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JP Morgan bringt ersten Tech-Börsenmantel nach Deutschland

Nach dem Boom in den USA erreicht die erste Mantelgesellschaft den europäischen Markt. Lakestar-Spac geht an die Börse, das Volumen beträgt bis zu 275 Millionen Euro.

Sitz der Gesellschaft Lakestar ist Luxemburg, die Notierung erfolgt in Frankfurt. Foto: dpa
Sitz der Gesellschaft Lakestar ist Luxemburg, die Notierung erfolgt in Frankfurt. Foto: dpa

Die US-Großbank JP Morgan bringt federführend den ersten Börsenmantel nach US-Vorbild nach Deutschland. Am Mittwoch kündigte sie das Initial Public Offering (IPO) der Gesellschaft Lakestar Spac I SE an, das Volumen beträgt bis zu 275 Millionen Euro. Sitz der Gesellschaft ist Luxemburg, die Notierung erfolgt in Frankfurt.

Ursprüngliche kommen Spacs aus den USA. Die Abkürzung „Spac“ steht für „Special Purpose Acquisition Company“ und beschreibt eine Mantelgesellschaft, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammelt, um das Geld in die Übernahme eines noch nicht identifizierten Unternehmens zu investieren.

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Bei Lakestar handele es sich nun um die erste Spac-Gesellschaft mit Tech-Fokus in Europa, gegründet mit dem Zweck, ein europäisches Wachstumsunternehmen im Technologiesektor zu übernehmen, teilte das Unternehmen selbst mit. In Finanzkreisen hieß es, man suche unter anderem in den Bereichen Fintech, Healthtech und Consumer-Tech. Sponsor ist Klaus Hommels, Gründer und Chairman von Lakestar Advisors und bekannter Wagnisfinancier. Die Aufnahme des Handels erfolgt am 22. Februar.

Die Privatplatzierung umfasst bis zu 27,5 Millionen Einheiten, bestehend aus je einer Aktie und ein Drittel Optionsschein. Die Einheiten werden ausschließlich institutionellen Investoren zu einem Preis von zehn Euro pro Einheit angeboten. Die Aktien werden zum Handel im regulierten Markt an der Frankfurter Börse (General Standard) zugelassen, die Optionsscheine werden im Freiverkehr gehandelt.

„Der europäische Technologiesektor bietet attraktive Investitionsmöglichkeiten mit vielversprechenden Bewertungen und vielen hervorragenden Wachstumsunternehmen. Wir freuen uns, das erste europäische Spac mit Technologiefokus auf den Markt zu bringen und erwarten, dass Lakestar Spac I von unseren langjährigen vertrauensvollen Beziehungen zu vielen der aussichtsreichsten europäischen Tech-Unternehmen profitieren wird“, sagte Hommels. Im Vergleich zu anderen Bereichen hätten Investitionen in die Technologiebranche in der Vergangenheit hervorragende Renditen geliefert.

Mehr als 220 Spac-Notierungen 2020 in den USA

Die Bücher stehen nun 24 Stunden für Profi-Anleger zur Zeichnung offen. Im Pre-Marketing gab es dem Vernehmen nach großes Interesse von US-Institutionen sowie europäischen Fonds und Family Offices. Bei der erwarteten Überzeichnung wird die Menge zugeteilt, da der Ausgabepreis bei zehn Euro fixiert ist. Daher gibt es auch keine Preisspanne wie sonst üblich bei IPOs.

Laut dem Analysehaus Pitchbook gab es im vergangenen Jahr mehr als 220 Spac-Notierungen in den USA. Die überbordende Aktivität dort werde unausweichlich dazu führen, dass es mehr solcher Transaktionen in Europa gibt, heißt es in einem Ausblick auf 2021.

Mehrere Börsenplätze und Aufsichtsbehörden wetteiferten darum, die besten Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu zähle auch die London Stock Exchange (LSE), die sich nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU mit dem Brexit nach neuen Wachstumsfeldern umsieht. Aber auch die Deutsche Börse in Frankfurt will mitmischen.

Beobachter erwarten nach Hommels weitere Investoren mit Spacs, etwa in Frankfurt. Auch Ex-Commerzbank-Chef Martin Blessing soll Medienberichten zufolge an einem Spac arbeiten, ebenso der Ex-Topmanager Tidjane Thiam von der schweizerischen Großbank Credit Suisse.