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Japans Hauptstadt Tokio ruft höchste Warnstufe aus – verzichtet aber auf harte Maßnahmen

In Japan wächst die Sorge vor einer zweiten Corona-Infektionswelle. Aber das Land zögert noch, zum Ausnahmezustand zurückzukehren. Vor allem junge Japaner sind betroffen.

Japans Hauptstadt Tokio hat am Mittwoch nach einem raschen Anstieg der Covid-19-Infektionszahlen die höchste Virenwarnstufe ausgelöst. „Die Experten haben uns soeben mitgeteilt, dass sich die Situation der Infektionen auf der vierten Ebene des Vier-Stufen-Systems befindet“, sagte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike.

Das bedeutet, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Dennoch verzichtete Koike darauf, um eine erneute Einschränkung von Geschäftstätigkeiten wie zu Zeiten des Notstands zu bitten.

Auslöser der Warnung war ein rascher Anstieg von Neuinfektionen, nachdem die Zentralregierung Ende Mai den Corona-Notstand aufgehoben hatte. Gleich an mehreren Tagen zählten die Behörden mehr als 200 Neuinfektionen pro Tag. Die Zahl der Neuinfektionen lag damit über dem Höchstwert aus der ersten Welle im vergangenen April. Am Mittwoch wurden 165 neue Fälle in der 14-Millionen-Einwohnermetropole registriert. Auch in den Nachbarpräfekturen sowie den weiteren Virenherden der ersten Welle Osaka, Fukuoka und Hokkaido steigen die Fallzahlen wieder.

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Noch ist offen, ob und wann Japan zu der sanften Abriegelung zurückkehrt, die laut einer Prognose der Notenbank Japans die Wirtschaft des Landes dieses Jahr um 4,7 Prozent schrumpfen lassen könnte. Ohne Ausgangssperren konnten die Behörden die erste Welle im Vergleich zu Europa sehr niedrig halten. Bisher zählt Japan bei immerhin 126 Millionen Einwohnern nur knapp unter 1000 Corona-Tote.

Bisher ruft Tokios Gouverneurin die Städter nur auf, Restaurants, Bars, Nachtclubs und andere Unterhaltungsstätten zu meiden, die neue Vorschriften für soziale Distanzierung nicht einhalten. Konforme Etablissements können die Hauptstädter an speziellen Aufklebern erkennen, die die Stadt vergibt.

Vor allem junge Japaner betroffen

Japans Top-Epidemiologe Hitoshi Oshitani von der Tohoku-Universität erklärt den Grund für das plötzliche Zögern: „Die Altersverteilung ist sehr verschieden.“ Anders als während der ersten Welle wurden bisher weniger Alte, sondern vor allem junge Japaner in ihren 20er- und 30er-Jahren infiziert. Bei ihnen verläuft die Erkrankung häufig mild.

Zweitens konzentrierten sich die Herde bisher in Nightlife-Bezirken. Drittens haben die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden ihre Teststrategie geändert. Sie testen in Risikozonen proaktiv größere Menschengruppen als bisher. Ansonsten setzen sie auf einen neuen, sozial distanzierten Lebens- und Arbeitsstil. Aber Oshitani schließt eine Rückkehr zu härteren Maßnahmen nicht aus: „Wir müssen die Lage genau beobachten.“