Japan hält an ultraniedrigen Zinsen fest, Yen auf 24-Jahres-Tief

(Bloomberg) -- Nur wenige Stunden nach der jüngsten Zinserhöhung der US-Notenbank hat die Bank of Japan an ihren ultraniedrigen Zinssätzen festgehalten. Damit isolierte sie sich weiter vom weltweiten geldpolitischen Straffungstrend. Der Yen fiel in der Folge auf ein neues 24-Jahres-Tief.

Notenbankchef Haruhiko Kuroda und seine Kollegen ließen am Donnerstag das Zentralbankprogramm zur Steuerung der Zinskurve und die Ankäufe von Vermögenswerten unverändert. Die Entscheidung fiel etwa neun Stunden, nachdem die Fed die Zinsen um weitere 75 Basispunkte angehoben hatte. Die Entscheidung der BoJ wurde von allen 49 von Bloomberg befragten Ökonomen vorhergesagt.

Unmittelbar nach dem Entscheid rutschte Japans Währung ab. Zeitweise mussten 145 Yen für einen Dollar gezahlt werden.

Als Zeichen dafür, dass die Zentralbank immer noch über die Erholung von der Pandemie besorgt ist, beschloss sie unerwartet, ihr Programm zur Unterstützung notleidender Unternehmen nur schrittweise auslaufen zu lassen. Die meisten Ökonomen hatten damit gerechnet, dass die BoJ das gesamte Covid-Programm auf der Sitzung beenden würde.

“Es ist klar, dass die BoJ ihre seit langem vertretene Haltung nicht geändert hat. Man geht davon aus, dass eine Änderung der Politik eher negative als positive Auswirkungen haben wird, daher hält man an seiner Haltung fest”, so Ökonom Harumi Taguchi von S&P Global Market Intelligence. “Was die Inflation betrifft, so scheinen sie immer noch der Meinung zu sein, dass die Preise in diesem Geschäftsjahr zwar weiter steigen, die Auswirkungen der Energiepreise danach aber allmählich abklingen werden.”

Überschrift des Artikels im Original:

Kuroda’s BOJ Holds Ground on Ultralow Rates, Pushing Yen to 145

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