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James Dyson baut jetzt Beatmungsgeräte statt Föns

Der britische Unternehmer will schon bald mit der Produktion beginnen. Dabei greift Dyson auf seine Erfahrungen mit Luftreinigern zurück.

Der Unternehmer hatte vor allem im vergangenen Jahr Kritik und herbe Rückschläge hinnehmen müssen. Foto: dpa
Der Unternehmer hatte vor allem im vergangenen Jahr Kritik und herbe Rückschläge hinnehmen müssen. Foto: dpa

Der Milliardär James Dyson hat sich in den Kampf gegen die Corona-Epidemie eingeschaltet: Sein Unternehmen im britischen Malmesbury soll schon bald Beatmungsgeräte herstellen, kündigte der Unternehmer an, der vor allem mit Staubsaugern, Luftreinigern und Föns sein Geld verdient.

Dass Dyson aktiv wird, überrascht nicht: Wegen seiner zahlreichen Erfindungen gilt der 72-Jährige als eine Art britischer Daniel Düsentrieb.

Auch die finanziellen Mittel hat der Unternehmer, der schon mehrfach von der Königin für seine Verdienste ausgezeichnet wurde und sich Sir James nennen darf: Das nach wie vor von ihm geführte Unternehmen machte zuletzt über eine Milliarde Euro Gewinn; das Vermögen der Familie wird auf fast 14 Milliarden Euro geschätzt.

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Der britische Premierminister Boris Johnson habe ihn vor gut zwei Wochen angerufen, berichtete Dyson in einer internen Mail an seine Mitarbeiter. Seitdem habe er zusammen mit der Firma The Technology Partnership daran gearbeitet, sein Unternehmen auf die Herstellung eines neuen Produkts umzustellen, den „CoVent“. Dieses sei auf die spezifischen Anforderungen für die klinische Behandlung von Covid-19-Patienten zugeschnitten.

Bei der Entwicklung griff man bei Dyson auf die Erfahrungen mit seinem Luftreiniger zurück. „Die zentrale Herausforderung bestand darin, ein neues, hoch entwickeltes Medizingerät in großen Mengen und in extrem kurzer Zeit zu entwerfen und zu liefern“, erklärte Dyson.

In Kürze wird mit einer Zulassungsgenehmigung für das Gerät gerechnet, dann soll die Produktion beginnen. Unklar ist aber, wann das erste Beatmungsgerät fertig ist.

Dyson hatte vor allem im vergangenen Jahr Kritik und herbe Rückschläge hinnehmen müssen: Die Entscheidung, den offiziellen Hauptsitz nach Asien – wo auch die Produkte hergestellt werden – zu verlagern, empörte viele Briten, zumal Dyson den Brexit befürwortet hatte.

Daneben stellte Dyson im vergangenen Jahr die Arbeit an dem mit Spannung erwarteten Elektroauto ein, weil man keine Chance sah, das Fahrzeug wirtschaftlich rentabel zu machen.

Regierung appelliert an die Industrie

Im Gegensatz zu den anderen Dyson-Produkten ist geplant, das Beatmungsgerät im britischen Hullavington in einem umgebauten Flugzeughangar herzustellen. „Mir ist es wichtig, dass neue Produkt so schnell wie möglich in der Produktion und in Krankenhäusern zu sehen“, erklärte Dyson. „Dies ist ganz klar eine internationale Krise mit weitreichenden Folgen“.

Die britische Regierung habe 10.000 Produkte bestellt, aber man wolle so viel produzieren wie möglich. Dyson will selbst zusätzlich 5000 Geräte spenden, von denen 1000 Stück für Großbritannien gedacht sind.

Viele Briten sind stolz auf ihren Gesundheitsdienst NHS, der jedoch im Zuge der jahrelangen Sparpolitik der britischen Politik weniger gut ausgerüstet ist als der anderer Länder. Als die Coronakrise die Insel erreichte, waren rund 5000 Beatmungsgeräte verfügbar. Deutschland verfügte über mehr als fünfmal so viele.

Um die Zahl der medizinischen Geräte zu erhöhen, hatte die Regierung einen Appell in Richtung Industrie gestartet. Deswegen arbeiten derzeit mehrere Unternehmen an ähnlichen Projekten.