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Karliczek will länger Prämien für Azubi-Übernahme zahlen

Prämien sollen den Einbruch der Berufsausbildung wegen der Coronakrise verhindern. Die Sonderförderung soll teils bis Ende 2021 verlängert werden.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek will die Übernahmeprämien für Azubis aus insolventen Betrieben um ein halbes Jahr bis Ende 2021 verlängern. Die Prämie von 3000 Euro für kleine und mittlere Unternehmen soll dafür sorgen, dass mehr Auszubildende aus Unternehmen, die wegen der Coronakrise zahlungsunfähig werden, ihre Lehre in einem anderen Betrieb fortsetzen können.

Da das Insolvenzrecht derzeit wegen der Pandemie teilweise ausgesetzt ist, sei es auch sinnvoll, diese Ausbildungsprämien bis zum Ende des nächsten Jahres zu verlängern, sagte Karliczek dem Handelsblatt. „Denn erst nach dem Auslaufen der Insolvenzrecht-Sonderregelungen wird sich zeigen, wie viele Auszubildende einen neuen Ausbilder brauchen, um ihre Ausbildung sicher beenden zu können.“

Die Übernahmeprämien sind Teil des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“. Danach erhalten kleine und mittlere Betriebe in diesem Ausbildungsjahr eine Prämie von 2000 Euro pro neuem Auszubildendem, wenn sie die Zahl ihrer Lehrlinge konstant halten, sowie eine Prämie in Höhe von 3000 Euro, wenn sie die Zahl erhöhen.

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Chef der Agentur für Arbeit optimistisch

Wie viele Unternehmen davon profitieren, ist noch unklar, die Prämien werden erst nach Abschluss der Probezeit ausgezahlt. Insgesamt hat der Bund 500 Millionen Euro für das Corona-Ausbildungspaket bereitgestellt.

Die Anträge müssen bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt werden. Daneben werden auch solche Betriebe, die trotz erheblichen Arbeitsausfalls von mindestens 50 Prozent ihre Ausbildungsaktivitäten fortsetzen, mit 75 Prozent der Brutto-Ausbildungsvergütung für jeden Monat gefördert, in dem dies der Fall ist.

Ob die Prämien wirken oder die Lage am Ausbildungsmarkt gar nicht so schlimm wird wie lange befürchtet – der Chef der Bundesagentur ist für beides optimistisch: „Meine Erwartung ist, dass wir am Ende geringfügig mehr Unversorgte haben als vor der Pandemie“, sagte Detlef Scheele vor wenigen Tagen. „Wir sehen keinen Corona-Jahrgang.“

Insgesamt gebe es gut 513.000 Ausbildungsstellen für ungefähr 460.000 Bewerberinnen und Bewerber, von denen zuletzt noch 100.000 ohne Ausbildungsplatz gewesen seien. „Das bedeutet, wir hängen sechs bis acht Wochen hinter dem normalen Ausbildungsgeschehen hinterher. Wir sind uns aber mit den Kammern einig, dass wir bis Januar nachvermitteln wollen“, erläuterte Scheele.

Viele Bewerbungsgespräche wegen Pandemie geplatzt

Das Problem sind nicht nur Unternehmen mit wegbrechenden Umsätzen. Wegen der Pandemie fanden auch viele Bewerbungsgespräche schlicht nicht statt.

Im Juli fürchtete das Bundesinstitut für Berufsbildung, es könnten unterm Strich sogar rund 50.000 Lehrstellen wegfallen. Experten fürchten auch, dass sich wegen Corona weit mehr Schulabgänger für ein Studium entscheiden könnten. Doch auch dafür gibt es aktuell noch keine harten Daten.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte die Arbeitgeber zuletzt auf, trotz Krise bei der Ausbildung nicht nachzulassen: „Unternehmen dürfen heute nicht den Fehler machen, wegen der Krise an der Ausbildung zu sparen. Dann vergießen sie morgen wieder Krokodilstränen über den Fachkräftemangel“, sagte er im Handelsblatt-Interview.