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Zum Kaffee mit einem Phantom

Obwohl er regelmäßig in die Firma kommt und ein eigenes Büro in der dritten Etage des Verwaltungsgebäudes von Nord hat, gilt Theo Albrecht jr. als Phantom. Das einzige Foto, das von Albrecht überhaupt existiert, dürfte rund 20 Jahre alt sein. Seine Scheu vor der Öffentlichkeit rührt daher, dass sein Vater Theo Anfang der 70er-Jahre kurzzeitig entführt worden ist.

Das US-Magazin „Forbes“ führt die Erben des verstorbenen Konzerngründers inzwischen mit einem geschätzten Vermögen von 18 Milliarden Euro auf Platz zwei der deutschen Milliardärsliste. Interviews hat Theo Albrecht jr. bisher noch nie gegeben, ebensowenig wie einst sein Vater. Entsprechend überraschend kam für bei einem Besuch in der - Zentrale in Essen das spontane Angebot, für das Handelsblatt eine Ausnahme zu machen und ein persönliches Interview zu führen.

Theo Albrecht jr. taucht plötzlich in dem schlichten Konferenzraum auf, freundlich und zurückhaltend, und bietet dem Besucher einen Kaffee an (Aldi-Sorte „Markus“). Der weißhaarige 66-Jährige trägt eine unauffällige Brille. Zum dunkelblauen Sakko mit Goldknöpfen trägt er ein hellblau gestreiftes Hemd mit blauer Krawatte.

Dann geht es ohne lange Umschweife ins Gespräch. Seine Antworten zum Streit in der Familie trägt er ruhig, ohne große Emotionen vor, aber hart in der Sache. Doch eine Regel gilt auch bei diesem Anlass: keine Fotos und keine Tonaufzeichnung! Autor Florian Kolf muss das Gespräch aus Notizen rekonstruieren und es später von Albrecht autorisieren lassen. Kolf, der das Team Handel + Konsum im Unternehmensressort leitet, arbeitet seit 22 Jahren für das Handelsblatt – aber so etwas wie dieses unerwartete Interview hat er in all seinen Berufsjahren noch nie erlebt.