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Kampf um die Schufa: Jetzt wollen die Sparkassen den Verkauf verhindern

Die schwedische Investitionsgruppe EQT wurde am Kauf weiterer Schufa-Anteile gehindert.
Die schwedische Investitionsgruppe EQT wurde am Kauf weiterer Schufa-Anteile gehindert.

Die Pläne der Investitionsgruppe EQT, eine Mehrheit an den Anteilen der Schufa zu erlangen, scheitern zunächst. Wie das "Handelsblatt" am Mittwoch berichtete, wollen Sparkassen und Genossenschaftsbanken von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen. Zuvor hatte die französische Großbank Société Générale angekündigt, zehn Prozent ihrer Anteile an der Wirtschaftsauskunftei zu verkaufen.

Diese wollte zunächst EQT erwerben. Das war im Oktober bekanntgeworden. Laut dem "Handelsblatt" war dieses Vorhaben bereits von der Großbank abgesegnet gewesen. Dies stieß bei einem Großteil der anderen Schufa-Eigentümer schon damals auf Widerwillen. EQT verfolge das Ziel, die Mehrheit der Anteile zu erlangen. Die Investitionsgruppe wolle langfristig den Einsatz der Schufa auf den europäischen Raum ausweiten. Der Erwerb der Anteile wäre ein wichtiger Schritt dahin gewesen.

Der Verkauf an Sparkassen und Genossenschaftsbanken könnte bereits Anfang 2022 erfolgen

Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken stehen diesem Vorhaben kritisch gegenüber. Sie wollen das Kerngeschäft der Wirtschaftsauskunftei weiterhin auf Deutschland beschränken. Wie das "Handelsblatt" berichtete, würden die Banken dadurch verhindern wollen, dass weitere Unternehmen, wie Zahlungsdienste, Einblicke in die Daten der Schufa bekämen. Derzeit hielten Sparkassen und Genossenschaftsbanken zusammen 47 Prozent der Anteile. Der Zukauf der weiteren zehn Prozent könnte bereits Anfang 2022 vereinbart werden. Das bestätigten fünf Insider dem "Handelsblatt".

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Nachdem EQT bereits fest mit dem Verkauf gerechnet hatte, führte der schwedische Finanzinvestor auch mit der Deutschen Bank, der Commerzbank und weiteren Firmen Gespräche, so das „Handelsblatt“ im Oktober. Denn die Aktien der Auskunftei sind über viele Eigner verteilt. Kreditbanken halten mit 35 Prozent den größten Anteil, danach kommen die Sparkassen und Privatbanken mit 26 beziehungsweise knapp 18 Prozent, so die Wirtschaftszeitung. Das Geschäft ist hochrentabel: Die Schufa hat einen Jahresumsatz von mehr als 200 Millionen Euro und eine operative Marge von knapp einem Drittel.

Die Schufa ist ein wichtiger Indikator für die Kreditwürdigkeit vieler Personen. Wie aus der Homepage der größten Auskunftei Deutschlands hervorgeht, verfügt sie über Daten von rund 6,7 Millionen natürlichen Personen und sechs Millionen Unternehmen. An diesen haben neben Vermietern, Mobilfunkanbietern und Leasingunternehmen vor allem Banken großes Interesse. Die Bonitätsauskünfte der Schufa seien fest in die Banksysteme der insgesamt knapp 61 Millionen privaten Girokonten von Sparkassen und Genossenschaftsbanken integriert, so das "Handelsblatt".

AF