Wie John McAfee kruden Krypto-Projekten zum Durchbruch verhilft
John McAfee schreibt mit exzentrischen Aktionen immer wieder Schlagzeilen im Krypto-Sektor. Dem Nischen-Coin GHOST hat er nun satte Kursgewinne beschert. Doch es stehen Plagiatsvorwürfe im Raum.
2017 hatte sich John McAfee mit einer gewagten Bitcoin-Wette einen Namen gemacht. Der Software-Gigant prophezeite einen BTC-Kurs von sage und schreibe einer Million US-Dollar bis Ende 2020 – und setzte sein bestes Stück als Wetteinsatz ein. Wer dieser Tage einen Blick auf bircoin.top wirft, erkennt, dass diese Wette höchstwahrscheinlich verloren geht.
Aber McAfee wäre nicht McAfee, wenn er nicht vorher zurückgerudert wäre. Am fünften Januar dieses Jahres tweete das Enfant Terrible der Krypto-Szene, dass Bitcoin bestenfalls veraltete Technologie sei, die bald von besseren Projekten überholt würde.
Eat my dick in 12 months?
A ruse to onboard new users. It worked.
Bitcoin was first. It's an ancient technology. All know it.
Newer blockchains have privacy, smart contracts, distributed apps and more.
Bitcoin is our future?
Was the Model T the future of the automobile?— John McAfee (@officialmcafee) January 5, 2020
Das klingt weniger überzeugt, also noch 2017.
McAfees GHOST Coin auf dem Vormarsch?
Eines dieser aus seiner Sicht vielversprechenden Krypto-Projekte ist der Nischencoin GHOST. Die Proof-of-Stake-Kryptowährung notiert derzeit bei 1,46 US-Dollar und rangiert mit einer Marktkapitalisierung von 19,4 Millionen US-Dollar gerade einmal auf Platz 185 auf coingecko.com. Allerdings nutzt der Software-Millionär seine Reichweite bereits seit geraumer Zeit um bestimmte Coins zu pushen – typischerweise jene, an denen er selbst beteiligt ist. Wie zum Beispiel GHOST. Auf Twitter macht der Erfinder des McAfee-Antivirus-Programms keinen Hehl daraus, dass er in das Projekt involviert ist. So tweetet GHOST unter dem Handle @GhostbyMcAfee.
Jüngst sorgten indes Nachrichten über eine Kooperation mit dem Getränkeautomaten-Bezahldienstleister ivendPay für einen Kurs-Boost. Demnach akzeptieren alsbald über 60 Getränkeautomaten in Hong Kong GHOST als Zahlungsmittel. Unter anderem könne man auch im Disneyland Hong Kong mit dem Coin bezahlen. Ob die Funktion indes umfangreich genutzt wird, ist fraglich. Bei einer Marktkapitalisierung von nicht einmal 20 Millionen US-Dollar dürfte GHOST hauptsächlich im Besitz von Spekulanten sein. Seit Bekanntwerden der Nachricht legte der Privacy Coin um knapp 25 Prozent zu.
GHOST – ein Plagiat?
Ob das sich das Staking-Projekt mit der McAfee-Kooperation einen Bärendienst erwiesen hat, dürften die kommenden Wochen zeigen. Denn bereits im Mai war bekannt geworden, dass die Macher große Teile ihrer Idee beim Konkurrenzprodukt PIVX abgeschrieben hatte. Der exzentrische Softwareentwickler machte daraus auch gar keinen Hehl. Aber anstatt den Fehler geläutert zuzugeben, drohte er dem PIVX-Team mit Klage. Man habe ihn diffamiert, so McAfee.
My final tweet in the $GHOST controversy:
PIVX is attempting to claim that their source code is Public Domain, but that the description of how it all works (The White Paper) is not!
Then what f*cking good is Open Source if the documentation is not included?
What scam is this?— John McAfee (@officialmcafee) May 19, 2020
Nach einer detaillierten Untersuchung ist es offensichtlich, dass das GHOST-Whitepaper aus einem veralteten PIVX-Whitepaper von 2018 ausgiebig plagiiert wurde,
schrieb das PIVX-Team bereits am 17. Mai dieses Jahres. So entstammen sowohl die Spezifikationen des GHOST Coins, als auch die Protokollstruktur zweifelsfrei den Ideen von PIVX. Von 26 Seiten, sei bei 20 abgeschrieben worden.
Source: BTC-ECHO
Der Beitrag Wie John McAfee kruden Krypto-Projekten zum Durchbruch verhilft erschien zuerst auf BTC-ECHO.