Übernahme-Standorte, die Markthallen in Krefeld und Braunschweig, stehe demnach schon ein genauer Zeitplan: Am 15. April wolle das Unternehmen mit dem Umbau und dem Umflaggen starten. Ab dem 10. Mai sollen die Real-Märkte dann unter der Globus-Marke eröffnen. Das Übernahme-Projekt firmiere innerhalb des Unternehmens unter dem Namen "Goethe".

Insgesamt wird der Übernahmeprozess aller 16 Standorte bis Mai 2022 angesetzt. Im Juli dieses Jahres folgt zunäcsht ein Markt in Essen, im Herbst die Real-Standorte in Wittlich und in Siegen. 2022 sollen folgende Real-Filialen übernommen werden: der Futurestore von Real in Tönisvorst (für den auch Kaufland eine Freigabe vom Kartellamt hatte), Rostock-Lambrechtshagen, Castrop-Rauxel, der vom Kartellamt aus der Kaufland-Wunschliste gestrichene Standort Bedburg, Schwentinenthal-Raisdorf, Hamburg-Lurup, Saarbrücken-Dudweiler, Bochum-Riemke, Dortmund-Aplerbeck, Duisburg und schließlich Mannheim-Vogelstang.

Laut der "Lebensmittelzeitung" heißt es in dem Schreiben außerdem, dass weiterhin Gespräche für die Übernahmen weiterer Real-Standorte geführt werden. Es könnten also doch noch bis zu 24 Märkte werden. Diese Anzahl hatte das Bundeskartellamt Globus im Dezember zur Übernahme erlaubt.

Weder Globus noch der Real-Eigentümer SCP wollten sich gegenüber der "Lebensmittelzeitung" äußern.

Mittelständler Kaes (V-Markt) will zwei Real-Standorte übernehmen

Die südbayrische mittelständische Supermarkt-Kette Georg Jos. Kaes hat zwei Real-Standorte in der Region bei der Übernahme zum Kartellamt angemeldet. Die Wettbewerbshüter hatten bereits mehrfach bekundet, dass sie bei der Vergabe der Real-Märkte noch mehr Mittelständler berücksichtigen wollen. Die Verhandlungen über den Real-Standort in Pentling bei Regensburg scheinen dabei schon fortgeschritten: Der Lebensmitteleinzelhändler aus Mauerstetten im Allgäu wird zumindest auf der von Real veröffentlichten Liste bereits als Käufer angegeben. Der Termin sei laut dieser Liste jedoch noch offen.

Bislang hat Kaes vor allem Verbrauchermärkte in der Region zwischen Ulm, Augsburg und München im Norden und der Grenze zu Österreich. Durch den Standort in Pentling will der Händler sein Gebiet wohl auf Nordbayern erweitern. Das 1865 gegründete Familienunternehmen ist Mitglied im unabhängigen Handelsverbund Markant und einer der letzten mittelständischen Einzelhändler der Branche in Südbayern. Im Geschäftsjahr 2019/2020 machte die Kaes-Gruppe, zu der auch V-Baumärkte gehören, über 765 Millionen Euro Umsatz.

Edeka darf vermutlich bis zu 44 Real-Standorte übernehmen

Das Bundeskartellamt wird Edeka nach einer vorläufigen Einschätzung die Übernahme von mindestens 44 Real-Standorten erlauben. Das geht aus einem Zwischenstandbericht hervor, den die Wettbewerbshüter am Mittwoch veröffentlicht haben. Die Edeka-Gruppe hatte ursprünglich angemeldet, bis zu 72 Real-Standorte von dem Eigentümer SCP erwerben zu wollen. Das Kartellamt prüft das Vorhaben bereits seit Monaten, zuletzt wurde die Frist für die Entscheidung bis zum 22. März verlängert.

Nach der vorläufigen Einschätzung hat die Behörde derzeit wettbewerbliche Bedenken bei 28 von den insgesamt 72 angemeldeten Standorten. Diesen Zwischenstand hat das Kartellamt Edeka und SCP am Mittwoch mitgeteilt und ist nun in Gesprächen mit den Unternehmen über mögliche Zusagen zur Lösung der Wettbewerbsprobleme. Können Käufer udn verkäufer die Bedenken der Wettbewerbshüter ausräumen, könnten womöglich noch mehr Märkte in den Besitz von Edeka übergehen. Auf der Beschaffungsseite biete SCP zur Lösung der wettbewerblichen Bedenken an, einen Teil der Real-Standorte an mittelständische Lebensmitteleinzelhändler zu veräußern.

Ein Sprecher von SCP bestätigte die Nachrichten gegenüber der "Lebensmittelzeitung" und sagte dem Fachblatt: "Wir sind mit Blick auf den Gesamtprozess optimistisch und hoffen, den Mitarbeitern bald vollständige Klarheit geben zu können." Die Zahl 44 habe man zur Kenntnis genommen.

SCP wird zehn weitere Real-Standorte schließen

Der Eigentümer SCP kündigte in einer Mitteilung an, zehn weitere Real-Standorte zu schließen. Für die Märkte in Ansbach, Mönchengladbach-Neuwerk, Maintal-Dörnigheim, Hassloch, Kenn, Dortmund-Eving, Neustadt, Hannover, Cuxhaven, Villingen-Schwenningen gebe es keine wirtschaftliche Perspektive mehr. Die Standorte sollen bis spätestens September 2021 den Betrieb einstellen. Betroffen seien rund 800 Mitarbeiter. Für sie gilt nun ein Sozialplan, den der Gesamtbetriebsrat im November verhandelt hatte. Bereits im Zuge des Verkaufs von Metro an SCP im vergangenen Jahr wurde die Schließung von acht Standorten verkündet. Insgesamt bleibe SCP jedoch bei dem ursprünglichen Statement, nicht mehr als 30 Real-Filialen dichtzumachen.

Händler Bünting hat Interesse an 13 Real-Standorten

Der ostfriesische Händler Bünting interessiert sich für 13 Real-Standorte. "Wir beschäftigen uns mit den Real-Märkten in unserem Vertriebsgebiet, bei denen der Standort Sinn ergeben würde", erklärte Bünting-Vorstandschef Markus Buntz in einem Pressegespräch, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Die Handelskette habe dabei ausschließlich Filialen im aktuellen Vertriebsgebiet im Nordwesten im Blick. Zu dem Händler gehören bereits die Großflächen-Lebensmitteleinzelhändler Famila und Combi, die im vergangenen Jahr nach Angaben von Buntz stark zweistellig gewachsen sind. Die entsprechenden Real-Märkte würden dann vermutlich zu Famila- oder Combi-Filialen umgebaut werden.

Kaufland will 26 Real-Märkte bis Mai umbauen

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, hat Kaufland in einem Brief an Lieferanten den Umbau weiterer 13 Real-Standorte bis zum Mai angekündigt. Demnach sollen die Standorte in Gütersloh und Wildau sollen im März umgeflaggt werden, bis zum 12. April folgen dann Kassel, Mönchengladbach, Nienburg, Viersen, Rastatt, Lahr, Parchim, Berlin und Bremerhaven. Die Standorte in Garbsen und Regensburg sollen zum 3. Mai unter der Marke Kaufland wieder eröffnet werden. Zuvor hatte Kaufland bereits angekündigt, erste 13 Häuser zu Anfang Februar zu übernehmen.

Wie der Einkaufschef Andreas Schopper laut der "Lebensmittelzeitung" in dem Brief schreibt, könne sich für die Hersteller "als unser Lieferant eine Umsatzchance ergeben, da Kaufland heute eine fast doppelt so hohe Umsatzpotenzialausschöpftung erzielt wie Real." Kaufland wünsche sich von den Herstellern einen Beitrag von bis zu 0,02 Prozent je übernommenem Real-Markt. Insgesamt dürfte Kaufland laut Ksrtellamt bis zu 92 Standorte übernehmen.

Real-Eigentümer will in diesem Jahr 150 Märkte verkaufen

2021 will der Real-Eigentümer SCP bis zu 150 Märkte an andere Händler abgeben und damit den Verkauf der Standorte so schnell wie möglich abwickeln, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet. Demnach würden bis 2022 noch etwa 100 der derzeit noch aktiven rund 260 Real-Filialen übrig bleiben. Was mit den verbleibenden Märkten passiert, ist noch unklar. Bis zur Jahresmitte 2022 soll die SB-Warenhauskette dann vollständig abgewickelt sein, heißt es in dem Bericht der "Lebensmittelzeitung".

Kaufland darf nach der Genehmigung des Kartellamtes 92 Standorte übernehmen und beginnt zum Anfang Februar bereits damit, erste Märkte umzubauen, wie Business Insider bereits berichtete. Laut dem Bericht der "Lebensmittelzeitung" zahle das Tochterunternehmen der Schwarz-Gruppe durchschnittlich bis zu zwei Millionen Euro pro Markt.

Der mittelständischen Handelskette Globus wurden bis zu 24 Standorte genehmigt, jedoch hat das Unternehmen noch nicht verkündet, wie viele es tatsächlich übernehmen wird. Wie viele Märkte die Wettbewerber kaufen und wie schnell, hängt auch von den Vermietern einiger Real-Immobilien ab. Hier werden derzeit noch einige Gespräche geführt, wie Business Insider aus Branchenkreisen erfuhr. Edeka hat Interesse an 72 Standorten gemeldet, eine Entscheidung des Bundeskartellamtes soll noch Ende Januar fallen. Laut Informationen der "Lebensmittelzeitung" würde sich der Kaufpreis meist auf etwa eine Million Euro pro Standort belaufen, sollte Edeka alle 72 Standorte als Gesamtpaket bekommen.

Diese 13 Real-Märkte werden jetzt zu Kaufland-Filialen umgebaut

"Wir gehen, Kaufland kommt." Was seit Dezember vergangenen Jahres an den Eingängen von einigen Real-Filialen zu lesen ist, soll nun im neuen Jahr in die Tat umgesetzt werden: Kaufland wird ab Anfang Februar mindestens 13 Real-Filialen umbauen, und als eigene Supermärkte wiedereröffnen, wie die Lebensmittelzeitung berichtet. Insgesamt darf Kaufland 92 Real-Märkte übernehmen.

Seit vergangener Woche gibt es deshalb einen Ausverkauf der alten Real-Produkte, um die Filialen bis Ende des Monats leerkaufen zu lassen. Die Real-Eigentümer SPC engagierten dafür die Spezialisten von Gordon Brothers.

Übernommen werden die Filialen, in Detmold, Bochum-Wattenscheid, Edingen-Neckarhausen, Oldenburg 1, Kulmbach, Ettlingen, Germersheim, Moers 1, Paderborn, Heinsberg, Aachen, Neuss 2 und Hamm-Heessen. Neben den bereits von Kaufland angekündigten Filialen, kam nur Oldenburg neu hinzu, und soll wahrscheinlich die Kaufland-Filiale in Hildesheim ersetzen.

Nach dem Ausverkauf der Märkte werden diese neu eingerichtet und teilweise umgebaut, so die "Lebensmittelzeitung", anschließend werden sie mit der Produktpalette von Kaufland gefüllt. Von Außen werde lediglich das Logo angepasst.

Da der Betrieb der Filialen nicht länger als zwei Tage pausieren solle, seien keine größeren Umbauten möglich. Weitere Veränderungen sollen deshalb in den darauffolgenden Wochen geschehen, während der Betrieb bereits wiederaufgenommen wurde.

Kartellamt erlaubt Kaufland und Globus die Real-Übernahme

Das Bundeskartellamt gibt die Übernahme von bis zu 92 Real-Standorten durch Kaufland unter Bedingungen frei. Auch dem mittelständischen Großflächenhändler Globus erlaubt das Kartellamt, bis zu 24 Real-Märkte dem Immobilieninvestor SCP abzukaufen. Das teilten die Wettbewerbshüter am Dienstagvormittag mit.

Kaufland hatte ursprünglich die Übernahme von 101 Standorten beantragt. Da das Kartellamt wettbewerbsrechtliche Bedenken hatte, verzichtet Kaufland "im Wege einer Zusage" auf den geplanten Erwerb der neun Real-Standorte in Bedburg, Heidenau, Hemer, Heidenheim, Brandenburg, Neubrandenburg, Horb, Dülmen und Falkensee.

"In den betroffenen regionalen Märkten wären sonst die Ausweichmöglichkeiten und der Wettbewerb zu stark beeinträchtigt worden", sagt der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt.

„Dies ist eine gute und wichtige Entscheidung für die Mitarbeiter, Kunden und Märkte. Wir bieten den Real-Mitarbeitern eine neue berufliche Perspektive und freuen uns darauf, mit ihnen gemeinsam die Märkte erfolgreich weiterzubetreiben", sagt Ralf Imhof, Vorsitzender der Geschäftsleitung Kaufland Deutschland. In den kommenden Monaten werde Kaufland die Real-Märkte integrieren und als regionale Nahversorger für die Kunden erhalten.

Die Übernahme von Real-Standorten durch Globus sei laut des Kartellamts aus Verbraucher-Sicht in allen betroffenen Regionen unproblematisch. Durch die Verhandlungen und die Bedingungen der Wettbewerbshüter werde der deutsche Mittelstand im Lebensmitteleinzelhandel deutlich gestärkt, so Mundt.

Neben Kaufland und Globus hat auch Edeka beim Bundeskartellamt Interesse angemeldet, bis zu 72 Real-Standorte zu erwerben. Das Verfahren läuft derzeit noch. Wie das Kartellamt weiter mitteilte, haben Edeka und SCP Mitte Dezember bereits erste Angebote für Zusagen vorgelegt, sodass sich die Frist zur Entscheidung erneut bis zum 22. Februar 2021 verlängert hat.

Globus meldet Übernahme von 24 Real-Standorten beim Kartellamt an

In den Verhandlungen mit dem Immobilieninvestor SCP um den Verkauf der verbleibenden Real-Filialen nach dem Ende des Lebensmittelhändlers ist Globus nun ein Durchbruch gelungen: Die SB-Warenhauskette aus dem Saarland hat die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten beim Bundeskartellamt angemeldet. Das geht aus der aktuellen Liste der laufenden Fusionskontrollverfahren der Wettbewerbshüter hervor.

Zuvor hatte das Kartellamt Bedenken bei den Deals mit den Branchenriesen Edeka und Kaufland Bedenken geäußert, da mittelständische Wettbewerber wie eben Globus in den Verkaufsgesprächen mehr berücksichtigt werden sollten.

Globus hatte bereits im Juni Interesse an einigen Real-Standorten bekundet. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, kalkuliere der Großflächenhändler aus dem Saarland damit, dass auch weniger als die 24 Wunsch-Märkte genehmigt werden könnten.

Kartellamt verschiebt Entscheidung zu Real-Übernahme durch Edeka

Das Bundeskartellamt hat die Entscheidung zu der Übernahme der Real-Standorte durch die Edeka-Gruppe bis ins nächste Jahr vertagt. Das geht aus einer Liste der laufenden Hauptprüfverfahren hervor, die das Bundeskartellamt am Freitag veröffentlichte. Edeka hatte den Kauf von 72 Märkten vom Investor SCP angemeldet. Die Frist zur Prüfung wurde bis auf den 21. Januar 2021 verlängert. Ursprünglich wollten die Wettbewerbshüter bereits vor Weihnachten eine Entscheidung fällen. Zuletzt hatte das Kartellamt bereits aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Bedenken die Entscheidungsfrist zur Übernahme von 101 Real-Filialen um einen Monat verschoben. Wie berichtet, fürchten die Prüfer eine Verschiebung der Wettbewerbsbedingungen im Absatz- und Beschaffungsmarkt.

Markenverband fordert Untersagung des Kaufs der Real-Filialen durch Edeka und Kaufland

Der Deutsche Markenverband fordert, den Kauf der Real-Filialen an Edeka und Kaufland zu verbieten. Das berichtet die "Wirtschaftswoche". „Wir sehen hier eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs und das endgültige Entstehen eines engen Oligopols im Lebensmittelhandel“, sagt der Geschäftsführer Recht und Politik des Verbands, Andreas Gayk, der "Wirtschaftswoche". Jede Verstärkung der Marktmacht einer der vier führenden Lebensmitteleinzelhändler durch einen Zukauf bedeute eine "erhebliche Beeinträchtigung des Nachfragewettbewerbs". Die vier führenden Häuser im Lebensmitteleinzelhandel, die Edeka-Gruppe (Edeka, Netto), die Schwarz-Gruppe (Kaufland, Lidl), die Rewe-Gruppe (Rewe, Penny) und die Aldi-Gruppe vereinen bereits um die 70 Prozent Marktanteile.

„Mehr Marktmacht geht fast nicht mehr“, sagte Gayk der "Wirtschaftswoche". Auch das Kartellamt äußerte bereits wettbewerbsrechtliche Bedenken, wie Business Insider zuvor berichtete. Die Wettbewerbshüter befinden sich derzeit mit Kaufland und Edeka in Verhandlungen um Zugeständnisse seitens der Käufer, um mögliche Vorbehalte aus dem Weg zu räumen. Wie die "Wirtschaftswoche" weiter berichtet, sehe der Markenverband jedoch keine Chance, die Bedenken über Verhandlungen zu beseitigen.

Zu dem Verband gehören über 380 Markenanbieter, auf die durch die Übernahme durch die Marktführer eine „kontinuierliche Verstärkung des Drucks auf die Markenhersteller, die dem immer weniger entgegenzusetzen haben“ einprassele.

Erneute Fristverlängerung: Kartellamt hat Bedenken bei Übernahme durch Kaufland

Das Bundeskartellamt hat Bedenken bei dem angemeldeten Erwerb von 101 Real-Standorte durch Kaufland. Das verkündeten die Wettbewerbshüter in einer Pressemitteilung am Montag, als den beteiligten Unternehmen die vorläufige Bewertung übermittelt wurde. Das Kartellamt sieht verschiedene wettbewerbliche Probleme, darunter vor allem auf der Beschaffungsseite im Verhältnis zu Lieferanten und anderen Konkurrenten im Lebensmitteleinzelhandel.

Problematisch sei nach dem derzeitigen Stand die Übernahme an neun Standorten: Das Kartellamt sehe eine "erhebliche Behinderung wirksamen Wettbewerbs in neun regionalen Absatzmärkten durch den Zuerwerb der dortigen Real-Standorte durch die Schwarz-Gruppe." Das bestätigte eine SCP-Sprecherin auch der "Lebensmittelzeitung (LZ)". Bei SCP sei man "optimistisch, dass wir zu einer guten Gesamtlösung kommen und das Verfahren wie geplant bis Jahresende abschließen können".

Bedenken äußerte die Institution ebenfalls, da der Beteiligung von mittelständischen Wettbewerbern wie Globus "eine besondere Bedeutung [...] an der Veräußerung der Real Standorte zukomme."

Um die Bedenken aus der Welt zu schaffen, haben der Real-Verkäufer, die Investorengruppe SCP, und Kaufland dem Bundeskartellamt nun Vorschläge für verschiedene Zusagen übermittelt. Darüber verhandeln die Wettbewerbshüter sowie die beteiligten Unternehmen nun, weshalb sich die Frist für die Entscheidung bis zum 30. Dezember verlängert.

Ursprünglich war die Verhandlungsfrist bis Ende Oktober angesetzt. Sie wurde bereits zweimal aufgrund der Bedenken verschoben.

Kaufland und das Kartellamt einigen sich auf Fristverlängerung

101 der 279 zum Verkauf stehenden Real-Märkte will Kaufland übernehmen und drängte zuletzt auf eine schnelle Integration der Filialen. Bis Oktober sollten bereits 20 Geschäfte unter der Kaufland-Marke betrieben werden, so der Plan des Managements. Der Handelsriese wollte gern das lukrative Weihnachtsgeschäft mitnehmen. Schon in den vergangenen Monaten erzielte Kaufland regelmäßig Rekordumsätze.

Daraus wird nun erst einmal nichts: Eigentlich war die Frist für die Kartellentscheidung schon letzte Woche abgelaufen, Kaufland und die Behörde einigten sich laut der „Lebensmittelzeitung“ schon vor einiger Zeit auf eine Fristverlängerung auf den 9. November, die aber wohl auch Makulatur ist. Das Kartellamt wird wohl bis zum 30. November für die Entscheidung brauchen. Den genauen Grund der Verzögerung nannte das Kartellamt nicht.

Codename Goethe: Globus stellt erste Mitarbeiter für Real-Übernahme ein

Schon vor ein paar Wochen hat die saarländische Globus-Gruppe Interesse an der Übernahme von 16 Real-Märkten bekundet. Jetzt hat Globus ein Projektteam namens "Goethe" für die Übernahme gegründet und bereits erste Mitarbeiter eingestellt, berichtet die "Lebensmittelzeitung". In einem Interview dort hat der Sprecher der Geschäftsführung der Globus-SB-Warenhäuser, Jochen Baab, erklärt, dass "alle organisatorischen Voraussetzungen" für eine Integration der Real-Märkte geschaffen seien.

Bisher hat Globus ein Übernahmeangebot für 16 Märkte bei der russischen Investorengruppe SCP abgegeben und will sich in den kommenden Jahren in Deutschland auf rund 70 Filialen zubewegen. Noch ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern, bisher gibt es nur ein Angebot von Globus, auch das Kartellamt müsste eine Übernahme vorher absegnen.

Die EU-Kommission macht es offiziell: Kaufland darf real.de übernehmen

Die Schwarz Gruppe (Lidl, Kaufland) kann ihre Präsenz im Onlinehandel deutlich ausbauen. Der Handelsriese bekam am Donnerstag von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme des Online-Marktplatzes real.de. Es gebe keine Wettbewerbsbedenken, teilte die EU-Kommission mit.

"Der Online-Marktplatz wird als weiterer Absatzkanal unser stationäres Geschäft ideal ergänzen", betonte der Digital-Vorstand der Schwarz-Gruppe, Rolf Schumann. Der Discount-Spezialist, der mit seinen Sparten Lidl und Kaufland weltweit mehr als 12.000 Filialen betreibt und einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro erreicht, agierte bislang im E-Commerce eher zurückhaltend. Dabei hatte der Online-Handel mit Lebensmitteln in der Corona-Krise einen Boom erlebt. Die Neuerwerbung kann nun helfen, diese Lücke zu schließen. Die Online-Plattform soll unter dem Namen Kaufland weitergeführt werden. Die Umbenennung soll allerdings erst im kommenden Jahr erfolgen.

Kaufland ist nicht nur an dem Online-Marktplatz von Real interessiert, sondern hat beim Bundeskartellamt auch Interesse am Kauf von bis zu 101 Filialen angemeldet.

Coca-Cola, Nestlé & Co. legen Veto gegen Filial-Übernahme durch Edeka und Rewe ein

Platzt die Übernahme der Real-Filialen durch Edeka, Rewe und Kaufland kurz vor dem Abschluss noch? Der Markenverband – deren Mitglieder unter anderen prominente Lebensmittelhersteller wie Coca-Cola, Nestlé und Dr. Oetker sind – fordert laut der „Lebensmittelzeitung“ das Kartellamt in einem Beschwerdeschreiben dazu auf, den Verkauf zu stoppen. Mit der Übernahme würde endgültig ein marktbeherrschendes Oligopol entstehen. „Es gibt gar keine andere Möglichkeit, als diese Übernahmen aufgrund einer erheblichen Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf den Beschaffungsmärkten zu untersagen“, so Verbandschef Christian Köhler.

Zuletzt gab es Streit zwischen Kaufland und seinen Lieferanten wegen hoher Konditionsforderungen. 0,02 Prozent des jeweiligen Bruttoumsatzes sollen die Hersteller bei jeder übernommenen Real-Filiale an Kaufland abdrücken – für den Verband eine inakzeptable Forderung und ein Beleg für die „wettbewerbsschädliche Übermacht des Handels“.

Dass der Markenverband durchaus etwas bewegen kann, zeigte sich nach der Plus-Übernahme im Jahr 2009. Edeka hatte nach dem Kauf bessere Einkaufskonditionen bei den Händlern durchgesetzt. Nach einer Beschwerde des Markenverbands bei Kartellamt entschied der Bundesgerichtshof, dass die Konditionen rechtswidrig waren.

Globus mischt sich in den Filial-Poker ein

Nachdem bereits die Supermarktketten Edeka und Kaufland Interesse an den zu veräußernden Real-Märkten bekundet haben, meldet sich nun auch das saarländische Einzelhandelsunternehmen Globus zu Wort. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, will die Kette bis zu 16 Märkte übernehmen.

Globus hofft bei ihrem Unterfangen auf Unterstützung des Vorhabens durch das Bundeskartellamt, dass derzeit die Kaufabsichten von Edeka und Kaufland prüft. Eine Globus-Sprecherin: "Das Bundeskartellamt verfolgt die Entwicklungen im Lebensmitteleinzelhandel bereits seit vielen Jahren mit großer Aufmerksamkeit und hoher Sachkenntnis", sagte sie. "Wir haben großes Vertrauen in die Arbeit des Bundeskartellamtes, dass es auch in diesem Fall eine Entscheidung treffen wird, die den Wettbewerb stärkt."

Edeka meldet 72 Real-Filialen zur Übernahme an

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, hat Edeka nun die Übernahme von 72 Real-Filialen offiziell beim Bundeskartellamt angemeldet. Das bestätigte ein Sprecher der Wettbewerbshüter dem Branchenmedium. Der Antrag sei am Freitag eingereicht worden.

Zuvor hatte sich der Antrag immer wieder verzögert, eigentlich wollte Edeka die Übernahme bereits Anfang Juli angemeldet haben. Ursprünglich hatte sich der Marktführer mit dem neuen Real-Eigentümer SCP im Frühjahr darauf geeinigt, 53 Märkte zu übernehmen. Doch dann wurde bekannt, dass noch um weitere Standorte verhandelt wurde, weshalb sich die offizielle Anmeldung nach hinten verschoben hatte.

Kaufland, der größte Wettbewerber im Poker um die Real-Standorte, hatte bereits Anfang Juni die Übernahme von bis zu 101 Häusern angemeldet.

Real will Kosten bei Personal und Sortiment sparen

Bevor die noch bestehenden Real-Märkte von dem neuen Eigner, der russischen Investorengruppe SCP, final an die neuen Käufer Kaufland und Edeka übergehen, soll noch stark gespart werden. SCP will in allen Geschäftsbereichen einen harten Sparkurs fahren, Kosten sollen innerhalb von zwei Jahren um bis zu 350 Millionen Euro sinken, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Das Sparprogramm solle noch in der Übergangszeit vor dem Verkauf von mutmaßlich 119 der insgesamt 279 Real-Märkte starten.

Zwar verzeichnete Real aufgrund der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr ein flächenbereinigtes Wachstum von 3,9 Prozent, trotzdem steht der Vollsortiment-Markt seit Jahren wirtschaftlich schlecht dar. „Real schreibt seit mehreren Jahren Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Die temporär höheren Umsätze aus der Corona-Zeit werden an diesem Umstand im Geschäftsjahr 2019/20 nichts ändern“, bestätigt das Unternehmen gegenüber der "Lebensmittelzeitung". Real müsse nun versuchen, die liquiden Mittel zu halten und die Verluste im operativen Geschäft reduzieren.

Am meisten könne dabei in der Kassenbesetzung sowie bei den befristeten Beschäftigten einsparen. Hier bestehe ein Einsparpotenzial von 200 Millionen Euro, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Das bedeutet, dass vermutlich viele Mitarbeiter mit befristeten Verträgen nach dem Auslaufen des Beschäftigungsverhältnisses nicht verlängert werden, zudem wurde der Einstellungsstopp verlängert. Außerdem werde wohl derzeit geprüft, ob man weiter Personal und Kosten einsparen könne, in dem die Käse- und Fleischtheken geschlossen werden.

Und auch die Produktvielfalt könne es treffen: Zehn Prozent des gesamten Sortiments, das je nach Marktgröße zwischen 40.000 und 80.000 Artikel beinhaltet, sollen gekürzt werden, heißt es in dem Medienbericht. Zudem solle weniger Geld für Außenwerbung ausgegeben werden.

Welche Märkte vermutlich an Kaufland und an Edeka gehen

In einer inoffiziellen Liste sollen die Namen von Nachfolgern für 119 Real-Märkte bereits zu lesen sein, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet.

Alle Seiten halten sich allerdings derzeit bedeckt, denn noch wird auf eine Entscheidung des Bundeskartellamtes gewartet. Welche Märkte an Kaufland und welche an Edeka gehen, soll so allerdings schon zu einigen Edeka-Kaufleuten durchgesickert sein. Die nehmen eben das zum Anlass, um sich hinter den Kulissen bereits um Standorte zu bemühen, so die "LZ" weiter.

Kaufland würde den Listen zufolge 79 Filialen erhalten, hatte jedoch zuvor an 88 Interesse signalisiert. Laut der Liste sieht die Verteilung der Märkte so aus:

  • Bayern: 6 Filialen gehen an Edeka, 11 Läden bekommt Kaufland. 3 Standorte werden geschlossen, was mit den restlichen 14 Filialen passiert, ist unklar.

  • Baden-Württemberg: 8 Filialen gehen an Edeka, 10 Filialen an Kaufland. Was mit den restlichen 18 Filialen passiert, ist noch unklar.

  • Berlin: 2 Filialen gehen an Kaufland, eine wird vermutlich geschlossen. Für die verbleibenden 2 Real-Märkte gibt es derzeit noch keinen Übernahme-Kandidaten.

  • Brandenburg: 3 Filialen gehen an Edeka, 2 Filialen an Kaufland. Eine Filiale wird geschlossen, für die restlichen 6 gibt es noch keinen Übernahmekandidaten.

  • Bremen: Edeka bekommt wohl 2 Filialen, Kaufland eine. Eine weitere Real-Filiale hat noch keinen Käufer.

  • Hamburg: 2 Filialen gehen an Kaufland, 2 weitere suchen noch nach einem Käufer.

  • Hessen: 2 Filialen sollen an Edeka gehen, drei an Kaufland. Bei den verbleibenden 6 Filialen ist die Zukunft noch unsicher.

  • Mecklenburg-Vorpommern: Kaufland will wohl 5 Real-Märkte übernehmen, für 3 weitere ist die Zukunft offen.

  • Niedersachsen: 2 Filialen könnten an Edeka gehen, 13 an Kaufland. 15 weitere Filialen haben offenbar noch keinen Käufer.

  • Rheinland-Pfalz: 3 Standorte gehen an Edeka, eine an Kaufland. 2 Filialen stehen offenbar vor dem Aus, für 7 weitere wird noch ein Abnehmer gesucht.

  • Saarland: Eine Filiale geht an Edeka, was mit den anderen 4 Standorten passiert, ist noch unklar.

  • Sachsen: 2 Filialen sollen an Edeka gehen, eine weitere steht wohl vor dem Aus.

  • Sachsen-Anhalt: 2 Filialen gehen an Edeka, 2 weitere werden wohl geschlossen. Unklar, was mit den restlichen 7 Standorten passiert.

  • Schleswig-Holstein: 2 Real-Märkte werden zu Edeka, 4 weitere sind noch ohne Käufer.

  • Thüringen: Was mit den Filialen in Thüringen passiert, ist noch unklar.

Laut "Lebensmittelzeitung" sollen die Listen offenbar vom neuen Real-Eigentümer SCP an Betriebsräte verteilt worden sein. Kommentieren wolle SCP das Ganze jedoch nicht.

Edeka will noch 18 weitere Real-Häuser übernehmen

Ähnlich wie Kaufland, willl Edeka nun auch weitere Real-Standorte übernehmen. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, werde Edeka beim Kartellamt jetzt sogar die Übernahme von rund 70 Real-Standorten anmelden. Noch im Frühjahr hatte der Käufer von Real, die russische Investorengruppe SCP, mit Edeka eine Vereinbarung getroffen, in der von 52 Standorten die Rede gewesen sei. Nun haben die einzelnen Edeka-Regionalgesellschaften offenbar auch Interesse an weiteren Real-Filialen.

Wie die "Lebensmittelzeitung" (LZ) außerdem berichtet, plane SCP die Übergabe der Real-Standorte an die neuen Betreiber noch im vierten Quartal dieses Jahres. Neben Kaufland und Edeka sind außerdem Rewe und Globus mit SCP in Gesprächen zur Übernahme weiterer Standorte. Hier seien die Verhandlungen allerdings laut "LZ"-Informationen noch nicht weiter fortgeschritten.

Acht Real-Filialen werden geschlossen

Die SB-Warenhauskette Real hat nur wenige Tage nach dem Besitzerwechsel die Schließung von acht der derzeit noch 276 Filialen angekündigt. Die Märkte in Berlin-Spandau, Duisburg-Süd, Herten-Westerholt, Leißling-Weißenfels, Mönchengladbach-Rheydt, Bitterfeld-Wolfen, Frankenthal und Goslar sollen im kommenden Jahr den Betrieb einstellen, wie Real am Montag mitteilte. Betroffen seien knapp 700 Mitarbeiter. Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" darüber berichtet.

Der russische Finanzinvestor SCP hatte erst am vergangenen Donnerstag die Kontrolle bei Real von der Metro übernommen. SCP will den Konzern zerschlagen und hat bereits den Verkauf von insgesamt 141 Real-Filialen an Kaufland und Edeka vereinbart.

Die acht ausgewählten Standorte weiterzubetreiben sei nicht mehr wirtschaftlich, hieß es von Real. "Hintergrund für diese Entscheidung war die in allen Fällen schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund sehr hoher Verluste in den vergangenen Jahren", betonte ein Real-Sprecher. Von Anfang an hatte SCP allerdings auch deutlich gemacht, das voraussichtlich insgesamt rund 30 Real-Filialen mangels Perspektiven geschlossen werden müssten. Für die acht Standorte, die nun bekannt gegeben wurden, habe trotz intensiver Bemühungen kein Interessent gefunden werden können, berichtete die Handelskette gegenüber der Deutschen Presseagentur.

Finaler Verkauf von Real

Der Verkauf der Supermarktkette Real an die Investorengruppe SCP ist nun besiegelt. Die Vorgeschichte hatte sich dabei über zwei Jahre hingezogen. Die Metro AG erhält nach eigenen Angaben einen Netto-Mittelzufluss von 0,3 Milliarden Euro für den Deal. "Die Veräußerung vollendet zugleich die Portfoliotransformation von Metro auf dem Weg zu einem voll fokussierten Großhandelsunternehmen", teilte der Handelskonzern mit. Metro-Chef Olaf Koch dankte zugleich den Real-Mitarbeitern, "ganz besonders für das herausragende Engagement in den vergangenen Wochen der Corona-Krise".

Die SCP Group sei nun alleiniger Eigentümer des stationären Real-Einzelhandels, des digitalen Geschäfts einschließlich des Online-Marktplatzes real.de (der bereits von Kaufland übernommen wurde) sowie aller weiteren Real-Gesellschaften. Alle rund 34.000 Real-Mitarbeiter würden laut der Mitteilung mit ihren aktuellen Verträgen zu bestehenden Konditionen übernommen. Die Gewerkschaft Verdi hatte jedoch zuletzt vor Lohndumping und Massenentlassungen durch den Deal gewarnt.

Bojan Luncer, zuvor Vorstandssmitglied bei Lidl, wird neuer Geschäftsführer von Real. Die SCP-Gruppe äußerte sich zu der Übernahme laut "Lebensmittelzeitung" ebenfalls in einem Schreiben. Demnach seien dutzende Filialen gefährdet: "Standortschließungen und Entlassungen werden immer die letzte Option sein, wenn weder ein Weiterbetrieb noch eine Fortführung durch ein Einzelhandelsunternehmen eine wirtschaftliche Perspektive eröffnen. Basierend auf der Einschätzung von SCP Retail Investments haben etwa 30 Geschäfte derzeit keine tragfähige Zukunft." Allerdings könnten auch Flächen verkleinert werden, um für Wettbewerber attraktiv zu werden. Ein Teil der Filialen soll zudem an Edeka und Kaufland weiterverkauft werden.

Kaufland übernimmt real.de

Am Donnerstag steht der finale Verkauf des Lebensmittelunternehmens Real an die Investorengruppe SCP an. SCP will danach einen Großteil der 279 Real-Filialen sowie den Onlineshop weiterverkaufen. Nun wurde bekannt, dass Kaufland, das wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, den Online-Marktplatz real.de übernimmt. Das berichtet die "Lebensmittelzeitung".

Kaufland hatte zuvor auch schon Interesse an bis zu 101 Standorten von Real-Filialen angemeldet. Laut Bericht plane Kaufland, den Online-Marktplatz unter dem eigenen Namen weiterzubetreiben. Für die Kunden von real.de und die Händler soll sich zunächst nichts ändern.

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Wirtschafts-Drama um Real: Russischer Investor übernimmt Filialen, Schließungen und Kündigungen drohen

Das Wirtschaftsdrama rund um die Übernahme der angeschlagenen Supermarktkette Real glich einer Vorabend-Soap: ein ständiges Hin und Her und immer neue, urplötzliche Wendepunkte in den Verhandlungen. Jetzt ist der Deal besiegelt: Das Investorenkonsortium SCP und X-Bricks und der Mutterkonzern Metro haben sich auf eine 100-prozentige Übernahme geeinigt, wie beide vor wenigen Wochen bekannt gaben. Der Supermarktkette droht die Zerschlagung.

Wie die Deutsche Presse Agentur berichtet, sehe die Vereinbarung eine Veräußerung von Real als Ganzes zu einem Unternehmenswert von etwa einer Milliarde Euro vor, wie es in einer Mitteilung heißt. Metro spricht von einem Nettomittelzufluss von etwa 300 Millionen Euro — und damit rund 200 Millionen Euro weniger als ursprünglich erhofft — und weiterhin mehr als 1,5 Milliarden Euro Nettomittelzuflüsse nach sämtlichen Transaktionskosten aus dem Verkauf von Real und der Veräußerung eines Mehrheitsanteils am chinesischen Geschäft. Inzwischen hat die Europäische Kommission den Deal wie erwartet genehmigt, es gebe keine Wettbewerbsbedenken, wie es aus Brüssel heißt.

Der russische Finanzinvestor will laut der Deutschen Presseagentur sofort nach Vollzug der Übernahme die Führung der Supermarktkette austauschen. Nach dem im Mai oder Juni erwarteten Abschluss des Kaufprozesses werde eine neue Geschäftsführung unter dem früheren Lidl-Manager Bojan Luncer die Leitung übernehmen, teilte SCP am Montag mit. Neben Luncer sollen dem neuen Führungstrio der Transformationsexperte Michael Dorn und der ehemalige Rewe-Manager Oliver Mans angehören.

Wie geht es nun weiter?

Was genau mit den übrigen Filialen passiert und ob die anderen Real-Mitarbeiter ihre Jobs behalten dürfen, wird wohl noch einige Zeit unklar bleiben. „Die neuen Betreiber werden verpflichtet, die Real-Mitarbeiter auf der jeweiligen Fläche zu übernehmen“, versprach Koch in seinem Brief. Der Betriebsrat von Real ist jedoch besorgt, dass viele Stellen abgebaut werden. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Werner Klockhaus sagte der "Süddeutschen Zeitung" jüngst, er rechne mit einem Verlust von 10.000 Stellen. Metro-Chef Olaf Koch hatte diese Zahl bislang zurückgewiesen. Wo es betriebsbedingte Kündigungen geben wird, soll Koch zufolge eine bereits abgeschlossene Betriebsvereinbarung soziale Härtefälle mildern. Sie sieht Abfindungen von 12 bis 14 Monatsgehältern vor.

Real belastet Metro schon lange

Real geht es schon lange nicht mehr gut. Bereits seit September 2018 sucht der Mutterkonzern Metro einen Käufer für die Düsseldorfer Supermarktkette.

Denn der Lebensmittelhandel auf der Großfläche wird zum Auslaufmodell. Der Abwärtstrend wird von schlechten Zahlen untermauert: Ende 2019 war der Umsatz von Real erneut gesunken - um 1,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Vor zehn Jahren hatte Real in Deutschland noch knapp 8,8 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das Geschäft rechnet sich für Metro kaum: Real belastet den Konzern mit einem operativen Verlust (Ebitda) von 154 Millionen Euro.

Der Lebensmittelhandel auf großer Fläche lohnt sich kaum noch

Reals Entwicklung ist exemplarisch für alle Großflächenhändler in Deutschland. Experten der Unternehmensberatung Oliver Wyman haben für das "Handelsblatt" den Markt analysiert. Das Fazit ist ernüchternd: Filialschließungen, Umsatzverluste, Umstrukturierungen. Gerade die großflächigen Lebensmittelhändler wie Real werden es sehr schwer haben. Die Berater prognostizieren, dass die Zahl der SB-Warenhäuser bis zum Jahr 2025 um fünfzehn Prozent von aktuell noch 1.300 auf 1.100 zurückgehen wird.

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Dabei scheint die Branche lange die Augen vor dieser Entwicklung verschlossen zu haben. Rainer Münch, Handelsexperte bei Oliver Wyman, sagte dem "Handelsblatt": „Das, was früher den Erfolg der Großfläche ausmachte, bieten heute auch die Supermärkte: Ein breites Sortiment mit einem großen Angebot an Frischwaren und spannende Preisaktionen." Deshalb verlieren die Großflächenbetreiber im Lebensmittelhandel seit Jahren immer mehr Marktanteile an Supermarktbetreiber wie Rewe und Edeka, aber auch an Discounter wie Aldi und Lidl.

Auch Kaufland hat es schwer

Wie sehr das Geschäftsmodell der SB-Warenhäuser unter Druck steht, zeigt auch, dass des selbst den Marktführern nicht gut geht. Kaufland ist dieses Jahr etwa nur um 1,2 Prozent gewachsen. Das "Handelsblatt" schreibt, es sei ein offenes Geheimnis, dass das Unternehmen 2019 Verlust gemacht habe. Zum Vergleich: Rewes Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um neun Prozent.

Das Geschäftsmodell der Großflächenbetreiber lasse sich aber nicht allein durch Standortreduzierung retten, so der Berater Münch gegenüber dem "Handelsblatt". Denn die Schließung einer Filiale sei oft teurer, als diese jahrelang weiterzuführen. Stattdessen sei die Inszenierung der Fläche und des Angebots wichtiger. Die Oliver-Wyman-Studie empfiehlt unter anderem, mit moderner Datenanalyse die Märkte effizienter zu steuern und dadurch die Märkte auf die Nachfrage vor Ort anzupassen.

sgo/cm/ph/dpa