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Der Filial-Kahlschlag wird Karstadt und Kaufhof nicht retten

Der Konzern schließt mehr als jedes dritte Warenhaus. Wenn jetzt kein überzeugendes Zukunftskonzept folgt, ist das ein Sterben auf Raten.

16.06.2020, Nordrhein-Westfalen, Köln: Teilnehmer einer Kundgebung gegen den Stellenabbau beim Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof demonstrieren vor einer Kartstadtfiliale in der Innenstadt. Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
16.06.2020, Nordrhein-Westfalen, Köln: Teilnehmer einer Kundgebung gegen den Stellenabbau beim Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof demonstrieren vor einer Kartstadtfiliale in der Innenstadt. Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa

Die Zahl klingt monströs: 62 große Kaufhäuser will Galeria Karstadt Kaufhof schließen, mehr als ein Drittel aller Standorte. Mehr als 6000 Menschen werden dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren.

Und gerade viele kleinere Städte verlieren eine wichtige Einkaufsmöglichkeit in der City. Denn es ist offen, ob und wie schnell eine neue Nutzung für die Immobilien gefunden werden kann. Die Phase nach dem Ende von Hertie ist vielen Kommunen noch bitter in Erinnerung.

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Doch für das Unternehmen selbst war dieser Schritt zwingend. Denn es ist ja nicht nur die Coronakrise, die den Händler in die Knie gezwungen hat. Seit vielen Jahren haben die Kaufhäuser schleichend an Attraktivität für die Kundschaft verloren, gerade jüngere Menschen kaufen an ganz anderen Orten ein – sowohl digital wie stationär.

Die Geschäftsschließungen wegen der Pandemie waren nur der letzte Anstoß. Das Management hat das Schutzschirmverfahren genutzt, um die Grausamkeiten leichter durchzuziehen, die ohnehin ohne Alternative waren. Klar ist: Die Schließungen allein sichern noch lange nicht die Zukunft des Unternehmens. Sie bieten aber die Möglichkeit, sich bei der Investition auf ein modernes Kaufhauskonzept zu konzentrieren.

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Die Häuser müssen so umgestaltet werden, dass das Einkaufen dort wieder Spaß macht. Für großflächige Langeweile kommt niemand in die Innenstadt. Und jedes der verbleibenden Warenhäuser braucht eine ausreichende Zahl an qualifizierten, gut bezahlten Mitarbeitern, denen es wieder Freude macht, die Kunden bei ihrem Kauf zu unterstützen.

Denn das ist genau der Vorteil, den der stationäre gegenüber dem Onlinehandel hat: eine gute Beratung, gepaart mit Dienstleistungen und einer richtig gut gemachten Verknüpfung mit den digitalen Kanälen. Wenn das Unternehmen daran spart, hat es wirklich seine Zukunft verspielt. Und dann wären die jetzigen Schließungen nur der nächste Schritt bei einem Sterben auf Raten.

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