Jahrhundertbond-Pionier Österreich versucht sich an Grünbonds

(Bloomberg) -- Österreich versucht sich erneut als Schuldpapier-Innovator. Nachdem die Finanzierungsagentur (Öbfa) des Landes sich vor fünf Jahren als Pionier bei hundertjährigen Staatsanleihen hervortat, will sie nun als erste kurzlaufende grüne Geldmarktinstrumente begeben.

Die Öbfa trifft sich diese Woche mit Investoren, um die Emission ihrer ersten grünen Anleihe in Benchmark-Größe vorzustellen. Einer syndizierten Begebung in Höhe von 4 Milliarden Euro in diesem Quartal könnten im weiteren Jahresverlauf Emissionen von grünen Kurzläufern im Umfang von 1 Milliarde Euro folgen.

Die Öbfa hat ihre Aktivität im Bereich der Geldmarktinstrumente mit Laufzeiten unter einem Jahr in letzter Zeit verstärkt und etwa begonnen, diese auch über Auktionen zu begeben. Das kommt den Wünschen von Anlegern entgegen, die die Volatilität fürchten, die durch das Ende der lockeren Geldpolitik für länger laufende Papiere droht.

“Das ist ein Novum”, sagte Markus Stix, einer der beiden Geschäftsführer der Öbfa, über die grünen Kurzläufer. “Unser Ziel ist es, etwa 20% des Volumens in kürzerfristigen Instrumenten wie Schatzanweisungen und Commercial Papers zu halten”, so Stix in einem Interview mit Bloomberg.

Laut Stix werden die Bills eine Laufzeit von bis zu 3 Monaten haben und von der Europäischen Zentralbank angekauft werden können. Durch Rollierung erhalten die Anleger de facto Zugang zu einer Form von variabel verzinslichen Schuldtiteln, sagte er.

Österreich, dank Wasserkraft mit einem der höchsten Anteile erneuerbarer Energie in Europa, steigt später als die meisten anderen Länder in Grünbonds ein, einen der am schnellsten wachsenden Bereiche des europäischen Bondmarktes. Etwa 3,4% des Staatshaushalts ist laut Öbfa geeignet für die Finanzierung durch Grünbonds.

Überschrift des Artikels im Original:

Century-Bond Pioneer Shortens ESG Horizon With Green Bills (1)

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